Aron Zimmerer (vorne) und der Kehler FV bleiben in der Rückrunde ohne Niederlage. Foto: Heck Foto: Schwarzwälder-Bote

(red/tom/os/ges). Oberligist Kehler FV bleibt 2015 ungeschlagen. Im heimischen Rheinstadion reichte es gegen Aufsteiger FC Germania Friedrichstal zwar nur zu einem 0:0, doch die Gastgeber waren über weite Strecken das gefährlichere Team. Ärgerlich für Trainer Helmut Kröll war die Chancenverwertung seiner Jungs: "Wir hatten ein deutliches Plus. Gingen aber zu leichtfertig mit unseren Chancen um. Das bestätigte auch der Gästetrainer, der von einem glücklichen Punktgewinn für seine Elf sprach".

Das letzte Lahrer Stadtderby ist Geschichte, der Sieger hieß nach einem knappen 1:0 verdient Lahrer FV. Doch vor 585 Zuschauern musste die Landesliga-Mannschaft von Trainer Volker Barthruff bis zum Schluss konzentriert bleiben. Zwar wurde für Aufsteiger Spvgg Lahr nach der Pause keine nennenswerte klare Torchance mehr notiert, doch Barthruff war bewusst: "Standards sind ihre Stärke, es wäre ärgerlich gewesen, sich in letzter Minute noch den Ausgleich zu fangen." Der einzige Punkt, der Barthruff trotz Sieges ein wenig ansäuerte, war das Verhalten vor des Gegners Tor. "Da hat mir die Konsequenz gefehlt, mit etwas mehr Coolness machst du das 2:0 und alles lässt sich etwas beruhigter spielen. Das muss in den nächsten Spielen noch besser werden, nicht immer reicht ein 1:0", so der LFV-Coach. Auch Julian Burg, nomineller Mittelfeldspieler, seit dem Fehlen Daniel Barthruffs aber fester Bestandteil der umgebauten LFV-Viererkette, war nicht ganz zufrieden. "Einige Fouls in Strafraumnähe waren nicht ungefährlich, da war auch etwas Glück dabei." Der Torschütze des Tages war überwältigt ob seines Treffers. Auf die Frage, ob er sich den Freistoßhammer eigens für das Derby aufbewahrt habe, gab Burg deutliche Einblicke. "Ich war allmählich schon etwas der Verzweiflung nahe. Vergangene Saison hatte es fünf-, sechsmal geklappt mit Freistößen, diese Runde noch gar nicht. Dass es dann aber im Derby vor so einer Kulisse und dann auf eigenem Platz klappt, ist natürlich umso schöner", strahlte der LFV-Akteur.

Bei der Spvgg Lahr wurde die Niederlage schnell abgehakt. "Über ein Unentschieden hätte sich die Konkurrenz wahrscheinlich mehr gefreut, so aber gab es einen Sieger, aber beide Mannschaften bleiben eng beisammen", umriss Sportvorstand Dieter Heppner die Rahmenlage. Trainer Oliver Dewes sah nach ausgeglichener erster Halbzeit "unsere Passivität, die wir auch in den letzten 20 Minuten der ersten Hälfte gezeigt haben", als eine der Schlüsselursachen der Niederlage, "die aber kein Beinbruch ist". Auch das Fehlen von Dimitri Holm hatte sich bemerkbar gemacht, was Dewes nicht allzu hoch hängen wollte. Allerdings merkte er an: "Uns hat in einzelnen Situationen ein Zentrumsspieler gefehlt, der die Bälle verarbeitet." So lastete die offensive Hauptlast auf dem umtriebigen Bernhard Griesbaum. "Wir waren zwar bemüht, aber vieles war doch krampfhaft. Der Sieg des LFV geht in Ordnung", so Dewes.

Beim Blick auf die Tabelle wurde vom Klassenerhalt nicht mehr gesprochen, der in diesem Jahr ebenso stark wie effizient agierende Aufsteiger bleibt oben dran. Der Trainer nannte Platz vier als mögliches Ziel, sollte es zu mehr reichen, wäre um die Klostermatte bestimmt auch niemand unglücklich. Allerdings ist Coach Dewes eines ganz bewusst: "Es sind noch 24 Punkte zu vergeben. Da bleibt noch eine ganze Menge zu tun."

Nicht in die Gänge kommt dagegen Tabellenführer FV Schutterwald.  Die Markovic-Schützlinge unterlagen vor heimischer Kulisse dem abstiegsbedrohten SV Niederschopfheim 0:1. "Solch ein Spiel darfst du einfach nicht verlieren. Aber derzeit klebt auch das Pech an den Stiefeln", klagte Trainer Bora Markovic. Tatsächlich hatte seine Mannschaft Chancen zu Hauf, die aber alle ungenutzt blieben. "In der Hinrunde wären die Dinger noch drin gewesen."

