Jubeln wollen die Spielerinnen von Printus Offenburg auch wieder am Saisonende. Doch die Konkurrenz um den Titel in der 2. Bundesluga ist groß. Foto: Heck

Neben dem VC Printus kämpfen noch viele weitere Vereine um die Meisterschaft in der 2. Liga Süd

Zehn Teams streiten sich um den Meistertitel in der 2. Volleyball Bundesliga Süd. Doch hört man sich bei den Mannschaften nach einem Meisterschaftsanwärter um, fallen immer wieder die Namen von Straubing und Offenburg. Ein Überblick.

(red/skl). AllgäuStrom Volleys Sonthofen: Beim Titelverteidiger stapelt man lieber erst einmal tief. "Sicherlich werden Offenburg und Straubing um die Meisterschaft kämpfen. Aber es gibt vielleicht auch die eine oder andere Überraschung, denn viele Teams haben sich gut verstärkt", sagt Trainer Andreas Wilhelm. Dabei stand sein Team in der Vorsaison wortwörtlich unter Strom: Den Titel mit 17 Siegen aus 20 Spielen geholt, mit 1280 Zuschauern Saisonrekord aufgestellt und mit Loraine Neumann auch noch die wertvollste Spielerin der Liga in den eigenen Reihen. Neumann allerdings steht nicht mehr im Kader, dafür "kommt mit Isabelle Liebchen eine erstligaerfahrene Spielerin zu uns, die für Stabilität in der Annahme und Abwehr sorgen wird."

Allianz MTV Stuttgart II: Mit zwei Eigengewächsen startet die Reserve der Bundesliga-Damen in die neue Saison. Lena Große Scharmann sammelte beim VCO Berlin ein Jahr Erstligaerfahrung und kann "direkt die Rolle einer Leistungsträgerin einnehmen", hofft Trainer Johannes Koch. Außerdem integrieren die Stuttgarterinnen mit der 17 Jahre alten Sara Marjanovic eine aktuelle Jugendnationalspielerin in den Kader, der laut Koch "jung, dynamisch, mutig und taktisch diszipliniert" auftreten soll. "Straubing ist mit dem Kader und dem neuen Trainer für mich Favorit auf den Titel", sagt er.

NawaRo Straubing: Mittelfristig wollen die Volleyballerinnen von NawaRo Straubing wieder in die 1. Liga. Dafür haben die Niederbayern ein Team mit Spielerinnen zusammengestellt, die das Potenzial haben, in ein paar Jahren auch eine gute Rolle eine Liga höher zu spielen. Top-Transfer ist Celine Stöhr, die aus der ersten Bundesliga kommt und 2014 mit Vilsbiburg Pokalsiegerin wurde. Und es wurde in Benedikt Frank ein Trainer geholt, der als Förderer von jungen Talenten gilt. Der will "schnellen, begeisternden und emotionalen Volleyball" spielen lassen und rechnet mit einer Platzierung in den Top-3.

Rote Raben Vilsbiburg II: Platz sechs in der Vorsaison konnte sich für die zweite Mannschaft der Roten Raben Vilsbiburg durchaus sehen lassen. Allerdings ging Chefcoach Ronny Johansson im Sommer nach vier Spielzeiten wieder zurück nach Schweden, seine Arbeit wird mit Luca Tarantini ein in Vilsbiburg altbekanntes Gesicht fortführen. Vor allem die Talente Corina Glaab, Paula Hötschl und Naomi Janetzke sollen perspektivisch für das Erstligateam aufgebaut werden.

