Starke Nerven waren bei der Partie zwischen dem TV St. Georgen und der SG Gutach/Wolfach gefragt. In dieser Szene sucht SG-Spieler Manuel Schmid eine Lücke in der St. Georgener Abwehr. Foto: Bayer Foto: Schwarzwälder-Bote

Handball: SG Gutach/Wolfach gewinnt knapp mit 21:19 beim TV St. Georgen

Von Stefan Lauterbach

Einen "Schwarzwaldkrimi" bis zur letzten Sekunde zeigten die Teams St. Georgen und Gutach/Wolfach am Samstagabend auf dem Sulgen vor rund 150 Zuschauern.

Die Gastgeber präsentierten sich nach der deutlichen Hinspielniederlage erwartungsgemäß bis in die Haarspitzen motiviert und warteten wie immer mit einer aggressiven Deckung auf. Es entwickelte sich von Anfang an ein rassiges Derby, das hart umkämpft, aber nie unsportlich wurde. Die Dieterle-Sieben, die verletzungsbedingt ohne Stefan Staiger und Stefan Lauterbach antrat, ließ sich im ersten Durchgang von der Hektik kaum anstecken und spielte ihre Angriffe konzentriert zu Ende.

Da die Abwehr der Bergstädter den Rückraum der Gäste gut im Griff hatte, suchten die Rückraumspieler immer wieder den freien Kreisläufer Tobias Aberle und die beiden Außenspieler. Die Gäste konnten Ende der ersten Hälfte einen 6:10-Vorsprung herauswerfen.

Die immer stärker werdende Abwehr und der erneut bestens aufgelegte Claudius Baumann im SG-Tor bekamen die St. Georgener Rückraumspieler von Minute zu Minute besser in den Griff. Vor allem die Kreise von Manuel Bürk, dem besten Werfer der Gastgeber, konnte der Mittelblock um Jens Gudelius, Manuel Schmid, Nicolas Haas und Tobias Aberle entscheidend einengen. Eine Unterzahlsituation durch ein übermotiviertes Eingreifen von Haas beim Tempogegenstoß überstanden die Gäste einigermaßen souverän und gingen mit einer 8:11-Führung in die Pause.

St. Georgen bewies auch nach dem 10:13 der Gäste große Moral und kämpfte sich angetrieben vom lautstarken Publikum wieder zurück ins Spiel. Nicolas Haas verwarf in dieser Phase gleich zwei Siebenmeter in Folge, sollte aber später noch seinen großen Auftritt haben. Da sich auch sonst jeder SG-Akteur seinen obligatorischen Aussetzer leistete, nutzten die Hausherren diese Nachlässigkeiten eiskalt aus und glichen nach 43 Minuten per Siebenmeter durch Paul Assfalg zum 14:14 aus. Auch die Treffer von Julian Brohammer und Mike Lehmann zum 14:16 brachten keine Ruhe mehr ins Spiel. Die Halle kochte und fieberte einer heißen und ungemein spannenden Schlussphase entgegen. Niclas Grießhaber und Manuel Bürk besorgten mit drei Toren in Folge die 18:17-Führung für St. Georgen in der 55. Minute.

Die SG warf dreimal in Folge an den Pfosten und verzweifelte langsam an den vergebenen Chancen. Wieder einmal übernahm Nicolas Haas, nach zuvor durchwachsenem Spiel, in den Schlussminuten Verantwortung und erzielte zwei immens wichtige Treffer aus teils unmöglichem Winkel von der rechten Außenposition. Plötzlich stand es eine Minute vor Schluss wieder 18:20 für die SG Gutach/Wolfach. Aber es passte zum Charakter dieses Derbys, dass St. Georgen nicht nur durch Thule Laabs den Anschluss erzielte, sondern sogar noch einmal die Chance zum Ausgleich bekam. Die Unparteiischen, die über 60 Minuten viele knifflige Entscheidungen zu treffen hatten, entschieden auf Stürmerfoul und Nicolas Haas erzielte im Gegenzug - erneut von Rechtsaußen – den umjubelten 19:21 Endstand.

Am Ende hatte die Spielgemeinschaft in der heißen Schlussphase das glücklichere Händchen und verabschiedete sich mit dem achten Saisonsieg auf einem guten sechsten Rang in die Winterpause.

TV St. Georgen: T. Assfalg 1. Laabs 1, Vetter, N. Holzmann 4, Grießhaber 2, Linhard 1, Herrmann 1/1, Kaltenbach, Papke, Müller, P. Assfalg 2/1, Schwer, Lermer 1, Bürk 6

SG Gutach/Wolfach: Baumann, Laiblin; Aberle (Schüssele) 3, Moosmann, Gudelius 3, Brohammer 1, Schmid 2, Scott 1, Mangold, Aberle (Staigerbauer) 3, Lehmann 2, Haas 6/1