Sportlerinnen und Verantwortliche der Abteilung Dance sammelten in der Bundeshauptstadt viele positive Eindrücke. Foto: Verein

Turnfest: Sportgymnastinnen und Tänzerinnen machen in Berlin mit guten Leistungen auf sich aufmerksam

Berlin ist Austragungsort des internationalen deutschen Turnfests gewesen. Auch Tänzerinnen und Sportgymnastinnen des TV Lahr zeigten in der Hauptstadt ihr Können.

(both/kg). Der Sonderzug des Badischen Turner-Bunds (BTB) hatte die Sportler und Betreuer direkt vom Lahrer Bahnhof mitgenommen. "Wir verbrachten eine Woche mit vielen begeisterten Turnfest-Teilnehmern", heißt es in einer Mitteilung des TVL.

Für beide Abteilungen aus Lahr wurden die deutschen Meisterschaften ausgetragen, für die sie sich zuvor qualifiziert hatten. Die Wettkämpfe der Rhythmischen Sportgymnastik (RSG) fanden weiter entfernt von den großen und gut besuchten Arenen und der Messe statt, wo die meisten Zuschauer und Besucher hinströmten. "Es war aber alles gut organisiert und die Lahrer Gymnastinnen landeten unter den besten Teilnehmern. Nur die drei Mädchen der Jugendwettkampfklasse, Karina Bach, Juliana Weber und Karolina Tumanova, waren benachteiligt, weil sie ziemlich unausgeschlafen nach der langen nächtlichen Zugfahrt gleich an den Start mussten – in einen Wettkampf mit 265 Teilnehmerinnen", so der TV Lahr. "Es wurde auf drei Flächen nebeneinander geturnt, was durch dreierlei Musik nervös machte. Die Lahrerinnen landeten im vorderen Feld, wie auch Amelie Heidrich in der freien Wettkampfklasse, die 177 Konkurrentinnen hatte."

Elisabeth Tome kam in der Wettkampfklasse der Schülerinnen unter 54 Teilnehmerinnen auf den 13. Platz, glänzte aber mit ihrer Ballübung, in der sie den zweiten Rang erreichte. In den Leistungsklassen starteten Sila-Asena Öztürk, Katrin Wilhelm und Alina Sakun bei den Schülerinnen und Lea Hoffmann in der Jugendklasse. Sie wurde Elfte, stand mit ihrer Bandübung im Finale und erreichte mit einem eleganten Vortrag ohne Geräteverlust Platz sieben.

Öztürk wurde Fünfte im Vierkampf der 35 besten deutschen Nachwuchsgymnastinnen. Mit dem Band kam sie auf den zweiten und in der Übung ohne Handgerät auf den dritten Platz, außerdem auf Rang sechs mit dem Ball.

Katrin Wilhelm belegte den 23. Platz im Mehrkampf, während Alina Sakun zwar in der Übung ohne Handgerät hervorstach (Platz neun), im Mehrkampf aber mit den Handgeräten krankheitsbedingt doch einige Unsicherheiten zeigte und auf Platz 26 landete.

Viktoria Tereschenko, die sechs Tage lang als Kampfrichterin eingesetzt war, zeigte sich zufrieden mit den Leistungen ihrer Schützlinge, die von Tanja Wilhelm und den Eltern betreut wurden.

Außerdem am Start waren in Berlin 13 Tänzerinnen des TV Lahr, Abteilung Dance, und zehn Begleiter. Im Vorfeld galt es von Irene Haufler, einiges zu organisieren (auch finanzieller Art), damit alle die Reise antreten konnten.

Kaum angekommen, hatten die Mädchen stundenlange und ermüdende Proben bei strömendem Regen – der Trost: Trainiert wurde im Olympiastadion. Nahezu 1000 Tänzer hatten monatelang zu Hause geübt, um gemeinsam ein Abschlussbild bei der Stadiongala zu zaubern und zum Schluss der Gala, bei der auch Bundeskanzlerin Angela Merkel und Tun-Ass Florian Hambüchen zugegen waren, nochmal richtig für Stimmung zu sorgen.

"Bei mehr als 60 000 Zuschauern waren die Mädchen des TV Lahr und die mitreisenden Eltern bewegt, dabei zu sein. Auch der anhaltende Regen konnte die gute Laune nicht trüben. Ein einmaliges Erlebnis, da waren sich alle einig", hieß es später aus Kreisen des TVL.

Die Nacht nach der Stadiongala war sehr kurz, schon früh morgens mussten die Mädchen im Alter zwischen zwölf und 16 Jahren auf den Tanzflächen der jeweiligen Wettkämpfe stehen. Die Gruppe Andante (Wettbewerb Jugend) schnitt mit dem Prädikat "ausgezeichnet" als beste der antretenden Gruppen aus ganz Deutschland ab.

Die Gruppe Arabesque des TV Lahr trat beim Deutschland-Cup Dance an und verpasste mit 0,2 Punkten Rückstand nur knapp den Einzug ins Finale. Trainerin Anna Seel betonte später, dass Freud und Leid eng beieinander gelegen hätten. Die Mädchen seien traurig, das Finale verpasst zu haben, aber glücklich, nur 1,7 Punkte zur siegenden Mannschaft aus Neuhausen verloren zu haben. Alle Mannschaften lagen in der Wertung sehr dicht beieinander. Vor vier Jahren belegte die Gruppe noch Platz 18, diesmal reichte es zu Rang neun.