Auf Landesligakurs ist dagegen der FV Sulz, der sich in der Fußball Bezirksliga nicht ausbremsen lässt. Auch im Derby beim FSV Seelbach hatten die Eichhorn-Schützlinge das Spiel kontrolliert und am Ende mit 2:0 auch die Ernte eingefahren. "Im ersten Abschnitt machten wir es spannend, da wir nicht das zweite Tor nachlegten", blickt Trainer Markus Eichhorn zurück.

Die Freude kannte am Ostermontag keine Grenzen mehr beim neuen Bezirkspokalsieger SV Oberschopfheim. Eine spielerische Offenbarung hatte der Tabellenführer der Kreisliga A Süd wie auch Gegner SV Oberwolfach zwar nicht geboten. Dafür stand schlicht zuviel auf dem Spiel. "Wir waren nervös, mussten das erst einmal ablegen. Über die 120 Minuten haben wir taktisch aber überzeugt", so Andreas Bürkle. Der SV-Kapitän, der bei der Siegerehrung auch als erster den Pokal stemmen durfte, blickte bereits nach vorne: "Den Pokalsieg wollen wir mitnehmen in den weiteren Saisonverlauf." Gelingt das, steht demnächst, neben dem 90-jährigen Vereinsbestehen, im Aufstieg in die Bezirksliga ein weiterer großer Feiergrund bevor. Coach Sebastian Bruch wollte seinem Kader am Montagabend keine großen Feierfesseln auferlegen. "Wir reißen jetzt in Oberschopfheim einfach mal das Vereinsheim nieder", kündigte Bruch vollmundig an.

Weiter ohne Sieg in der Rückrunde bleibt Bezirksliga-Aufsteiger FSV Seelbach um Trainer Markus Lach . Gegen Tabellenführer FV Sulz unterlagen die Schuttertäler auf heimischem Platz 0:2, die Gegentreffer für die Lahrer Vorstädter erzielten Markus Häberle (10.) und Bjarne Binder (79.). Und so schmilzt allmählich der aufgebaute Vorsprung auf die Abstiegsränge. Dem Aufsteiger fehlen derzeit Erfolgserlebnisse, um angesichts von noch acht ausstehenden Begegnungen schnellstmöglich die abschließenden Schritte in Richtung Klassenerhalt zu absolvieren. Rammersweier auswärts und Ichenheim auf heimischem Platz sind die nächsten Aufgaben. Im Falle von Rammersweier wartet ein Team, das zuletzt wenig erfolgsverwöhnt war. Doch angeschlagene Kontrahenten sind nicht selten von der gefährlichen Sorte, wie Seelbach zuletzt beim 1:4 gegen den damaligen Letzten FV Bodersweier schmerzlich erfuhr.

Mit dem 8:0-Sieg in Rastatt hat der FSV Altdorf mächtig einen rausgehauen und beim Traditionsclub die restliche Hoffnung auf den Klassenerhalt begraben. Trotz des Kantersieges bleibt der FSV in akuter Abstiegsgefahr. Gerade einmal zwei Punkte trennen Altdorf vom vorletzten Tabellenplatz. Es ist wohl ein Novum in der Landesliga, dass den Tabellenführer Schutterwald (38) und den Vorletzten Oberkirch (25) acht Spieltage vor Schluss gerade 13 Punkte trennen. In den anderen Staffeln sind es doppelt beziehungsweise dreifach so viele. Die Tabellenplatzierungen in der Staffel 1 sind somit momentan wenig aussagekräftig, sowohl im Kampf um die Meisterschaft als auch im Tabellenkeller Die Teams müssen die Konzentration vermutlich bis zum letzten Spieltag hochhalten, um ihre Ziele zu erreichen.

Auch beim TuS Mahlberg ließ der FV Dinglingen nichts anbrennen und fuhr einen 2:1-Auswärtssieg ein. Mahlberg begann stark und setzte die Gäste aus Dinglingen gewaltig unter Druck. In der 9. Minute musste Dinglingens Keeper Alexander Ohnemus sein ganzes Können aufbieten und lenkte einen Schuss an den Pfosten. Danach konnten sich die Gäste allmählich befreien und machten Druck. Jedoch fehlte bei zahlreichen Angriffen das letzte genaue Zuspiel. In der 30. Minute war es erneut Ohnemus zu verdanken, dass die Gäste nicht in Rückstand gerieten. In der 38. Minute köpfte Celik doch das 1:0 für Mahlberg. Nach dem Wechsel drängten die Gäste vehement auf das Mahlberger Tor. Etliche Chancen wurden herausgespielt, jedoch kam lange nichts Zählbares heraus. Erst in der 72. Minute traf der eingewechselte Mohamed Adda zum 1:1. Danach war es nur noch ein Spiel in Richtung Mahlberger Tor. In der 88. Minute war es wiederum Adda, der den Auswärtssieg perfekt machte.