Sands Torhüterin Sabrina Lang hatte mehrfach die Gelegenheit, sich auszuzeichnen. Foto: Künster Foto: Schwarzwälder-Bote

Frauenfußball: Sand agiert eine Stunde lang in Überzahl – und muss dennoch zittern

(uk). 1. Bundesliga: SC Sand – Herforder SV 4:2 (2:0). Im letzten Ligaspiel vor der Winterpause hat der SC Sand einen wichtigen Sieg errungen.

Wie schon bei der Heimniederlage gegen Bayer Leverkusen, war eine frühe Überzahlsituation Gift für das Sander Spiel. Beim Stand von 2:0 für Sand wurde Herfords Torfrau Friederike Abt wegen Handspiels außerhalb vom Strafraum vom Platz gestellt. Gift für das bis dahin gute Sander Konterspiel und SC-Trainer Sven Kahlert rief Mitte der zweiten Halbzeit lautstark über das Feld: "Wir spielen keinen Fußball mehr."

Nach nervösem Beginn fand Sand vor allem über lange und präzise Bälle nach vorne auf Ilaria Mauro und Isabelle Meyer zum Rhythmus. Steigbügelhalter zur Sander Führung war Herfords Torfrau, die an der Strafraumgrenze über den Ball trat. Patricia Hanebeck konnte in aller Ruhe zum 1:0 einschieben (9.). Acht Minuten später lenkte Sands Torfrau Sabrina Lang einen Schuss von Deniz Harbert über die Latte. Nicht ihre einzige Glanztat an diesem Nachmittag.

Mit dem ersten und schön herausgespielten Angriff gelang Sand das 3:0 (54.). Patricia Hanebeck schickte im Strafraum Isabelle Meyer auf den Weg und die Schweizerin flankte in die Mitte, wo Ilaria Mauro keine Mühe hatte, das Leder über die Linie zu drücken. Doch Herford zwang Sand anschließend in die Defensive, nach dem 3:2 war zittern angesagt und die Gäste witterten ihre Chance.

Erneut musste sich Sabrina Lang nach Ballverlust im Mittelfeld strecken und verhinderte den Ausgleich. Mitten in die Drangperiode der Gäste schlug Angela Migliazza nach Ballgewinn einen präzisen Pass auf Christine Veth, die davon eilte und zum erlösenden 4:2 traf (85.).

Kurz vor Spielende wurde auch Sands Verteidigerin Stéphanie Wendlinger nach der zweiten Gelben Karte vom Platz gestellt. Die letzte Möglichkeit zur Auszeichnung nutzte Sabrina Lang, die einen weiteren Gegentreffer verhinderte. "Ich habe es so hart erwartet, aber nach dem Spielverlauf haben wir uns viel zu schwer getan", schnaufte Kahlert nach Schlusspfiff erst mal kräftig durch.

Am Samstag reist Sand zum Viertelfinalspiel im DFB-Pokal beim VfL Wolfsburg. Das Bundesligaspiel in Wolfsburg wurde hingegen wegen der Champions-League-Teilnahme des deutschen Meisters vom Wochenende auf Mittwoch, 18. März 2015, verlegt.

SC Sand: Lang; Wendlinger, Sandvej, Scurich, Stott (90. + 2 Frank) van Bonn (90. Schneider), Zirnstein, Hanebeck, Migliazza, Meyer, Mauro (61. Veth). Tore: 1:0 Hanebeck (9.), 2:0 Mauro (23.), 3:0 Mauro (54.), 3:1 Schaaf (61.), 3:2 Ronzetti (75.) 4:2 Veth (85.). Z: 410.