SV Lohhof: Mit Teamspirit und Kampfgeist peilt der SV Lohof nach Rang acht in der Vorsaison einen Platz in der oberen Tabellenhälfte an. Für Trainer Jürgen Pfletschinger ist Offenburg "Topfavorit auf die Meisterschaft. Sie haben viele spektakuläre Neuzugänge und werden durch den Wechsel auf der Trainerposition sicherlich noch gepusht". In Carina Malescha steht Pfletschinger für sein eigenes Team eine aktuelle U18-Deutsche Meisterin neu im Team zur Verfügung. Außerdem kehrt in Maja Hammerschmidt ein echtes Lohhofer Urgestein nach zwei Jahren Volleyballpause in den Kader zurück, die in Lohof ausgebildete Lisa Veronika Brandmeier ist ebenfalls neu im Team.

TG Bad Soden: Stefan Bräuer steht vor der schwierigen Aufgabe, sein runderneuertes Team für die 2. Bundesliga zu formen. "Die Mannschaft befindet sich im Neuaufbau, so dass es am Anfang noch nicht gleich rund laufen wird. Mit Sophia Beutel, Merle Bouwer, Fiona Dittmann, Hannah Hattemer und Elena Jass gibt es gleich fünf talentierte Neuzugänge mit "viel Potenzial für die Zukunft", so Bräuer. Außerdem kommen in Pamela Blazek eine "athletische und routinierte Mittelblockerin mit Vorbildfunktion", in Eva Hoffmann eine "technisch versierte und erfahrene Außenangreiferin mit Führungs- und Vorbildfunktion" und mit Angelina Schatz eine "erfahrene und dynamische Außenangreiferin" hinzu.

VC Neuwied 77: Auch Neuwied hat in der Sommerpause einen Umbruch hinter sich – nur fünf der dreizehn Spielerinnen blieben. Gesucht wurde verstärkt nach jungen Talenten in der Region. "Die Schwerpunktaufgabe wird sein, diese Talente schnell an das Leistungsniveau der 2. Bundesliga heran zu führen.", sagt Werscheck. Er ist daher auch vorsichtig, was eine Prognose angeht: "Das Saisonziel ist die Aufrechterhaltung eines Tabellenplatzes hinter den Topteams im gesicherten Mittelfeld.

VC Printus Offenburg: 2016 waren sie noch Meister, in der Vorsaison ging der Titel nach einer harten Saison an Sonthofen. Nach Platz zwei im Vorjahr und sieben erfolgreichen Jahren mit Tanja Scheuer an der Seitenlinie übernimmt nun Florian Völker das sportliche Zepter am Feldrand. Sein neuer Verein geht ambitioniert in die neue Spielzeit und will um den Titel mitspielen. Dafür holte man die Mittelblockerin Tylor Brisebois, die Kanadierin wechselte als dänische Meisterin nach Offenburg. Nele Iwohn kam vom Erstligisten Köpenicker SC, Alexandra Bura vom Liga-Konkurrenten Allianz MTV Stuttgart II und mit Chanelle Gardner angelte man sich eine athletische Mittelblockerin aus Louisiana.

VCO Dresden: Die Talente der Bundesligamannschaft wollen "jung, wild und dynamisch" auftreten, wie Bundesstützpunk-Trainer Jens Neudeck sagt. In Elisabeth Kettenbach wechselte eine Junioren-Nationalkader-Spielerin nach Dresden. Außerdem verstärken Mia-Anna Stauß aus Erfurt und Juli Klause aus Nordhausen das Team. Während für den VCO Dresden ein Nichtabstiegsplatz das Ziel ist, rechnet Trainer Neudeck im Titelrennen mit "Offenburg und Sonthofen.

VV Grimma: Die Mannschaft aus Sachsen wird nahezu unverändert in die neue Saison starten. Zwei ‚alte‘ neue Gesichter mit Kristin Stöckmann und Diana Ceschia kompensieren die Abgänge von Nora Ebert und Steffi Kuhn. "Die Mannschaft ist mit sehr viel Erfahrung ausgestattet", sagt Teammanager Frank Geißler. "Ziel ist es, gut in die Saison zu starten, um nicht unter Druck zu geraten. In der heimischen Muldentalhalle wollen wir unsere Heimstärke erneut unter Beweis stellen."