Der Kehler FV (rechts) landete nach drei Remis in Folge den ersten Sieg. Foto: privat Foto: Schwarzwälder-Bote

(red/tom/os). Erleichterung beim Fußball-Oberligisten Kehler FV. Beim bereits abgeschlagenen Tabellenschlusslicht VfR Mannheim gelang den Grenzstädtern der erhoffte Befreiungsschlag. Nach drei Remis in Folge wurde die Geduld der Kehler Fans lange auf die Probe gestellt. Und auch Trainer Helmut Kröll fiel ein Brocken von den Schultern: "Der Sieg war immens wichtig, auch für das Selbstvertrauen der Mannschaft." Zwei Kopfballtreffer brachten schließlich den Erfolg in Mannheim. Zuerst traf Felix Armbruster in der 73. Minute mit der Stirn zum 1:0. Sieben Minuten später packte Martin Weschle, der in der 34. Minute für Fabian Herrmann ins Spiel gekommen war, per Kopf den Auswärtssieg in trockene Tücher. Für Rico Maier, der studienbedingt in Mannheim spielt, war es ein besonderes Spiel gegen seine Ex-Kollegen.

Völlig von der Rolle scheint derzeit Landesliga Tabellenführer FV Schutterwald. Auch im zweiten Spiel nach der Winterpause gab es im Lager der Grün-Weißen nur lange Gesichter. Vorbei die Dominanz der Hinrunde bei der Markovic-Elf "Die Köpfe meiner Spieler sind scheinbar woanders, aber nicht auf dem Spielfeld", ärgerte sich der Trainer. Ohne Kampf geht es auch in Schutterwald nicht "Ich trage die Verantwortung für die Mannschaft. Demnach habe ich auch nicht gut gearbeitet", so Markovic.

Derweil feierte Neuling Spvgg Lahr einen Dreier bei Schlusslicht FC Rastatt 04. Dennoch war der knappe 1:0-Erfolg eher ein Zufallsprodukt. Denn Lahr ließ am Samstag alles vermissen, was den Fußball so interessant macht. "Das war ein ganz miserables Spiel meiner Elf. Da werden wir diese Woche auch daran arbeiten", meinte Trainer Oliver Dewes.

Vier Punkte aus zwei Partien – mit der Ausbeute könnte Landesliga-Aufsteiger Spvgg Lahr eigentlich sehr zufrieden sein. Doch Trainer Oliver Dewes sieht auch durchaus Anlass für mahnende Worte. Der 1:0-Auswärtserfolg bei Schlusslicht FC 04 Rastatt war aus Dewes’ Sicht "ein sehr hartes Stück Arbeit", was unter anderem auf die Stärke des Kontrahenten zurückzuführen war. "Es war im Vorfeld schon klar, dass Rastatt stärker ist als sein Tabellenplatz. Sie haben wieder nur knapp mit einem Tor verloren. Am Ende ist Rastatt ein Opfer seiner schwachen Chancenverwertung geworden", so der Coach der Spielvereinigung. Die Ortenauer, deren Siegtreffer einem verwandelten Strafstoß Bernhard Griesbaums geschuldet war, lieferten dagegen bei Weitem nicht ihr bestes Spiel ab. "Wir haben über weite Strecken ohne Mittelfeldspiel agiert, viele Angriffe nicht klug genug nach vorne getragen. Zusammenfassend könnte man sagen: Das war ein Arbeitssieg, aber ohne Arbeit", hielt Oliver Dewes ganz nüchtern fest. Die drei Punkte wurden natürlich trotzdem mitgenommen, wobei der Coach von seinem Kader in der kommenden Woche eine deutliche Steigerung erwartet. Dewes: "Unter der Woche wird es einiges im Training zu tun geben. Denn wenn wir so wie in Rastatt als nächstes auch gegen den SV Stadelhofen auftreten, werden wir mit Sicherheit keine Chance haben."

