Die Sulzer Fußballer haben dank der Meisterschaft und des erreichten Aufstiegs in die Landesliga allen Grund zur Freude. Foto: Fissler Foto: Schwarzwälder-Bote

Nach dem letzten Heimspiel feiert der FV Sulz ausgelassen Aufstieg und Meisterschaft

(fis/sey). Der Fußball-Bezirksligist FV Sulz hat zwar sein letztes Heimspiel gegen Freistett mit 1:2 verloren. Dennoch gab es beim Meister am Samstag rund um die Stellfalle allerhand zu feiern – mit gutem Grund.

Keine Frage: Die Mannschaft von Markus Eichhorn und Reiner Heitz, die sich ideal ergänzen, hat eine außergewöhnliche Saison gespielt. Daran änderte auch die 1:2-Niederlage gegen Freistett nichts.

Die Meisterschaft und der damit verbundene Aufstieg in die Landesliga wurden bereits mit dem Heimsieg gegen den SV Rust eingetütet. Gestern standen dann weitere Feierlichkeiten und der Saisonabschluss zu Hause auf dem Programm. "Die Jungs haben Geschichte geschrieben", hatte der Vorsitzende Rochus Becherer bereits vor einigen Tagen gesagt, als rund um die Stellfalle die Korken knallten. Der Aufstieg in die Landesliga bedeutet den größten Erfolg in der nun 84-jährigen Vereinsgeschichte.

Mehr als 400 Zuschauer verfolgten am Samstag die letzte Partie vor heimischer Kulisse. Am letzten Spieltag geht es für den FV Sulz noch einmal auswärts zum SV Oberwolfach. Die tolle Kulisse, neben den "Stammfans" waren auch einige Handballer des TV Sulz anwesend, war den Feierlichkeiten angemessen.

Neben dem SC Lahr ist künftig der FV Sulz die zweite treibende Kraft in Lahr. "Wahnsinn, es ist einfach Wahnsinn und unglaublich, was die Mannschaft geleistet hat", schwärmte am Samstag Trainer Markus Eichhorn.

Das Besondere am Aufstieg ist auch, dass der Erfolg ausgerechnet im zweiten Jahr der Bezirksligazugehörigkeit gelang. Von vielen "Experten" wird nämlich das zweite Jahr eigentlich immer als das schwierigere bezeichnet. Umso bemerkenswerter die Leistung der noch recht jungen Elf, die im Winter durch Matti Häcker (FSV Altdorf) noch verstärkt wurde.

Vorsitzender Rochus Becherer, der selbst jahrelang das Trikot der Schwarz-Gelben trug, unterstrich noch einmal: "Die Jungs haben mit dem Erfolg gegen Rust und dem Aufstieg Vereinsgeschichte geschrieben, obwohl die Leichtigkeit und das Niveau in der Rückrunde ein wenig gefehlt haben. Allerdings hatten sich die Gegner dann auch besser auf uns eingestellt und agierten defensiver." Becherer ist seit 2009 Vorsitzender, in seine bisherige Amtszeit fallen nun drei Meisterschaften der Senioren. 2009/10 ging es in die Kreisliga A, 2012/13 folgte der Aufstieg in die Bezirksliga. Künftig läuft der FV Sulz als Landesligist auf.

Finanzielle Kraftakte sind in Sulz trotz des Aufstiegs aber nicht geplant. Mit Christian Reinholz und Till Olbrich (beide Spvgg Lahr/wir berichteten) stehen zwei Neuzugänge fest. "Sicher muss man in der Landesliga etwas mehr ausgeben. Aber Harikiri machen wir nicht", so der Sulzer Vorsitzende. Ins gleiche Horn bläst der sportliche Leiter Jürgen Binder: "Vor fünf Jahren hätte niemand dem FV Sulz den Landesligaaufstieg zugetraut. Aber es macht Spaß zu sehen, wie sich die Mannschaft stetig weiterentwickelt hat. Deshalb haben wir auch in der Landesliga keine Angst. Wir wollen auch dort versuchen, über den Abstiegsplätzen zu stehen."

Wichtig sind weiterhin natürlich die Sponsoren des Vereins, von denen der Verein zum Glück einige hat. "Es wird auch in der neuen Liga wichtig sein, das Sponsoring voranzutreiben. Zumal das Budget moderat steigen wird", sagt Binder.

Die Mannschaft freut sich schon jetzt, das wurde im Rahmen der Meisterschaftsfeier deutlich, auf die neue Herausforderung. Einige neue Aufgaben stehen bereits an. So betont Eichhorn: "Mit unserer zweiten Mannschaft müssen wir schauen, dass wir künftig am Sonntag spielen." Rochus Becherer pflichtet dem bei: "Wir versuchen, am gleichen Tag mit der ›Zweiten‹ zu spielen. Denn sonst wäre es ein personeller Kraftakt."

Verlassen können sich die Sulzer darüber hinaus aber auch auf ihre exzellente Jugendarbeit. Von unten bis zur A-Jugend gibt es eigene Mannschaften, der Verein hat schon viele – aktuell das beste Beispiel ist wahrscheinlich Jugend-Nationalspieler Lukas Bohro – vielversprechende Talente herausgebracht, gefordert und gefördert. Ein Weg, der trotz des momentanen Erfolgs auch in Zukunft auf jeden Fall weiter bestritten werden soll.