Ringen: Unentschieden zum Abschluss

Von Fred-Jürgen Becker

KSV Haslach – KSV Rheinfelden 17:17. Ein nochmals ordentlicher Besuch der KSV-Anhänger zum Rundenabschluss beflügelte die Akteure beider Mannschaften, spannende Kämpfe zu zeigen, in denen keine Wertung verschenkt wurde.

Zudem war die Szene dadurch entspannt, dass rein rechnerisch der KSV Haslach trotz des vorletzten Tabellenplatzes auch 2016 in der Oberliga Südbaden antreten wird. Die Gäste von Hochrhein waren als Aufsteiger mit ihrem sechsten Tabellenplatz rundum zufrieden. Dies ist jetzt auch amtlich, denn in der offiziellen Ringer-Ligendatenbank, die vom Verband erstellt wird heißt es seit Sonntagmorgen: "Der KSV Taisersdorf ist Meister und steigt in die Regionalliga Baden Württemberg auf. Absteiger ist die Mannschaft der WKG Weitenau-Wieslet II."

Seinen wohl letzten Kampf für den KSV Haslach bestritt der zum Rundenbeginn wieder aktivierte frühere Bundesligaringer Uwe Degler. Noch einmal zeigte der 51-jährige gegen Rheinfeldens Sieg gewohnten Ringer und Trainer Sulejman Ajeti mit vorbildlichem Einsatz und technischem Können seine Ausnahmestellung. Das Ergebnis von 2:0 für Ajeti war dabei zweitrangig. Da Josef Kempf im Superschwergewicht keinen Gegner hatte, gab es gleich vier Punkte aufs Haslacher Konto.

Gegen Trainerbruder Genc Ajeti brauchte Jonathan Eble genau eine Minute, bis er ihn mit einem Blitzangriff überrascht und geschultert hatte. In derselben Zeit hatte auch Igor Gavrilita seinen Widerpart Björn Bauser auf den Schultern. Ein Extralob verdient sich auch der erst 15-jährige Jonathan Schmidt, der vor einem Jahr zum Ringen gefunden hatte und gleich in der Oberliga ran musste. Jedes Wochenende musste Schmidt gegen starke Gegner antreten. Auch diesmal ließ er sich von der technischen Überlegenheit nach zwei Minuten von Fabian Wepfer keinesfalls entmutigen. Der Halbzeitstand von 12:6 für den KSV Haslach stimmte zuversichtlich. "Vielleicht ist heute was drin für uns", orakelten die Altvorderen auf ihren Stammplätze in der ersten Reihe.

Hätte Viorel Ghita am vergangenen Samstag in Appenweir nicht hauchdünn nach Punkten verloren, hätte er eine blütenweiße Weste gahabt. Alin-Andrei Sucio hatte er nach eineinhalb Minuten mit hoher technischer Überlegenheit von der Matte gerungen. Seine gerade erst überstandene Verletzung zwang Timo Stiffel dazu, noch nicht voll zur Sache gehen zu können. Seine Punkteniederlage gegen den 16 Jahre älteren Mattenfuchs Sascha Oswald war eine logische Schlussfolgerung.

Wieder einmal mehr musste Edgar Rauch in der 86-kg-Klasse im Griechisch-Römischen Stil den verbissendsten Kampf liefern. Hier ging auch das Publikum leidenschaftlich mit. Besonders das knappe Dutzend Rheinfelder Anhänger geriet in Rage, als der Kampfrichter kurz vor Schluss dem Haslacher noch eine Viererwertung anzeigte.

Nun stand der Kampf 17:9 für den Gastgeber, so dass jetzt höchstens noch ein Unentschieden als Endergebnis herauskommen konnte. Und so war es dann auch. Felix Stiffel und Kevin Gomer mussten gegen die bekannt starken Brüder Vincent und Sebastian von Czenstkowski jeweils eine Schulterniederlage einstecken. Endstand war also ein friedlich-vorweihnachtliches 17:17-Unentschieden, das erste Remis der 18 Kämpfe überhaupt.

Vorsitzender Achim Stiffel war glücklich, die Klasse trotz des vorletzten Tabellenplatzes gehalten zu haben. Mit dem Ablauf der Runde 2015 war er jedoch nicht zufrieden. "Im nächsten Jahr muss das besser werden", lautete sein Fazit.

Gästetrainer Sulejman Ajeti beklagte das Fehlen von drei Leistungsträgern, weshalb die Schwergewichtsklasse nicht besetzt werden konnte. Er legte Wert auf die Feststellung, dass Edgar Rauch gegen seinen starken Vojtech Benedek mit einer Viererwertung kurz vor Schluss "ein schönes Weihnachtsgeschenk" bekommen habe.

KSV Haslach – KSV Rheinfelden 17:17. 57 kg Griechisch-Römisch Uwe Degler – Sulejman Ajetin PN 0:2. 61 kg Freistil Jonathan Eble – Genc Ajeti SS 4:0. 66 kg A GR Jonathan Schmidt – Fabian Wepfer TÜN 0:4. 66 kg B FS Timo Stiffel – Sascha Oswald PN 0:3. 75 kg A GR Felix Stiffel – Vincent von Czenstkowski SN 0:4. 75 kg B FS Kevin Gomer – Sebastian von Czenstkowski SN 0:4. 86 Kg A GR Edgar Rauch – Vojtech Benedek PS 1:0. 86 kg B FS Viorel Ghita – Alin-Andrei Suciu TÜ 4:0. 98 kg GR Igor Gavrilita – Björn Bauser SS 4:0. 130 kg FS Josef Kempf – ohne Gegner 4:0.