Peter Öhler mit seinem Trainer Patrick Schwendemann, beide können sich auch über Rang fünf freuen. Foto: Bauer Foto: Schwarzwälder-Bote

Bei der U23-EM in Walbrzych fehlen dem Mühlenbacher 20 Sekunden zu Bronze

Von Werner Bauer

Das Mühlenbacher Ringer-Ass Peter Öhler konnte sich den Traum von einer EM-Medaille nicht erfüllen.

Bei der Ringer-Europameisterschaft der "U23"-Junioren im polnischen Walbrzych fehlten dem Junioren-Vizeweltmeister von 2012 in der Gewichtsklasse bis 98 kg im griechisch-römischen Stil 20 Sekunden zu EM-Bronze. Öhler lag im kleinen Finale gegen den Georgier Krukuri Kirtskhalia bis kurz vor dem Gong mit 1:0 in Führung, dann entschied eine Viererwertung aus dem Stand den Kampf zugunsten Kirtskhalias.

Der Mühlenbacher Vorzeige-Ringer wollte unbedingt auf das Treppchen, denn eine EM-Medaille fehlte ihm noch in seiner Sammlung. Dass es ein harter Weg bis dahin werden könnte, wusste er. Greco-Bundestrainer Michael Carl hatte mit Etienne Kinsinger (59 kg/KSV Köllerbach), Denis Kudla (85 kg/VfK Schifferstadt), Christian John (130 kg/RSV Hansa 90 Frankfurt/O) und Peter Öhler (98 kg/VfK Mühlenbach) insgesamt nur vier Athleten nominiert, die aber immerhin bei einer Junioren Welt- oder Europameisterschaft schon in die Medaillenränge vorstoßen konnten. "Es wird daher gerade bei diesen Athleten interessant werden, wie der zeitnahe Übergang vom Junioren- in den Männerbereich gelingt", sagte Carl vor dem Abflug.

Und er vertraute auf seine "heißen Eisen", wie es er formulierte. Die "U23"-Auswahl wurde deshalb geschaffen, weil gerade der Sprung zwischen Junioren und Senioren sehr groß ist.

Und Peter Öhler enttäuschte den Bundestrainer nicht, doch musste er, weil er im letzten Jahr verletzungsbedingt nicht am Start war, erst in die Qualifikation. Dort besiegte er Yevhenii Saveto aus der Ukraine mit 5:2 Punkten. Im Viertelfinale traf er dann auf Orkhan Nuruyev aus Azerbaijan, den er nach hartem Kampf mit 3:2 schlagen konnte. Zwei Siege trennen ihn jetzt noch vom Titel, doch die Gegner wurden auch immer stärker. Dies musste Peter Öhler im Halbfinale erfahren, als er gegen den Finnen Toumas Lahti keine Chance hatte und mit 0:7 Punkten unterlag. Lahti stand damit im Endkampf und wurde am Ende Vizeeuropameister.

Peter Öhler hatte aber noch die Chance auf Bronze. Dieses Edelmetall wollte aber auch der Georgier Krukuri Kirtskhalia. In einem äußerst spannenden Fight auf Biegen und Brechen gelang Öhler die Führung. Diese verteidigte er geschickt und blockte alle Versuche seines Gegners ab. Als 20 Sekunden vor dem Gong der Geogier alles riskieren musste, ging es in den In-Fight. Es sah so aus, als könne der Mühlenbacher durch eine Schleuder seinen Gegner endgültig besiegen, doch Krukuri Kirtskhalia übertrug den Griff und Peter Öhler lag plötzlich unten, Viererwertung durch das Kampfgericht und somit Edelmetall an den Gegner.

Doch Peter Öhler bewies bei dieser EM, dass er zur absoluten Weltspitze gehört und bei der Junioren-WM erneut angreifen wird.