Marius Lehmann steuerte zum 25:25 fünf Tore bei. Foto: Bayer Foto: Schwarzwälder-Bote

Wölfe mit drittem Remis in der Fremde / Von vornherein ein kniffliges Spiel

Von Stefan Lauterbach

HR Rastatt/Niederbühl – TV Wolfach 25:25 (12:14). Dem TVW war im Vorfeld bewusst, dass die Aufgabe bei der heimstarken HR Rastatt/Niederbühl knifflig werden würde.

Kurzfristig musste Trainer Thomas Sum auch krankheitsbedingt auf seinen etatmäßigen Spielmacher Marvin Storz verzichten. Dennoch machten es die Gäste taktisch richtig gut. Dass auch mal einer der Außenspieler einen schlechten Tag hatte, kam in dieser Runde ebenfalls schon vor. Wenn allerdings gerade von diesen Außenspielern wirklich alle einen rabenschwarzen Tag sowohl in der Offensive als auch in der Defensive erwischen, kann man in Rastatt nicht gewinnen und muss sogar noch zufrieden mit dem Punkt sein!

In der Anfangsphase agierten die Gäste der Personalsituation geschuldet mit zwei Kreisläufern und hatte mit dieser Taktik auch Erfolg. Marius Lehmann und Stefan Staiger wurden immer wieder clever freigespielt. Zudem nutzten Manuel Schmid und Jens Gudelius ihre Räume aus dem Rückraum. Abzüge gab es schon in der Startphase für die Außenspieler. In der Deckung ließ man sich zu einfach düpieren und vergab zudem schon ein halbes Dutzend freier Chancen. Ein starker Claudius Baumann im TVW-Tor und weitere druckvolle Angriffe konnten dies. bis zur Pause, noch einigermaßen kompensieren. Trotzdem war der Vorsprung gemessen an den Spielanteilen mit 14:12 für Wolfach noch deutlich zu gering. Zu allem Überfluss verletzte sich Manuel Schmid noch in einer harmlosen Spielsituation unglücklich am Sprunggelenk und trat über 40 Minuten gehandicapt an – eine weitere Schwächung des ohnehin dünn besetzten Rückraums.

Nach der Pause folgte dann die stärkste Phase der Gastgeber. Wolfach zeigte nun einige technische Fehler im Spielaufbau, die von den Gastgebern mit Kontern bestraft wurden. Zudem nahmen die Fehlwürfe der Wolfacher Angriffe bisweilen bizarre Züge an. Mehrfach wurde in nur einem einzigen Angriff der Tempogegenstoß der Außenspieler sowie mehrere Nachwürfe kläglich vergeigt. Diesen Schuh muss sich der TVW an diesem Abend einfach anziehen. Rastatt nutzte dies, um einige Male in Führung zu gehen, ehe der TVW den Anschluss wieder herstellen konnte. Beim 21:22 in der 18. Minute erzielte Schmid wieder die Führung für die Gäste und alles war wieder offen. Claudius Baumann stand seinem Gegenüber in nichts nach und hielt den TVW bis zur letzten Minute im Spiel. Entsprechend können sich seine Vorderleute bei ihm bedanken, dass Wolfach bis zur letzten Minute Siegchancen hatte. Die beste vergab Stefan Lauterbach wenige Sekunden vor Schluss symptomatisch per Tempogegenstoß. Glücklicherweise wehrte Baumann am Schluss den letzten Wurf der Gäste ab und hielt somit wenigstens noch einen Zähler – und damit das dritte Remis in der Fremde diese Saison – fest. Vor dem anstehenden Derby in der nächsten Woche gegen St. Georgen bleibt die Erkenntnis, dass auch eine hervorragend eingestellte Mannschaft nicht hilft, wenn mehr als ein Dutzend freie Chancen nicht genutzt werden. Solche Tage wird es aber immer wieder geben im Sport. Nächste Woche wird man es wieder besser machen!

Auch die zweite Mannschaft konnte eine Führung zur Halbzeit nicht über die volle Distanz retten. Am Ende setzte es nach 15:12 Führung eine enttäuschende 22:28 Niederlage beim HGW Hofweier III und damit weiter kein Durchatmen im Abstiegskampf.

TVW: Baumann, Heinkele; Gudelius (7/2), Schmid (6), Lehmann (5), Staiger (2), Pranic (2), Hacker (1), Scott (1), Haas (1), Lauterbach, Brohammer, T. Sum, Moosmann (n.e.).