Ein Bild, das schon bald der Vergangenheit angehört: Lena Goeßling, Nadine Keßler und Verena Faißt (von links) bejubeln im Champions-League-Halbfinale gegen Turbine Potsdam den Ausgleich zum 1:1. Foto: Steffen Foto: Schwarzwälder-Bote

Frauenfußball: Kappels Nationalspielerin und der VfL trennen sich – spätestens im Sommer 2016

Von Frank Seyen

Die Wege von Fußball-Nationalspielerin Verena Faißt und dem VfL Wolfsburg trennen sich. Der Vertrag der gebürtigen Ettenheimerin läuft im Sommer 2016 aus, eine Verlängerung ist ausgeschlossen.

Der Abschied aus der VW-Stadt, das bestätigte Faißt auf Anfrage unserer Zeitung, ist beschlossene Sache. "Mein Vertrag läuft im Sommer aus", so die 26-jährige Kappelerin. Wohin der Weg geht, ist noch unklar. "Es gibt mehrere Angebote und Anfragen, aber eine Entscheidung gibt es noch nicht", so Faißt.

Die "Wolfsburger Allgemeine Zeitung" (WAZ) spekulierte dieser Tage sogar über einen Abschied in der derzeitigen Winterpause. Sicher ist in jedem Fall eine Trennung im Sommer 2016. Zuletzt war die Linksfüßin in Wolfsburg, wo sie in der Saison 2012/13 deutscher Meister, Pokalsieger und Sieger der Champions League wurde, nicht mehr erste Wahl. Auf WAZ-Nachfrage äußerte sich Ralf Kellermann, Trainer und sportlicher Leiter beim VfL, zuletzt wie folgt: "Spätestens im Sommer werden sich unsere Wege trennen. Ich bin aber zuversichtlich, dass wir für alle Beteiligten eine zufriedenstellende Lösung schon im Winter finden werden."

Heißestes Gerücht ist ein Wechsel zum FC Bayern München. Aber: Der FCB und der VfL kämpfen um den Meistertitel. Ob die Wolfsburger eine erfahrene Spielerin an den direkten Konkurrenten abgeben würden, sei zu bezweifeln, heißt es in dem Bericht der "Wolfsburger Allgemeinen Zeitung".

Viele Fans in der Region würden sich natürlich freuen, wenn sich Verena Faißt, die 2010 vom SC Freiburg zum VfL wechselte und bisher 27 Länderspiele bestritten hat, dem SC Freiburg oder dem SC Sand anschließen würde. "Da müssten dann schon beide Seiten gesprächsbereit sein", so Sands Manager Gerald Jungmann, der einen Wechsel von Faißt zurück in die Heimat derzeit aber eher für nicht realisierbar hält. "Wolfsburg war und ist schon ›on top‹", betont Faißt. Wahrscheinlicher ist also durchaus, dass ihr neuer Verein eine ähnliche Kragenweite besitzt wie Wolfsburg. Auch ein Wechsel ins Ausland sei laut Faißt nicht völlig auszuschließen. Olympique Lyon, Paris St. Germain – oder dann eben doch der FC Bayern? Klangvolle Namen und Vereine gibt es auch im Frauenfußball zuhauf.

Bis zum zweiten Weihnachtsfeiertag bleibt die Kappelerin in der Heimat. Dann geht es zurück Richtung Wolfsburg – und in die Vertragsverhandlungen. Die Ortenauer dürfen gespannt sein, welchen Weg Verena Faißt künftig einschlagen wird.