Bisher trugen die "Tigers" ihr Heimrennen aufgrund einer Ausnahmegenehmigung im Rahmen der "Kronen Racedays" Ende August/Anfang September aus. Archivfoto: Heck Foto: Lahrer Zeitung

Heimrennen der "DMV White Tigers" steht auf der Kippe / Gedankenspiele über Kooperation

Überraschende Entwicklung rund um den MSC Berghaupten: Wie aus Vereinskreisen bekannt wurde, wird es künftig mit großer Wahrscheinlichkeit keine Speedway-Bundesligarennen mehr am Waldsee geben.

Rückblick: Die Bundesligarennen in Berghaupten starteten 2013 mit der Gründung des Zweitligateams "Black Forest Eagles" (Schwarzwald-Adler). Die junge Mannschaft schrieb mit einem Meistertitel sowie den Platzierungen drei und vier eine schnelle Erfolgsgeschichte.

Der nächste Entwicklungsschritt war 2014 in Abstimmung mit dem Deutschen Motorsport-Verband (DMV) und in Kooperation mit dem MSC Diedenbergen (Hessen) die Gründung der "DMV White Tigers". Die "weißen Tiger" um Kapitän Max Dilger (Lahr-Sulz) erreichten zuletzt Rang vier in der Bundesliga, was grundsätzlich eine Neuauflage in der kommenden Saison erwarten lassen sollte.

Wo rühren also die angeblichen Probleme her? Finanzieller Natur sind sie nicht. Aus Vereinskreisen ist zu erfahren, dass die in Diedenbergen und Berghaupten ausgetragenen Heimrennen 2016 als Erfolge gewertet werden konnten. Die Krux scheint eher im Terminsektor angesiedelt zu sein. Hintergrund: Bisher trugen die "Tigers" ihr Heimrennen aufgrund einer Ausnahmegenehmigung im Rahmen der "Kronen Racedays" Ende August/Anfang September aus. Das soll 2017 jedoch nicht möglich sein, wie es nun aus dem Berghauptener Umfeld heißt.

Ein weiterer zentraler Aspekt scheint insbesondere vereinsintern aufzutreten. Konkret sehen sich Stand jetzt die Mitglieder nicht in der Lage, 2017 mit einem Bundesliga-Heimrennen beim Speedstart, der in Berghaupten seit vielen Jahren schon im Frühjahr erfolgt, als auch bei den "Racedays" im Spätsommer tätig zu werden. Der organisatorische Mehraufwand für ein zweites Großrennen sei nicht darstellbar, sodass es womöglich an wichtigen Helfern fehlen könnte, heißt es weiter. Andere Stimmen sehen an dieser Stelle durch eine seit Jahren schon bestehende Rivalität zwischen Speedway- und Langbahnfreunden einen kontraproduktiven Graben entstehen. Sie argumentieren, dass sich der Aufwand bei beiden Veranstaltungen in Grenzen halten lasse. Denn die Zweitliga-Rennen werden gegen drei auswärtige Mannschaften mit jeweils vier Fahrern bestritten. Beim Bundesliga-Rennen ist nur ein auswärtiges Team anwesend.

Wie es aussieht, sind diese Gegebenheiten keine Basis für eine weitere Zusammenarbeit auf Bundesliga-Niveau. René Schäfer, Teamchef der "DMV White Tigers", soll daher in Erwägung ziehen, eine Kooperation mit dem aufstrebenden MSC Pocking einzugehen. Die Niederbayern kokettieren schon länger mit einem derartigen Schritt. Sobald dieser Schritt finalisiert ist, wären Berghauptens Bundesliga-Jahre ad acta gelegt.