Christine Ottenbach, Bronzemedaillen-Gewinnerin der Paralympics in Sydney, besiegte im Finale Dominik Lust. Foto: Bühler Foto: Schwarzwälder-Bote

Favoritin siegt bei den badischen Rollstuhltennismeisterschaften in Lahr

Von Alexander Bühler

Christine Otterbach hat bei den fünften offenen badischen Rollstuhltennismeisterschaften in Lahr mit einem 6:4 und 6:1 im Endspiel ihren Titel gegen Vorjahresfinalist Dominik Lust verteidigt. Erstmals gab auch Teilnehmer im Nachwuchsbereich: Sechs Kinder zwischen elf und 14 Jahren, die mit ihren Eltern und Betreuern als Jugendgruppe des Vereins Rollitennis Windhagen nach Lahr gekommen waren.

Das 16er-Teilnehmerfeld bei den Erwachsenen wurde wie vor einem Jahr von Christine Otterbach (TC Ettlingen) und Dominik Lust (RTC Heidelberg) dominiert. Im Finale führte die Vorjahressiegerin und Bronzemedaillen-Gewinnerin der Paralympics in Sydney im ersten Satz mit 3:0, ehe Lust das Tempo forcierte: Er streute nicht leicht zu spielende einhändig geschlagene Rückhand-Topspin-Bälle ein, variierte auch auf der Vorhand und schaffte so den Ausgleich zum 3:3. Der erste Satz ging dann aber doch mit 6:4 an Otterbach, die auch im zweiten Satz mit Routine und Stabilität in ihrem Spiel mit 6:1 die Oberhand behielt.

Erstmals in der Geschichte der badischen Rollstuhltennismeisterschaften traten auch sechs Kinder zwischen elf und 16 Jahren an, wobei sie ihre Spiele auf verkürztem Feld austrugen. Das Finale gewann Dominik Röderer mit 4:1 und 4:1 gegen Alex Keiser.

Am Sonntag wurden die Doppel ausgespielt. Im Endspiel der Erwachsenen trafen Dominik Lust und Thomas Lewe (Dülmen) auf Claudia Säckinger (TC Lahr) und Holger Kimmig (TC Offenburg). In einem spannenden Finale behielten Lust/Lewe mit 6:3, 4:6 und 10:4 im Matchtiebreak die Oberhand. Im Spiel um Platz drei setzte sich Klaus Heiland zusammen mit Werner Geiger (TC Lahr) gegen Hannah Schmidt (Berlin) und Ludger Kranz (Dülmen) mit 9:6 durch.

Im Blickpunkt standen am Wochenende auch die sechs Kinder aus Windhagen, die mit viel Leidenschaft spielten. Ihre Betreuer erklärten, dass der Rollstuhl ihnen die Chance bieten würde, einen Sport auszuüben – eine Freizeitbeschäftigung, die den Kindern großen Spaß bereitet, wie zu sehen war.

Der rührige Turnierorganisator Bernd Wiedemer hatte sich insbesondere für die Kinder bei Sponsoren um Sachpreise bemüht. Neben Pokalen und Urkunden erhielten alle Kinder zu ihrer Freude bei der Siegerehrung so auch eine Carrera-Bahn mit auf den Nachhauseweg.

Insgesamt kann das perfekt organisierte Turnier auf der Anlage des TC Lahr als Werbung für das Rollstuhltennis betrachtet werden. Unter den Besuchern war etwa auch ein Ehepaar aus Schuttern, das sich bei den Verantwortlichen des TC Lahr erkundigte, wie ihr kleiner Sohn diesen Sport erlernen kann.