Der Fokus der regionalen Fußballszene liegt wie hier im Duell zwischen Sascha Bohl (Mitte) gegen Benjamin Mandzo im Testspiel 2016 auf Lahr gegen OFV. Foto: Heck

Im Verfolgerduell SC Lahr beim Offenburger FV droht dem Verlierer der Verlust des Anschlusses

Offenburger FV – SC Lahr (Samstag, 15.30 Uhr). Fußballbegeisterte Zuschauer der Ortenau dürfen sich morgen auf einen Leckerbissen freuen. Die Akteure spüren neben dieser Vorfreude jedoch auch den Druck nicht verlieren zu dürfen.

Was den SC Lahr (Platz vier, 23 Punkte) betrifft, so reisen sie mit einem 1:0-Erfolg gegen Singen im Gepäck an. Die Punktausbeute stimmt, mit diesem Mut im Rücken wollen die Blau-Schwarzen auch an der Offenburger Badstraße im Derby auftreten.

"Wir haben Respekt, aber keine Angst vor Offenburg. Die Mannschaft ist heiß, sie will mehr, und dazu gehört auch, am Samstag etwas mitzunehmen", lässt Lahrs sportlicher Leiter Petro Müller vor der Partie beim Dritten (25 Punkte) anklingen. Dass spielerisch zuletzt nicht immer alles stimmig war beim SC Lahr, auch darüber herrscht Einigkeit. Engagiertes Zweikampfverhalten, ein kontrolliertes Passspiel und eine möglichst hohe Effizienz bei den klaren Chancen sind zwei Aspekte, die gegen diesen Gegner stimmig sein müssen. "Spieltechnisch gehört der OFV auf jeden Fall da hin, wo sie augenblicklich stehen, auch wenn der Kader nicht ganz an die Qualität von Freiburg oder Linx heranreichen kann", so Müller.

Die Lahrer Marschroute soll unter anderem so aussehen, den Kontrahenten mutig zu beschäftigen. "Wir dürfen uns nicht ihr Spiel aufdrängen lassen, sondern möglichst eigene Akzente setzen über außen, mit Tempo und Pressing", zeigt der sportliche Leiter auf. Personell sollte beim SC Lahr das Bestmögliche zur Verfügung stehen. Zurückkehren wird nach Sperre Violand Kerellaj, einzig fraglich ist noch Hakan Ilhan.

Im Vorfeld des Derbys brennt der Konkurrenzkampf in den Trainingseinheiten. Müller: "In Offenburg will jeder spielen, entsprechend hart arbeiten die Spieler daran, sich aufzudrängen. Auch das ist ein Plus dieses Jahr." Trainer Oliver Dewes hat also wieder einmal die Qual der Wahl, wird seine Elf auch ein Stück weit an der Taktik und dem voraussichtlichen Personal der Gastgeber ausrichten.

OFV-Coach erwartet ein Match auf Augenhöhe

Es ist davon auszugehen, dass das Team von Dewes morgen gegen den OFV ein anderes Gesicht zeigen wird, als beim 1:0-Erfolg gegen den FC Singen. "Der SC Lahr hat ebenso wie der SV Linx bislang die wenigsten Gegentore (8) in der Liga kassiert, was beweist, dass die Mannschaft im Defensivverband sehr stabil einzuschätzen ist und daher nur schwer zu knacken ist", schätzt Offenburgs Coach Kai Eble den Kontrahenten ein. Dessen Offensive mit "llhan Hakan, Martin Weschle und Janosch Bologna über torgefährliche Angreifer verfügt, die von den Schlüsselspielern Dennis Häußermann und Johannes Wirth aus dem Mittelfeld kommend in Szene gesetzt werden".

Auch der Offenburger FV entschied seine Partie am vergangenen Spieltag gegen den FV Lörrach-Brombach mit 1:0 für sich. Wobei in puncto Taktik seine Mannschaft das beste Spiel unter seiner Regie abgeliefert habe und dem Gegner keine einzige einhundertprozentige Torchance zuließ.

Aufgrund der kompakten Lahrer-Abwehr wird das Ebleteam vorrangig darauf achten, nicht in Rückstand zu geraten, denn dann dürfte es äußerst schwer werden, das SC-Bollwerk zu überwinden. Darüber ist sich Kai Eble im Klaren und erwartet, dass seine Jungs das Spiel in die Hand nehmen, früh stören, engagiert in die Zweikämpfe gehen und nach Ballgewinn schnell umschalten und in der Abwehr so konsequent wie zuletzt in Lörrach auftreten.

Zwar fehlen Eble morgen nach wie vor der langzeitverletzte Eimen Kelbi, der noch für ein Pflichtspiel gesperrte Keven Feger, der beruflich verhinderte Torwart Florian Streif sowie der vom SC Lahr zum OFV gewechselte Abwehrspieler Sascha Ruf aufgrund einer Knöchelverletzung. Doch könnte er theoretisch dieselbe Mannschaft auflaufen lassen, die sich zuletzt gegen den FV aus Lörrach-Brombach erfolgreich durchgesetzt hat.

"Wir werden dem Gast mit Respekt begegnen, müssen uns aber keineswegs verstecken, denn 16 Punkte aus unseren letzten sechs Pflichtspielen kommen nicht von ungefähr und sorgen bei meiner Mannschaft für das nötige Selbstvertrauen. Allerdings rechne ich mit einem engen Spiel auf Augenhöhe,“ blickt Eble auf das Aufeinandertreffen voraus.

Der 2:1-Heimerfolg der Lahrer gegen den OFV aus der Saison 2015/16 durch den Siegtreffer von Julian Burg per Hammer aus der Distanz - und das in der Nachspielzeit - dürfte ein Vorgeschmack auf die mit Spannung erwartete Partie am Samstag sein.

Bleibt zu wünschen, dass dieses Topspiel eine entsprechende Zuschauerkulisse bekommt, denn die Spieler beider Mannschaften hätten dies verdient. Wer den Anschluss zum Relegationsplatz nicht vorerst verlieren will, dem helfen in diesem brisanten Ortenau-Derby nur drei Punkte weiter.