Ausgelassen feiern die TuS-Akteure in der Rheinauenhalle nach dem Schlusspfiff ihren Heimsieg. Foto: Fissler

Südbadenliga: Meißenheims Trainer Ehrhardt gesteht Fehler ein / Altenheim gewinnt bei SG Waldkirch/Denzlingen

TuS Ottenheim – HTV Meißenheim 31:28 (14:12). Die Hausherren haben im prestigeträchtigen Derby vor einer stattlichen Zuschauerkulisse die Oberhand behalten.

(lb/tom). TuS-Trainer Daniel Hasemann hatte bereits im Vorfeld betont, dass der Wille eine große Rolle spielen würde – und so war es dann auch. Sein Team zeigte, wozu es in voller Besetzung fähig sein kann. Zudem machte sich Keeper Christoph Plschek an seinem 30. Geburtstag mit einer ganz starken Leistung das größte Geschenk und hatte erheblichen Anteil am Erfolg seiner Mannschaft.

In einer fairen Partie auf gutem Niveau sah es nur zu Beginn so aus, als könnte der HTV sein Spiel mit viel Bewegung zum Vorteil nutzen. Doch Ottenheim konterte und drehte ein 1:2 zur 6:2-Führung. Die Hausherren hatten mit Marius Heitz und Nils Schneckenburger die besseren Torgaranten auf dem Platz. Heitz setzte immer wieder mit wuchtigen Würfen wichtige Treffer, Schneckenburger überzeugte sowohl aus dem Spiel heraus als auch vom Siebenmeterstrich und verwandelte alle fünf Ottenheimer Strafwürfe souverän.

Abschütteln konnte der TuS die Gäste indes nicht. Meißenheim kam zurück, beim 10:9 war wieder alles offen. Die Partie sollte bis kurz vor Spielende spannend bleiben. In der 49. Spielminute kam Plschek bei einem Strafwurf zurück ins Tor, parierte seinen dritten Siebenmeter und ebnete mit zwei weiteren Paraden den Weg zum Sieg.

HTV-Coach Frank Ehrhardt nahm beim 27:24 eine Auszeit, stellte noch einmal um, brachte zudem Christoph Krajnc ins Tor. Meißenheim kam wieder auf ein Tor heran. Krajnc hielt im Gegenzug einen Wurf, doch der Abpraller landete bei Schneckenburger, der das 28:26 markierte. Ehrhardt nahm die Schuld an der Niederlage später auf seine Kappe: "Ich hätte früher den Torhüter wechseln, die Abwehr umstellen müssen. Aber das gibt es, auch ein Trainer macht Fehler."

Zweimal Mirco Jentsch und noch einmal Schneckenburger mit seinem elften Treffer machten den Sieg perfekt. "Das Spiel war für uns noch einmal ein Highlight. Ich habe den Jungs gesagt, sie sollen Spaß haben", freute sich Hasemann nach dem Schlusspfiff. "Wir haben den Ausgleich trotz einiger Möglichkeiten nicht gemacht, das war der Knackpunkt. Der andere war, dass Ottenheim, wenn sie immer so spielen würden, ganz sicher nicht da unten in der Tabelle drinstehen würde. Im Endeffekt sind wir selbst schuld", so Ehrhardt.

Trotz des Erfolgs hat Ottenheim vier Punkte Rückstand auf die Reserve der SG Köndringen/Teningen. Im Kampf um den Relegationsplatz scheint alles auf einen Dreikampf zwischen Köndringen/Teningen II, dem HTV Meißenheim und dem TB Kenzingen hinauszulaufen. Ehrhardt: "Der Köndringer Sieg in Kenzingen war einerseits nicht förderlich für uns. Andererseits hat sich aber auch nicht so viel verändert. Uns war vorher schon klar, dass wir möglichst jedes der ausstehenden Spiele gewinnen müssen, um sicher die Klasse halten zu können. Das ist auch weiterhin unser Ziel."

Ottenheims Planungen gehen derweil in Richtung Landesliga – auch, weil es nach der Saison personell einen großen Umbruch geben wird (siehe Meldung auf der nächsten Lokalsport-Seite).

TuS Ottenheim: Plschek, Rauer; Bing 1, Betzler 5, Jentsch 4, Métier, Ziegler, Weide, Thielecke 1, Heimburger, Oberle, Heitz 9, Schneckenburger 11/5.

HTV Meißenheim: Velz, Krajnc; Bertsch, Engel 7/1, Funke 4, Vollmer 3, Obergfell 1, Schröder, Wilhelm, Baumann 6/1, Geppert, Schäfer 2, Wöhrle 2, Hügli 3.

(tom). SG Waldkirch/Denzlingen – TuS Altenheim 24:31 (13:16). Aufgrund des dritten Siegs in Folge bleibt der TuS in der Verlosung um Tabellenplatz zwei. Der Ried-Verein lieferte im Elztal eine weitere solide, bisweilen richtig gute Leistung ab. "In beiden Hälften hatten wir kleine Dellen, aber insgesamt war es gut", so Trainer Timo Heuberger.

Schon in der Anfangsphase zog der TuS, wie zuletzt bereits durch mehrere A-Jugendliche verstärkt, über 3:7 (12.) und 6:12 (20.) weg. "Defensiv sind wir überzeugend gestanden, haben im Angriff variabel und klug agiert", sagte Heuberger. Erst gegen Ende der Halbzeit kam die SG besser auf.

Entschieden war zum Seitenwechsel jedoch noch gar nichts. Das änderte sich zu Beginn von Hälfte zwei. Mit viel Einsatz und Feuer bekämpfte Altenheim den Kontrahenten in Eins-gegen-eins-Duellen, eroberte sich viele Bälle frühzeitig, konterte gnadenlos. Über 18:22 (41.) baute der Gast den Vorsprung bis zum 21:26 (49.) aus. Nicht jede Chance wurde genutzt (vielleicht das einzige TuS-Manko des Abends), doch insgesamt war Altenheim die Mannschaft mit dem weitaus besseren Gesamtpaket.

Heuberger wechselte in der Schlussphase durch, was Waldkirch/Denzlingen beim 24:27 (57.) noch vage hoffen ließ. Vergeblich, denn die Gäste gaben im Endspurt Gas und stellten mit vier Treffern in Serie einen nie gefährdeten Auswärtserfolg ins Regal. Die Zahl der Anwärter für Rang zwei "spricht Bände in dieser ausgeglichenen Saison", so Heuberger. Sein Team peile die Relegation nicht explizit an, "wir würden es im Fall der Fälle als Erlebnis aber auf jeden Fall gern mitnehmen".

TuS Altenheim: Grangé, Schäfer; Sutter 7/3, L. Kugler 1, P. Kugler 3, Strosack 5, Fels 2, Meinlschmidt 4, Schilling 6, Höfer, Bachmann, Valha, Weidtmann 3.