Horst Haferkamp, Präsident des Südbadischen Tischtennisverbands (SbTTV) Foto: Mühl

Zukunft des Bezirks Ortenau sieht wieder rosiger aus / Abstimmung bei Mitgliederversammlung

Der Tischtennisbezirk Ortenau kann – sofern der Verband Anfang Juli zustimmt – seine Arbeit künftig auch ohne Vorsitzenden fortsetzen. Beim Bezirkstag in Fessenbach wurde dazu eine entsprechende Anpassung der Satzung vorbereitet.

(tom). 2016 trat Gerhard Fink (Offenburg) nach 23 Jahren als Vorsitzender des Tischtennisbezirks Ortenau zurück. Ein Nachfolger fand sich nicht, mit Billigung des Südbadischen Verbands setzte der Vorstand ein Jahr lang die Arbeit ohne Vorsitzenden fort.

Die Nachfolge sollte beim Bezirkstag am vergangenen Freitag wieder auf den Prüfstand kommen. Bis heute ist die BV-Position vakant. Wäre es rein nach den Vorgaben der Verbandssatzung gegangen, hätte in diesem Fall der Bezirk Ortenau aufgelöst, die am Spielbetrieb teilnehmenden Mannschaften den benachbarten Bezirken zugeschlagen werden müssen. "Das will aber niemand", unterstrich SbTTV-Präsident Horst Haferkamp (Appenweier). Daher hätten sich die Verantwortlichen von Verband und Bezirk nochmals eingehend Gedanken über eine Lösung gemacht. Und so konnte Haferkamp die Vereine über eine neue Entwicklung zur Bezirks-Zukunft informieren. Er bescheinigte Vorstand und Beirat, die Geschicke im vergangenen Jahr "auch ohne einen Vorsitzenden recht gut hinbekommen" zu haben. Der Lösungsansatz fand sich in einer Modifizierung von Paragraf 13 der Verbandssatzung ("Gliederung der Bezirke"). Die Formulierungen in Satz eins und vier sollen geändert werden. Nicht mehr vom "Bezirksvorsitzenden", sondern vom "Bezirksvorstand" soll als Leitung die Rede sein. In Satz vier soll aufgenommen werden, dem restlichen Bezirksvorstand im Fall einer Nichtbesetzung des BV-Postens die Möglichkeit zu geben, einen verantwortlichen Sprecher aus seinen Reihen zu bestimmen.

Der Antrag wurde, unterstützt durch die Vereine, auf den Weg gebracht. Er steht am 8. Juli bei der südbadischen Mitgliederversammlung in Auggen zur Diskussion und Abstimmung. Ein positives Votum vorausgesetzt, wäre die Zukunft des Bezirks Ortenau gesichert. Bei den Neuwahlen 2018 rückt die Frage zur Besetzung des BV-Postens wieder auf die Tagesordnung. Sollte auch dann kein Nachfolger Finks gefunden werden, stünde die Zukunft des Bezirks aber nicht mehr infrage.

Geklärt wurde beim Bezirkstag, dass Franz Huber (Oberharmersbach), der die Position 2016 kommissarisch weiterführte, bis 2018 die Tätigkeit als Bezirkslehrwart fortsetzt. Haferkamp informierte außerdem, dass für 2020 eine Fusion der drei Verbände Baden, Südbaden und Württemberg-Hohenzollern zum Verband Baden-Württemberg (TTBW) angestrebt werde. An dem Großprojekt wird aktuell mit elf Gruppen gearbeitet. Künftig sollen unter anderem die Bezirke in sechs Regionen (Baden, Südbaden, Württemberg-Nord, -Ost, -Süd und -West) eingeteilt werden. Fusionspläne scheiterten 1995 noch am Widerstand Südbadens. Der Weg sei nun aber unvermeidbar, "weil wir, beispielsweise auf Funktionärsebene, die Kräfte bündeln müssen", so Haferkamp. Für die einzelnen Bezirke, auch die Ortenau, bleibe jedoch strukturell "in den kommenden fünf bis zehn Jahren alles beim Alten", sicherte der SbTTV-Präsident zu.