Beifall, auch vom Gegner, für seinen Einsatz erfuhr der 51-jährige Uwe Degler (oben), der im bis zum Schluss offenen Kampf gegen den starken Mohammed Tamer nur knapp nach Punkten verlor. Foto: Becker Foto: Schwarzwälder-Bote

Ringen: Höhste Schlappe der Haslacher

Von Fred-Jürgen Becker

Die maßlose Enttäuschung stand den zehn Ringern des KSV Haslach und auch den treuen mitgereisten Anhängern am Schluss in die Gesichtern geschrieben. Denn gerade hatte es mit 5:23 die höchste Saisonniederlage gegeben.

Die Kinzigtäler kamen nie richtig in die Kämpfe. Lediglich Edgar Rauch besiegte seinen Dauerrivalen Johannes Kiefer nach einem verbissenen Gefecht knapp mit 4:3 Wertungen, was einen Mannschaftspunkt aufs magere Konto gab. Zuvor hatte Josef Kempf gegen seinen früheren Mitstreiter Michael Lott durch Schultersieg den einzigen Vierer geholt. Dieser kam jedoch dadurch zustande, dass Lott wegen einer Verletzung, nach Aussage des Trainers, kein Risiko eingehen wollte. Ebenfalls noch nicht im Vollbesitz seiner Kräfte nach Verletzung war Timo Stiffel, der sich gegen Dimitrij Simagin ebenfalls gleich schultern ließ.

Appenweiers Anhänger begeistert

Ein begeisterter Anhänger des KSV Appenweier sprach von einem "Kampf der Titanen", als Viorel Ghita und Mehmed Gazi die Matte betraten. Beide haben in ihren bisherigen 16 Auftritten in der Oberliga noch keinen Kampf verloren. Man sah auch sofort, dass sich beide mit großem Respekt begegneten und jeder auf einen Fehler des anderen lauerte. Der entscheidende Zweier beim Stande von 2:2 holte Gazi kurz vor Schluss – nun bebte die Halle.

Zu erwähnen sind noch die Kämpfe von Uwe Degler gegen Mohammed Tamer und Lars Schuler gegen Alexander Sauer. Uwe Degler, der mit seinen 51 Jahren nochmals die Ringerstiefel schnürte, um dem KSV im Abstiegskampf zu helfen, wurde nicht nur von den mitgereisten Haslacher Fans für seine Technik und seinen Einsatz gelobt, sondern auch vom Gegner.

Gar keinen Respekt hatte der junge Alexander Sauer vor Trainer Lars Schuler. Dieser setzte zwar seine ganze Erfahrung ein, wurde aber von einem blitzschnellen Schulterschwung und einer Kopfklammer überrascht, was den 6:2-Wertungsvorsprung für seinen Gegner ergab.

Am Schluss feierte das begeisterte Publikum seine Mannschaft mit Trainern und Betreuern für eine insgesamt gute Saisonleistung, die mit einem 5. Tabellenplatz im Zehnerfeld belohnt wurde.

Das Schicksal nicht mehr in der Hand

Der KSV Haslach hat es nun auf dem vorletzten Tabellenplatz nicht mehr in der eigenen Hand, entscheidet sich das Schicksal Abstieg doch mit den Abstiegskandidaten aus der Regionalliga Baden-Württemberg. Dort wird Der KSK Furtwangen als Tabellenletzter auf jeden Fall in die Oberliga Südbaden absteigen. Die Ergebnisse (Appenweier zuerst genannt): 57 kg Griechisch-Römisch Mohammed Tamer – Uwe Degler PS 1:0; 61 kg Freistil Sami Ezzine – Jonathan Eble TÜ 4:0; 66A kgGR Dimitrij Simagin – Timo Stiffel SS 4:0; 66B kg FS Franco Kovacs – Jonathan Schmidt TÜ 4:0; 75A kg GR Alexander Sauer – Lars Schuler PS 2:0; 75B kg FS Christian Kirn – Thomas Braun TÜ 4:0; 86A kg GR Johannes Kiefer – Edgar Rauch PS 0:1; 86B kg FS Mehmed Gazi- Viorel Ghita PS 1:0; 98 kg GR Michael Lott – Josef Kempf SS 0:4; 130 kg FS Benjamin Lohrer – Igor Gavrilita PS 3:0. BEZIRKSJUGENDLIGA RG Lahr II – KSV Haslach 15:18 und ASV Vörstetten – KSV Haslach 16:20. Mit 32:0 Punkten und damit in allen 16 Kämpfen ungeschlagen, beendete die KSV-Jugend die Runde 2015. Bei ihren letzten Einsätzen in Lahr konnten die hoffnungsvollen Talente von Jugendleiter Luca Zorzi wieder beide Begegnungen gewinnen. Gegen die RG Lahr II gab es einen 18:15-Sieg und gegen den ASV Vörstetten war man mit 20:16 erfolgreich. Die Punkte für den KSV holten Marvin Allgaier, Nick Allgaier, Jan Pfaffenrot, Nico Reis, Lucas Ringwald, Robert Schmidt und Valerio Zorzi. Nun wird es im Januar eine Aufstiegsrunde geben. Dabei haben die Haslacher den Willen zum Aufstieg in die Verbandsjugendliga auf ihrem Zettel stehen.