Besser auf der Schiene erreichbar: Zum Fahrplanwechsel gibt es auch bei der Ortenau S-Bahn viele Verbesserungen für die Verbindungen im Nahverkehr. Foto: Symbolfoto: Latz

Zuschlag für künftigen Betrieb geht an SWEG. Verbesserungen für Fahrgäste der Ortenau S-Bahn.

Ortenau - Die Südwestdeutsche Verkehrs-Aktiengesellschaft (SWEG) betreibt die Ortenau S-Bahn ab dem Fahrplanwechsel zum 14. Dezember für weitere sieben Jahre. Damit ist die Vergabe neuer Leistungen auf der Ortenau S-Bahn abgeschlossen.

"Ich freue mich über die erreichten Verbesserungen für die Fahrgäste, die wir trotz enger Spielräume aushandeln konnten", sagte Staatssekretärin Gisela Splett, MdL (Bündnis 90/Die Grünen) gestern in Offenburg.

Auch Landrat Frank Scherer (parteilos) zeigte sich zufrieden mit dem Ergebnis. "Ich danke dem Ministerium für Verkehr und Infrastruktur für die beachtlichen Mehrleistungen und die sehr konstruktiven Verhandlungen. Damit wird die Verkehrsinfrastruktur im Ortenaukreis langfristig gestärkt, wovon alle profitieren: Fahrgäste, Wirtschaft, Bevölkerung und nicht zuletzt der Tourismus in der Ortenau."

Die Vergabe war mit technischen Besonderheiten wie dem grenz-überschreitenden Verkehr nach Straßburg in Frankreich und der Zugteilung in Hausach verbunden. Insgesamt wurden drei neue Strecken in das Netz der Ortenau S-Bahn aufgenommen.

Eine neue Regionallinie bedient die Strecke Hausach–Hornberg mit dem neuen Bahnhalt Gutach-Vogtsbauernhof. Die Linie wird in Hausach geteilt und fährt dann umsteigefrei bis Offenburg durch. Auch die Strecken Achern–Ottenhöfen sowie die Verbindung Biberach (Baden) –Oberharmersbach-Riersbach wurden neu aufgenommen.

Auf diesen Strecken wird der Verkehr weitgehend zu einem Stundentakt ausgeweitet. Beide Strecken, die bisher von der SWEG eigenwirtschaftlich betrieben wurden, werden künftig vom Land bestellt und damit in ihrem Bestand langfristig gesichert.

Züge werden mit W-Lan ausgestattet

Zudem wird der Halbstundentakt Offenburg–Straßburg ausgeweitet. Durch ein zusätzliches Zugpaar am späten Abend werde zudem eine Angebotslücke geschlossen.

Zur Entlastung des hohen Fahrgastaufkommens zur ersten Schulstunde wird auf der Renchtalbahn ein zusätzlicher Zug von Oberkirch nach Offenburg eingesetzt.

Des Weiteren gibt es Verbesserungen bei der Ausstattung der Züge. Unter anderem werden die Züge mit W-Lan ausgestattet, im Kinzigtal wird es ab kommenden Sommer mehr Plätze für Fahrräder in den Zügen geben und der niveaugleiche Einstieg wird ausgeweitet. Voraussichtlich ab Juni 2015 werden auf der Achertalbahn Fahrzeuge dieses Typs verkehren.

"Mit dieser Vergabeentscheidung macht die Landesregierung erneut deutlich, dass ihr nachhaltige Mobilität auch im ländlichen Raum ein wichtiges Anliegen ist", sagte Splett "Mit der Übernahme der Linien Achern–Ottenhöfen und Biberach (Baden)– Oberharmersbach-Riersbach werden diese stilllegungsgefährdeten Strecken langfristig gesichert. Wir halten damit unsere Zusage ein, dass es in Baden-Württemberg im Personenverkehr keine Streckenstilllegungen geben wird. Dies freut mich besonders für die Achertalbahn nach Ottenhöfen. Als westliches Zugangstor zum neuen Nationalpark Nordschwarzwald ist Ottenhöfen damit künftig noch besser auf der Schiene erreichbar.“ so Splett.

Der heutige vom Land bei der SWEG bestellte Verkehr wird mit den neuen Strecken um rund 460 000 zusätzliche Zugkilometer pro Jahr ausgeweitet. Das Land finanziert die Maßnahme jährlich mit 20,8 Millionen Euro. Der Ortenaukreis zahlt zudem einen einmaligen Investitionszuschuss in Höhe von 350 000 Euro.