Dreimal schlug Justin Pranic in Pfullendorf für die SG Gutach/Wolfach zu. Foto: Bayer

Schwache Schlussphase kostet der SG Gutach/ Wolfach den Sieg in Pfullendorf

TV Pfullendorf – SG Gutach/Wolfach 25:21 (15:13). Am Ende einer ereignis- und abwechslungsreichen Landesliga-Partie in Pfullendorf ging den Schwarzwäldern die Puste aus. 50 Minuten durfte die SG von den ersten Auswärtspunkten träumen. Gerade in der ersten Hälfte spielten die abstiegsbedrohten Gäste, die ohne Alexander Weber, Tobias Aberle (Staigerbauer), Claudius Baumann, Stefan Staiger und Stefan Lauterbach angereist waren, richtig gut mit. Julian Brohammer startete mit viel Zug zum Tor und erzielte drei der ersten vier Treffer für Gutach/Wolfach. Bis zum 9:9 waren die Gäste stets gleichauf oder ein Tor im Hintertreffen, ehe Mike Lehmann einen Ballgewinn zur ersten Führung nutzten konnte. Kreisläufer Tobias Aberle, der immer wieder erfolgreich angespielt werden konnte, erhöhte sogar auf 9:11. Die Probleme in der ersten Halbzeit lagen ungewohnter Weise einmal weniger in der Offensive, sondern in der Hintermannschaft. Die Gäste waren oftmals den berühmten Schritt zu spät und ermöglichten den wendigen TV-Angreifern immer wieder, sich zum Torerfolg durchzutanken. Wolfgang Laiblin im SG-Tor verhinderte aber mit seinen Paraden Schlimmeres. Trotzdem ließ die Konzentration zum Ende etwas nach, was Pfullendorf seinerseits zur 13:11 Führung nutzte. Kurz vor der Pause drohte der Abstand beim 15:11 sogar noch größer zu werden, doch zwei Last-Minute-Treffer von Tobias Aberle und Justin Pranic zum 15:13 Halbzeitstand ließen noch alles offen. Auch nach dem Wechsel konnte das Haas/Wöhrle Team seine langsam akuter abbauende Wurfquote noch kompensieren. Fabian Hille erzielte das 16:16, Justin Pranic setzte sich auf der linken Seite schön zum 17:17 durch, geriet aber im Anschluss verbal mit seinem Gegenspieler aneinander, sodass es mehr Platz auf dem Feld gab. Aber auch diese Unterzahlsituation nutzte Nicolas Haas mit einem starken Solo nach eigenem Ballgewinn in der Abwehr aus und schoss die SG mit 17:18 in Führung (36.). Die Hausherren hatten im Angriff auf alles eine Antwort und den großen Vorteil, dass sich die Last des Torewerfens auf deutlich mehr Schultern verteilte als bei der SG. Dem gefürchteten absoluten Harzverbot kann man das, was in den letzten zwanzig Minuten passierte, nicht in die Schuhe schieben. Denn die Verwendung von Haftmittel war nämlich erlaubt! Trotzdem schien sich die 20-Tore-Barriere, der Toreschnitt aus den bisherigen Begegnungen, regelrecht in die Köpfe der SG-Angreifer gebrannt zu haben. Anders ist die plötzliche Abschlussschwäche nicht zu erklären. Über ein Dutzend Chancen wurden nicht im gegnerischen Tor untergebracht, wobei vor allem Fabian Hille und Nicolas Haas einen rabenschwarzen Tag erwischt hatten. Der eingewechselte Simon Heinkele im Tor konnte sein Team mit guten Paraden zu Beginn noch etwas im Spiel halten, doch ganz ohne eigenen Treffer konnte es die SG dann nicht mehr wirklich spannend machen. Pfullendorf hatte für die, bei beiden Mannschaften, schwache Schlussphase einen Lars Michelberger, der von der linken Rückraumseite zwei wichtige Treffer mit der Brechstange erzielte. Zehn Minuten vor Schluss beim Stand von 23:20 war noch immer alles drin für die Gäste, doch es blieb beim fast schon bizarr anmutenden Wurfpech. Auch die insgesamt sechs Pfostentreffer in dieser Zeit fanden alle nicht den Weg ins Tor. So blieb es am Ende eine schwache Wurfausbeute und man hatte sich selbst um die harte Arbeit der ersten Minuten gebracht. Die Pfullendorfer, an diesem Abend keineswegs übermächtig, verbuchten den 25:21 Erfolg als klassischen „Arbeitssieg“, während die Schwarzwälder der großen Chance nachtrauerten, den nächsten Punktgewinn nachzulegen. Mit mageren 2:10 Punkten ging es auf die weite Heimreise vom Bodensee. Nächste Woche empfängt man den gut gestarteten Aufsteiger Allensbach/Dettingen-Wallhausen.

TV Pfullendorf: Lehmann 2, Sugg 5, Luu Duc 3/1, T. Brändlin 3, Staudacher 2, Oczkowski 2, F. Brändlin 1, Scheitler, Michelberger 3, Hegge, Robotka 4/1, Burkert, Thews, Yaren.

SG Gutach/Wolfach: Laiblin, Heinkele; Ressel, Aberle (Schüssele) 6, Hille 2, Kilgus 1, Pranic 3, Brohammer 4, Schmid 1, Lehmann 1, Haas 3.