Die Landesregierung gibt mehr Geld für Radwege aus – davon profitiert auch der Ortenaukreis. Foto: Deck

Land bezuschusst mehr als ein Viertel der Vorhaben in der Region. Verbindungslücken sollen geschlossen werden.

Ortenau - Das Land erhöht die Fördermittel für die Radverkehrsinfrastruktur von zehn auf 15 Millionen Euro. Das hat Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) bekanntgegeben. Auch der Ortenaukreis profitiert von dieser Förderung.

"Ich freue mich sehr, dass die Ortenau im neuen Förderprogramm des Landes gut berücksichtigt ist", so Landrat Frank Scherer (parteilos). "Das gilt nicht nur für Radwege entlang von Kreisstraßen, die nun gefördert werden. Es gilt auch für viele Radwege und Infrastrukturverbesserungen, die die Städte und Gemeinden des Kreises bauen." Das bringe neue Fahrradstellplätze an Bahnhöfen oder Fahrradboxen, etwa am Schienenhaltepunkt beim Kreisschulzentrum in Offenburg. "Bedauerlich ist jedoch, dass der Radweg zwischen Rheinbischofsheim und Wagshurst- das mit Abstand größte und mit Gesamtkosten von mehr als fünf Millionen Euro für den Ortenaukreis sehr wichtige Projekt nicht in die Förderung aufgenommen wurde", betonte Scherer.

Für vier Radwegprojekte gewährt das Land dem Kreis einen Zuschuss von jeweils maximal 50 Prozent seines Kostenanteils. Das sind die Radwege zwischen Ortenberg und Zunsweier mit Bau eines Kreisverkehrs (Kosten etwa 700 000 Euro), zwischen Mahlberg und Kippenheim ebenfalls mit Kreisverkehr (Kosten etwa 600 000 Euro), zwischen Oberkirch und Ödsbach (Kosten etwa 260 000 Euro) sowie zwischen Maisenbühl und Nußbach (Kosten etwa 230 000 Euro).

"Radwege fördern die Verkehrssicherheit für Radfahrer und tragen dazu bei, dass noch mehr Verkehrsteilnehmer auf die ökologische Alternative zum Auto umsteigen", befand Roland Gäßler, Leiter des Straßenbauamts des Ortenaukreises. "Die ersten beiden Maßnahmen sind wichtige Ergänzungen im Radwegenetz des Ortenaukreises. Mit den beiden anderen Radwegen in Oberkirch schließen wir weitere Radweglücken." Schade sei, dass die gute Nachricht erst jetzt kommt, wo das Baujahr schon lange begonnen habe. "Wir werden Vollgas geben, um die Radwege vor Winterbeginn fertigzustellen", versprach Gäßler.

Im Regierungsbezirk Freiburg wurden 34 neue Radverkehrsprojekte in das Förderprogramm für kommunale Fuß- und Radverkehrsmaßnahmen nach dem Landesgemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz aufgenommen. "Neun dieser neuen Maßnahmen, also mehr als Viertel, kommen aus dem Ortenaukreis", teilten die Ortenauer Grünen-Landtagsabgeordneten Sandra Boser und Thomas Marwein mit.

Zusammen mit den acht Maßnahmen, die bereits im Programm enthalten waren sei dies ein klarer Beleg dafür, dass die Landesregierung den Ortenaukreis im Blick habe. Boser und Marwein verweisen auf die fünf Millionen Euro die für Radwege an Landesstraßen bereit stehen: "Neben dem im letzten Jahr angegangenen ersten Bauabschnitt des Wolftalradwegs wurden die L 87 (Rheinau/Gambsheim) und die Überquerungshilfe bei Schutterwald an der L 98 neu ins Programm aufgenommen", teilten die beiden mit.