Ringen: Bei der WM steht für die beiden Mühlenbacher auch die Qualifikation für Olympia auf dem Spiel
Von Werner Bauer
Die Mühlenbacher Ringer-Asse Peter Öhler und Florian Neumaier haben das WM-Ticket für Las Vegas vom 7. bis 13. September in der Tasche.
Die endgültige Entscheidung des DRB fiel beim abschließenden Vorbereitungslehrgang in Leipzig letzte Woche und wurde im Hause Öhler sowie bei Neumaiers mit viel Freude aufgenommen.
Der VfK Mühlenbach widmete das Training letzten Freitag seinen beiden WM-Teilnehmern, die mit großem Beifall empfangen wurden und sich jetzt beim VfK bis Anfang September fit halten. VfK-Coach Patrick Schwendemann strahlte über das ganze Gesicht, war er doch viele Jahre Wegbegleiter der beiden Stars. VfK-Vorstand Matthias Ketterer lässt es sich nicht nehmen, mit seiner Lebensgefährtin Carmen Öhler – die Schwester von Peter Öhler – mit nach Las Vegas zu fliegen, um die beiden Weltklasse-Athleten vor Ort bei ihren Kämpfen sehen zu können.
Die WM ist dann auch zugleich erstes Qualifikationsturnier für die Olympischen Spiele 2016 in Rio de Janeiro. Deswegen werden sich die beiden Mühlenbacher ins Zeug legen, die Olympiaqualifikation zu schaffen.
Doch dies ist erst einmal zweitrangig, weil sich Peter Öhler und Florian Neumaier freuen, in Las Vegas dabei zu sein. Einen ersten Vorgeschmack auf die WM gab es beim großen "Pytlasinski-Turnier" in Warschau/Polen, wo sich die beiden Deutschen bestens verkauft hatten und bewiesen, dass sie in der absoluten Weltspitze mitringen können.
Peter Öhler, amtierender Deutscher Meister und Sieger beim "Ion Cornianu & Ladislau Simon Turnier 2015" in Bukarest/Rumänien wird in Las Vegas in der Klasse bis 98 kg für Deutschland am Start sein. Beim Turnier in Warschau verzichtete er auf den Finalkampf verletzungsbedingt, hatte aber davor alle vermeintlichen Favoriten aus dem Turnier geworfen. Öhler ist derzeit bester Deutscher in seiner Gewichtsklasse, was auch Vizeweltmeister und DRB-Kamerad Oliver Hassler zu spüren bekam.
Wenn der Mühlenbacher – der wie Florian Neumaier beim Bundesligisten ASV Nendingen auf Punktejagd geht – verletzungsfrei bleibt, gehört er zu den heißesten Kandidaten auf den WM-Titel, zumindest aus europäischer Sicht. Vizeweltmeister war Peter Öhler schon einmal bei der Ringer-Weltmeisterschaft in Pattaya/Thailand – als 19-Jähriger bei den Junioren. Ein Jahr zuvor hatte er den fünften Rang belegt.
Das Vorhaben in diesem Jahr – "wir werden an den beiden Turnieren in Bukarest und Warschau natürlich unser Bestes geben, denn die WM-Quali wäre das größte Erlebnis was man sich vorstellen kann" – haben Peter Öhler und Florian Neumaier in die Tat umgesetzt und wurden mit der WM-Nominierung belohnt.
Florian Neumaier, der zweite Vorzeige-Athlet des deutschen Ringerbundes, hat es genauso gepackt und sich mit Rang zwei in Bukarest sowie einem tollen Kampf in Warschau gegen den russischen Olympiasieger und Weltmeister Roman Vlasov trotz achtbarer 0:3-Niederlage für die WM empfohlen.
DRB-Sportdirektor Jannis Zamanduridis und Bundestrainer Michael Carl haben entschieden, Florian Neumaier auf 80 kg (sonst meistens 75 kg) für die WM abwiegen zu lassen. Neumaiers Konkurrent, der aus Fahrenbach stammende Pascal Eisele, der beim ASV Mainz unter Vertrag steht, darf bei der WM auf 75 kg ringen. "Wir sind eine Gewichtsklasse, und sonst habe ich immer den Vorzug bekommen", begründet der amtierende deutsche Vizemeister, Florian Neumaier, die Entscheidung des DRB, nun bei der WM eine Gewichtsklasse zu steigen.
Natürlich hätte der Mühlenbacher auch gerne auf 75 kg die Schuhe geschnürt, doch vielleicht ist dies gar keine so schlechte Ausgangslage für den zweifachen deutschen Meister, der schon einmal bei einer WM war.
"Es geht bei dieser Weltmeisterschaft um sehr viel für uns, weil zum ersten Mal die Chance besteht, sich ein Ticket für die Olympischen Spiele in Rio 2016 zu sichern", betonen Peter Öhler und Florian Neumaier. Um dieses Ticket zu lösen, müssen beide bei der WM in Las Vegas eine Platzierung von eins bis fünf vorweisen können.
