Perfekte Symbiose: Talent Dennis Häußermann und Routinier Martin Weschle (hinten) Foto: Heck

Gut zwei Jahre nach der Fusion zum SC Lahr ist der Verein auf einem richtig guten Weg

Der SC Lahr belegt nach einem Drittel der Saison Platz drei. Grund genug, im Vorfeld des Topspiels am Samstag gegen Primus Freiburger FC im Gespräch mit den Verantwortlichen, die Entwicklung der jüngeren Vergangenheit zu beleuchten.

Die Fusion von Lahrer FV und SpVgg Lahr zum neuen SC Lahr vom 1. Juli 2015 liegt zweieinviertel Jahre zurück. Seither hat sich eine rasende Entwicklung ergeben, die das Sportliche, aber auch den Gesamtverein betrifft. Beides steht untrennbar miteinander in Symbiose.

Sportliche Entwicklung: Nach zweimaligem klar erreichtem Klassenerhalt spielt der SC derzeit in der Verbandsliga-Spitze mit. Für Petro Müller das Spiegelbild "einer kontinuerlichen Entwicklung, die sich in der Verjüngung und Weiterentwicklung des Kaders sowie der klaren Handschrift des Trainers" spiegelt. "Oliver Dewes bringt junge Spieler wie Dennis Häußermann, Rachid Gueddin oder Simon Witt weiter, baut sie immer wieder ein und setzt auf sie. Dazu kommen als zweites wesentliches Merkmal erfahrene Kräfte wie Johannes Wirth, Martin Weschle oder seit dieser Saison auch Joe Obosso, die eine passende Mischung ergeben", führt der sportliche Leiter aus. Nicht vergessen werden darf in diesem Kontext der Unterbau. U23: Als wesentlicher Baustein der Fusion 2015 aufgerufen, erwies sich der Unterbau für die erste Mannschaft als schwieriges Unterfangen. "Es hat am Anfang noch nicht alles so gepasst, wie wir uns das vorgestellt haben", sagt SC-Vorsitzender Frank Müller. Nach und nach wurde auch die Verzahnung zwischen Herren I und U23 optimiert. Mit Thomas Heilmann kam vergangenes Jahr ein weiterer wichtiger Teil im Trainer-Team hinzu. "Heute findet eine gute, transparente, enge Verzahnung zwischen beiden Teams, nicht nur in Sachen Trainingsarbeit, statt", hebt Petro Müller hervor. Beispiele wie Rachid Gueddin, Josef Kassasir oder Fadi Kehloufi zeigen, dass sich Spieler, die in der U23 starteten, durch kontinuierliches Aufdrängen im Training und Spiel, ihre Chance für die Verbandsliga erhalten und nutzen.

Nachwuchsarbeit: 330 Jugendliche sind in 20 Mannschaften beim SC Lahr aktiv, die von 36 Trainern betreut werden. Diese Werte gelte es, zu bewahren und weiter auszubauen, geht es nach den Verantwortlichen. "Wir haben ja bereits gesagt, dass wir als Verein, als Marke noch attraktiver werden wollen. Das muss auch für talentierte Jugendliche und ihre Eltern gelten, die sehen sollen, dass wir eine entsprechende Perspektive bieten können", führt Frank Müller aus. Dazu soll perspektivisch gehören, dass etwa die A-Jugend die Verbandsliga anpeilt, die Verzahnung zwischen A-Jugend und U23 weiter optimiert wird. "Das ist eines der guten Felder, die wir künftig noch intensiver behandeln wollen", erklärt Müller.

Gesamtverein: Als Gesamtkonstrukt hatte der SC einen steinigen Start zu absolvieren, einiges Auf und Ab schien manchem Kritiker sogar Wasser auf die Mühlen zu liefern. Nach zweieinviertel Jahren harter und kontinuierlicher Arbeit sehen die Fakten anders aus. Wirtschaftlich steht der SCL solide da, die Tendenz zeigt nach oben. Im Vorstand "hat sich eine Mannschaft zusammengefunden, die allesamt im selben Alter ist, Standfestigkeit zeigt und unheimlich begeisterungsfähig ist", hebt Vorsitzender Müller hervor. Dennoch bestehen nach wie vor Stellschrauben, an denen gedreht werden muss. "Wir haben in wirtschaftlicher Hinsicht noch einige Arbeit vor uns, aber auch in Sachen Publikum. Gerade bei den Heimspielen müsste es doch möglich sein, den einen oder anderen Begeisterten mehr ins Stadion zu bekommen. Die Mannschaft hätte das angesichts ihres tollen Fußballs mehr als verdient. Darauf wollen wir mit einigen Ideen hinarbeiten."

Perspektive/Ziele: Für die kommenden ein, zwei Jahre haben Vorsitzender und sportlicher Leiter bereits konkrete Vorstellungen. Ein weiteres großes Spiel mit einem attraktiven Gegner soll nach Lahr geholt werden, im Jugendbereich will man sich bei weiteren Turnieren neben dem Rundenbetrieb präsentieren. Das neue Konzept für die Lahrer Hallen-Stadtmeisterschaften sei exemplarisch genannt, in dessen Rahmen 2018 die Jugendteams aus dem alten Landkreis Lahr den Lahrer Fußball-Nachwuchs herausfordern werden. Im Seniorenbereich "wollen wir darauf hinarbeiten, eine feste Größe in der Verbandsliga zu werden", blickt Müller voraus. Sollte sich die Möglichkeit ergeben, sogar an die Tür zu Höherem zu klopfen, wäre das auch nicht abzulehnen Dazu gelte es, die Verzahnung zwischen Herren I, U23 und Nachwuchsbereich zu bewahren und weiter zu optimieren.