Frank Ehrhardt (blaues Trikot) gibt hier von der Seitenlinie aus Kommandos. Der Trainer bleibt dem HTV auch in der kommenden Saison erhalten, in der der Verein einen Neuanfang in der Landesliga machen muss. Foto: Archiv: Wendling

Nach dem Abstieg in die Landesliga stellt sich der Verein neu auf / Trainer Ehrhardt macht weiter

Seit Sonntag steht der Abstieg des HTV Meißenheim in die Landesliga fest. Wie geht es weiter beim Riedverein? Darüber haben wir mit dem sportlichen Leiter des HTV, Martin Geppert (33), gesprochen.

Trotz ein wenig Abstand ist Geppert die Enttäuschung anzumerken. "Es war klar, dass wir am Ende Schützenhilfe brauchten. Aber die Entwicklung ist schon enttäuschend, wenn wir auch selbst schuld sind", sagt er.

Die Ausgangslage war in der Rückrunde nie komfortabel, aber gut. Das änderte sich Ende März, nach der Derbyniederlage in Ottenheim und dem schwachen Heimauftritt gegen Helmlingen. "Wir hatten lange alles in eigener Hand. Die Mannschaft hatte die Qualität, um Südbadenliga zu spielen. Das haben wir in den letzten Spielen aber nicht mehr auf die Platte gebracht", bemerkt Geppert kritisch. Gerade die Niederlage gegen Helmlingen habe für eine mentale Blockade gesorgt. "Das Team wollte, konnte aber nicht. Das ist auch Kopfsache", so Geppert.

Am langen Fehlen von Führungskräften wie Florian Engel und Kevin Fortin will der sportliche Leiter den Abfall des Leistungsniveaus nicht allein festmachen. "Beide sind wichtig, keine Frage. Aber was uns in den letzten Spielen auch gefehlt hat, war mannschaftliche Geschlossenheit. Das Kollektiv und die Kaderbreite haben uns in der Landesliga ausgezeichnet. Das war in den letzten Spielen der vergangenen Saison nicht mehr so stark da. In der neuen Runde muss es wieder stärker in den Mittelpunkt rücken", hofft Geppert.

Der HTV müsse den Abstieg als Chance begreifen. Geppert: "Wir werden uns in der Landesliga neu aufstellen." Praktisch bedeutet das eine engere Verzahnung zwischen Herren I und II sowie dem Unterbau im Nachwuchsbereich.

Herren I und Herren II sollen enger miteinander verzahnt werden

In den kommenden ein bis drei Jahren gehe es schrittweise um den "Generationswechsel" (Geppert) der Herren I. Sie werden weiter trainiert von Frank Ehrhardt, der, obgleich bald dreifacher Vater, den Weg weiter mitgehen kann. "Das haben wir gemeinsam besprochen. Frank ist ein Trainer, der gerne mit jungen Spielern arbeitet, das passt ideal zu uns", so Geppert.

Spieler über 30 wie Stephan Irslinger oder Nico Vollmer werden zur neuen Runde aufhören oder deutliche Abstriche machen. Vollmer bleibt Co-Trainer der Herren I, übernimmt auch gemeinsam mit Michael Labusch die Herren II. Neu kommt Steffen Bader (TuS Schutterwald II), während Christoph Krajnc (TuS Schuttern) und Kevin Obergföll (Pause) nicht mehr zur Verfügung stehen.

"Der Kader bleibt im Kern zusammen", so Geppert. Ein, zwei Fälle (zum Beispiel Christoph Baumann) sind noch offen. Auch extern wird nach Neuen gesucht. Zur mit hoher Wahrscheinlichkeit Bundesliga spielenden A-Jugend sagt Geppert: "Wir müssen das große Ganze sehen. Es geht darum, den Jungs eine Perspektive zu bieten." Wohl nicht alle Spieler werden zu halten sein. "Wenn höherklassige Möglichkeiten im Raum stehen, werden wir den Spielern keine Steine in den Weg legen", sagt Geppert. Versucht wird dann, ein doppeltes Spielrecht zu erreichen. Also A-Jugend bei der SG Meißenheim/Nonnenweier, zusätzliches (Senioren-)Spielrecht im neuen Verein.

Der SG-Kader besteht aus 16 Spielern, "die Breite wollen wir nutzen. Unser Ziel ist, den Jungs realistische Einsatzzeiten zu bieten, sie in den Herren I und II einzusetzen", so Geppert. Das sportlichen Ziel: "In der Landesliga wollen wir oben mitspielen. Wenn sich die Möglichkeit ergibt, aufzusteigen, werden wir das in Angriff nehmen. In der Bezirksklasse ist der Klassenerhalt das klare Ziel."