Bernd und Gabriele Krög (von links) und Miriam Philipp beobachten die Bienen im Schaukasten. Foto: Deckert

Hobby-Imker Bernd und Gabriele Krög öffnen am Wochenende im Rahmen der Gläsernen Produktion ihren Garten.

Ortenau - Wie kommt eigentlich der Honig ins Glas? Und warum sind Bienen mittlerweile das drittwichtigste Tier in der Landwirtschaft? Die Hobby-Imker Bernd und Gabriele Krög aus Sasbach zeigen am Wochenende bei der Gläsernen Produktion, was dahinter steckt.

"Wir hatten das Gefühl, dass wir den Kontakt zur Natur verlieren", beschreibt Bern Krög seine Anfänge in der Imkerei vor 19 Jahren. Damals waren Krögs Kinder acht und zehn Jahre alt und das Paar erinnert sich an seine Kindheit: "Bei uns gab es noch Schweine im Garten, Kühe, Pferde, Hühner – und obwohl wir auf dem Dorf leben, kannten unsere Kinder diese Tiere schon nicht mehr aus der Nähe", so Krög. "Wir standen dann vor der Frage: Welche Tiere können wir im Garten halten, damit unsere Kinder wieder die Natur erleben." Pferde und Kühe schieden schnell aus – mitten im Wohngebiet hätte das wohl wenig Sinn gemacht. "Ich hätte gerne Schweine gehabt – so mit Hausschlachtung und allem Drumherum", sagt Krög. Am Ende wurden es Bienen. Denn: "Sie sind unproblematisch und man muss fast nur bei schönem Wetter raus, um sich um sie zu kümmern", erklärt der Hobby-Imker. "Nur längere Urlaube im Sommer, die sind nicht drin."

Hinter diesen summenden Insekten steckt mehr, als der Laie auf den ersten Blick erkennt: Sie sorgen nicht nur für Honig, sondern auch für Blütenpollen, Propolis und Wachs. "Von der Biene kommt so viel", schwärmt Krög. Und die Krögs verwenden alles davon: Sie schleudern und sieben den Honig, sie nutzen die Blütenpollen und auch das Wachs – beispielsweise für Kerzen, als Zugabe in Seifen oder für Lippenpflegeprodukte. Das Ehepaar engagiert sich außerdem in der Apitherapie. Um all das auch anderen Menschen und vor allem Kindern zeigen zu können, entwickelte das Ehepaar 2006 ein Konzept, um Führungen durch den eigenen Garten anbieten zu können. Den Hauptteil ihrer Bienenvölker haben die beiden zwar auf einer Wiese außerhalb des Wohngebiets stehen, im Garten gibt es aber noch kleinere Völker und Schaukästen.

"Schauen Sie, hier sitzen sie drin", zeigt Gabriele Krög und zieht an einem Griff, der an einem Baum befestigt ist. Die Hälfte des Baums klappt zur Seite, im Innenteil steckt eine Plexiglaswand, an der die Bienen ihre Waben befestigt haben. "Bienen schwitzen klares, weißes Wachs aus", erklärt sie. "Erst mit der Zeit wird es hellbraun oder goldgelb." Links von dem ausgehöhlten Baum fliegen Bienen aus einer Art Vogelhaus heraus – das ist die Eingangstüre zu einem Schaukasten, der unten an der Straße steht. Rund 200 Bienen tummeln sich hinter der Holztüre des Kastens, den Nicht-Imker auch für einen Briefkaten halten könnten. Über den ganzen Garten verteilt stehen und hängen außerdem selbst gebaute Insektenhotels für Wildbienen, Hornissen und Wespen.

Mareike Philipp vom Amt für Landwirtschaft Offenburg beim Landratsamt des Ortenaukreises erklärt, dass genau das, der Blick hinter die Kulissen, Sinn und Zweck der Gläsernen Produktion ist. "Landwirtschaftliche Betriebe zeigen ihre Produktion – es geht um Transparenz und Offenheit", erklärt Philipp.

Wer bei Familie Krög den Blick hinter die Kulissen werfen möchte, kann das am Samstag und Sonntag, 28. und 29. Juni, zwischen 10 und 19 Uhr in der Sasbachrieder Straße 59 in Sasbach tun.

Weitere Tage für die Gläserne Produktion sind am Sonntag, 27. Juli, bei der Kiefer-Obstwelt in Ortenberg. Dort dreht sich zwischen 10 und 20 Uhr alles um die Zwetschge und wie sie verwertet wird. Die Kinzigbrennerei öffnet vom 22. bis 24. August in Biberach ihre Türen für das große Whiskyfest.