Paul Wörner Foto: Heck Foto: Schwarzwälder-Bote

Oberweier setzt ausschließlich auf Akteure, die seit der Jugend im Verein sind

(tom). Den Rahmen einer Pressekonferenz hat Tennis-Regionalligist TC Blau-Weiß Oberweier (TC BWO) genutzt, um zu sportlichen Themen und der Vereinsentwicklung Position zu beziehen.

"Wenn man in der dritten Liga spielt, sollte man das auch mal nach draußen transportieren." TC BWO-Vorsitzender Frank Greuenbühler sagt das mit Stolz. Der kleine Verein (155 Mitglieder) spielt seit Sommer in der Regionalliga und hat die Klasse souverän gehalten. Das Besondere: Oberweier setzt ausschließlich auf Akteure, die seit der Jugend im Verein sind. Das Konzept wird auch in der neuen Saison ab Sommer 2015 beibehalten.

Paul Wörner (18), Adrian Obert (19), Philipp Bauer (25), Felix Göpper (22), Michael Tenzer (23), Philipp Bauer (25), Felix Klumpp (27), dazu der ehemalige slowenische Daviscup-Spieler Andrej Kracman (32) – diesem Team gehört das Vertrauen. Mit fünf bis sechs Eigengewächsen in der Regionalliga unterwegs zu sein, ist ein erfolgreicher Gegenentwurf. "Andere Vereine beschäftigen nicht selten Profis, die zwischen Platz 150 und 300 der ATP-Weltrangliste stehen. Dass wir gegen die starken Kontrahenten bestehen können zeigt, dass wir mit unserem außergewöhnlichen Modell auf dem richtigen Weg sind", unterstreicht Sportwart Oliver Killeweit. Die Entwicklung des Vereins soll sich 2015 fortsetzen, sowohl im Spitzen- als auch im Breitensportbereich. "Wir wollen weiterhin beides zusammenführen", sagt Greuenbühler.

Zahlen verdeutlichen gewachsene Rahmenbedingungen: 21 Mannschaften (inklusive Jugend) wurden in der abgelaufenen Saison gemeldet, eine laut Vorsitzendem "außergewöhnliche Leistung" für eine Anlage mit fünf Plätzen. Die Herren II errangen den südbadischen Titel, stiegen in die Oberliga auf. Die ebenfalls mit Regionalligaerfahrung ausgestatteten TC-BWO-Damen sind seit 20 Jahren überregional erfolgreich. Daneben betreibt der Verein mit sieben lizenzierten Trainern der Tennis-Akademie Baden erfolgreiche Jugendarbeit. In 30 Jahren wurden mehr als 100 Titel auf badischer Ebene gewonnen.

Derzeit befinden sich rund 60 Jugendliche im Training. Und im Spitzenbereich erhoffen sich die Verantwortlichen, dass das Spitzenduo Wörner/Obert in der ATP-Weltrangliste weiter steigt. "Bis Mai/Juni unter die Top 800 kommen, das wäre was", weiß Killeweit. Er ist optimistisch, dass sich der Spielplan mit den Turnieren beider Spitzenspieler unter einen Hut bringen lässt. "Das sollte zu regeln sein. Das Primärziel ist der Klassenerhalt, nach hinten hinaus sind wir personell ebenfalls stark besetzt."

Stellung bezogen hat der Verein zu aus dem Dorf geäußerten Gerüchten, die dritte Liga sei lediglich durch teure Zukäufe zu halten. "Kein Cent der Mitgliedsbeiträge wird zur Spielerfinanzierung verwendet, das Geld dient ausschließlich dem Schuldenabbau", verdeutlicht Greuenbühler. Er kündigte an, dass der TC BWO voraussichtlich in einem Jahr komplett schuldenfrei sei.

Positiv gegenüber stehen sowohl Oberweier als auch der TC Friesenheim einer künftigen Fusion. Kommende Runde treten die Herren 30 und 40 bereits als Spielgemeinschaft an, einen neuen Sachstand gibt es aber noch nicht. Gespräche mit der Gemeinde Friesenheim sollen folgen, Vorsitzender Greuenbühler bezeichnet das Projekt als "einen gewissen Luxus, da die Situation nicht aus der Not geboren ist".