Meister in der Landesliga: Die Ottenheimer Herren spielen im nächsten Jahr wieder in der Südbadenliga. Fotos: Wendling Foto: Schwarzwälder-Bote

Der TuS Ottenheim feierte am Wochenende die Aufstiege des Damen- und des Herrenteams

Von Thorsten Mühl

Mit der Doppelmeisterschaft der Herren und Damen an einem Wochenende hat die Handballabteilung des TuS Ottenheim einen der größten Erfolge der Vereinsgeschichte errungen. Die Damen spielen im nächsten Jahr in der Oberliga, die Herren in der Südbadenliga.

Ottenheim war am Wochenende im kollektiven Freudentaumel. Sowohl das 39:19 der Herren in Altdorf als auch das 23:22 der Damen in Sandweier wurde von großen Fanscharen begleitet, die die Hallen in die "Odner Farben" tauchten. "Wer bi de Wölf huckt, muss mid ne hiile", heißt eines der Mottos beim Riedverein. An Unterstützung mangelte es beiden Meisterteams seit vergangenem September wahrlich nicht.

"Es ist unglaublich, wie sich die Dinge entwickelt haben. Die Herren schließen an die Südbadenliga-Zeiten der Vorgängermannschaft unter Ulf Seefeldt als Trainer an. Unter Jonas Eble mussten im ersten Jahr noch einige Anlaufhürden überwunden werden. Aber wie das Team mit seiner guten Mischung aus erfahrenen und jungen Kräften, die Jonas schon als Coach aus der SG Ottenheim/Altenheim kennen, gearbeitet und souverän den Titel geholt hat, das hatte Klasse", freut sich Handball-Abteilungsleiter Markus Heimburger. Er ergänzt: "Planen kannst du so etwas nicht, umso schöner ist es jetzt." Perspektivisch und zielgerichtet wurde der Kader bereits verstärkt, auch wenn der Verlust von Kreisläufer Boris Schnak (geht nach Hofweier) schmerzt. "Marius Heitz und Nils Schneckenburger sind von hier, Christoph Plschek hat schon beim TuS gespielt, das sind eigene Jungs, die zum Kader passen. Die Liga wird nicht einfach, aber wir freuen uns speziell auf die Derbys und ein richtig spannendes Jahr", so Markus Heimburger.

Die Meisterschaft der Damen kam insgesamt weniger überraschend. Seit Jochen Baumanns Amtsübernahme vor fünf Jahren wurde der Kader, der ebenfalls nahezu ausschließlich aus eigenen Kräften besteht, Stück für Stück aufgebaut. In den vergangenen drei Jahren spielte man stets um die Südbadenliga-Spitze mit. Nun ist die Zeit reif dafür, ins "Abenteuerland BWOL" (Jochen Baumann) zu starten.

Der Großteil des Kaders ist sehr jung, wird geführt von erfahrenen Spielerinnen wie Tatjana Karkossa, Stefanie Graf oder Franziska Joseph. "Meisterschützin" Stefanie Graf ist seit vielen Jahren Teil des TuS. Zwischenzeitlich ein Jahr beim TV Lahr in der BWOL aktiv, kehrte Graf, einst wie auch Franzi Joseph aus Freiburg ins Ried gekommen, im Sommer zurück. "Ich habe hier Höhen und Tiefen erlebt, aber genau das trägt dazu bei, bei einem Verein heimisch zu werden und sich mit ihm zu identifizieren. Hier gehöre ich her, das ist mein Heimatverein. Und deshalb bedeutet mir dieser Titel auch so ungeheuer viel", erzählt Stefanie Graf bewegt. Dass die BWOL zur schweren Herausforderung wird für den "Zebrakader", der zum allergrößten Teil zusammenbleibt, ist Mannschaft wie Verantwortlichen bewusst. Neben der höheren Liga geht es auch um die perspektivische Weiterentwicklung. "Die jetzigen Erfolge bei Damen und Herren sind die Früchte unserer florierenden Jugendarbeit. Im Damenbereich haben wir diese Runde wieder eine zweite Mannschaft gebildet, die sich als bombiger Unterbau erwiesen hat. Immer wieder neue eigene Talente heranzuführen, muss auch in Zukunft das große Ziel bleiben", unterstreicht Heimburger. Doch das erklärte Nahziel für die restlichen Saisonwochen ist, "diese hart erarbeiteten Erfolge, die Besonderheit des Augenblicks, zu genießen", lacht der Abteilungsleiter.