Wie von den Verantwortlichen im Vorfeld gefordert, lieferte die Mannschaft von Landesligist Lahrer FV am Samstag beim 2:0-Heimsieg gegen Aufsteiger SV Oberkirch eine von wenigen Mängeln abgesehen überzeugende Leistung ab. Da mit Felix Enseleit (Studium) und Daniel Barthruff (Urlaub) die Hälfte der angestammten Viererkette wegfiel, beorderte LFV-Coach Volker Barthruff Ahmet Kalu und Julian Burg in die Defensive. Bis an die Grenzen getestet wurde die neue Konstellation gegen weitgehend harmlose Gäste jedoch nicht. Offensiv wussten zwei Neuzugänge der Blau-Weißen zu überzeugen. Janosch Bologna war umtriebig und körperlich präsent, rieb sich in vielen Zweikämpfen auf. Sein 1:0 (53.) war das zweite Tor im zweiten Spiel – besser geht es nicht. Ihm stand Hakan Ilhan in nichts nach. Ilhan wurde eingewechselt, riss mit Positionsrochaden und Dribblings die SVO-Defensive immer wieder auf. In der Nachspielzeit verwertete er dann eine Vorlage Henrik Singlers zum 2:0-Endstand. Alles in allem spiegelte das Resultat die Anteile auf dem Platz nicht wider. "Wir hätten vor der Halbzeit ein, vielleicht sogar zwei Tore erzielen müssen. Dann wäre der Druck auch weggewesen", bemerkte Volker Barthruff. Dass der Schuss angesichts von zwei späten Oberkircher Chancen nicht nach hinten losging, war auch mit Glück verbunden. "Das war uns in vergleichbaren Situationen während der laufenden Runde nicht immer hold", erinnerte sich der LFV-Coach. Doch mit vier Zählern aus zwei Spielen liegt der Lahrer Fußballverein im Plan. "Mit 31 Punkten auf dem Konto lässt es sich etwas leichter atmen. Jetzt fahren wir am Wochenende nach Sinzheim und wollen dort auch etwas mitnehmen", blickte Volker Barthruff bereits auf das nächste Spiel.

Die in Hausach gezeigte Effizienz beim Torabschluss, ließ der FSV Altdorf beim 1:1 im Heimspiel gegen Achern vermissen. Alleine in der letzten Viertelstunde ließen die Platzherren drei Großchancen liegen. Mit dem Unentschieden bleibt der FSV Altdorf in der Rückrunde zwar ungeschlagen, tabellarisch rutschten die Schwarz-Weißen dennoch auf den vorletzten Tabellenplatz zurück. Beim FSV gibt es jedoch keinen Grund, Trübsal zu blasen. Spielerische Ansätze waren gegen Achern vorhanden, wobei der holprige Platz allerdings ein vernünftiges Passspiel erschwerte. Auch die taktischen Veränderungen, verbunden mit einer Personalrochade in den Mannschaftsteilen klappten eigentlich ganz ansehnlich. Eine Leistung, auf der die Altdorfer im Abstiegskampf aufbauen können.

Bezirksliga-Aufsteiger FSV Seelbach hat am Sonntag die Chance verpasst, das eigene Punktekonto Richtung Klassenerhalt weiter aufzufüllen. Die Gastgeber unterlagen dem Tabellenfünften FV Unterharmersbach, der taktisch diszipliniert auftrat, mit 1:3. In der ersten Halbzeit brachte Clemens Lehmann die Kinzigtäler nach zwei schnellen Aktionen (10./45.,+1.) in Führung. Seelbach spielte bemüht mit, konnte aber nicht genügend Druck auf das gegnerische Tor ausüben. Neue Hoffnung schöpfte der FSV nach Benjamin Schwabs Anschlusstreffer zum 1:2 (75.), doch das erhoffte schnelle Ausgleichstor fiel gegen defensivstarke Unterharmersbacher nicht. Stattdessen nutzte der FVU eine seiner wenigen folgenden Chancen durch Benjamin Lehmann (90.), um mit dem 1:3 alles klar zu machen. Nun wartet als nächste Aufgabe für Seelbach die Fahrt zu Schlusslicht FV Bodersweier. Dort muss man sich auf einen engagierten Gegner einstellen, der vergangene Woche immerhin mit 4:1 beim FV Rammersweier siegte.