Herbolzheims Yanick Guth steigt hoch, erzielt einen seiner insgesamt acht Treffer. Trotzdem sollte es für die Breisgauer nicht reichen. Foto: Wendling

Auswärtstor-Regel entscheidet über Aufstieg

(tom). Aufstiegsrelegation zur Südbadenliga, Rückspiel: SG Schenkenzell/Schiltach – TV Herbolzheim 21:17 (13:8). Die Aufstiegsträume der Breisgauer sind zerplatzt. Trotz vier Treffern Vorsprungs aus dem Hinspiel (30:26) wurde den Gästen – bei gleichem Abstand aus Hin- und Rückspiel – in der Addition die geringere Anzahl erzielter Auswärtstreffer zum Verhängnis.Die SG Schenkenzell/Schiltach trifft nun an den beiden kommenden Wochenenden in Stufe zwei der Relegation auf den TB Kenzingen (Viertletzter Südbadenliga).

Während Herbolzheim ohne Topshooter Niklas Pommeranz auflief, mussten die Gastgeber auf beide nominelle Torhüter verzichten. Dafür stand die Nummer drei Michael Thau zwischen den Pfosten. In den ersten 30 Minuten herrschten vor rund 500 Zuschauern viele Strafen und wenige Tore vor. Die SG verschaffte sich beim 7:4 (18.) einen klareren Vorteil, konnte bis zur Pause auf 13:8 vorlegen. Immer wieder scheiterte Herbolzheim, das im Angriff mitunter konzeptlos wirkte, am starken Thau.

In den zweiten Abschnitt starteten die Kinzigtäler mutiger, waren beim 17:12 (43.) bereits auf der Siegerstraße. Die Abwehr ließ wenig zu, bei den Gästen machte sich das Pommeranz-Fehlen stark bemerkbar. Es fehlte die Durchschlagskraft, auch die Variabilität und Behaupten von Bällen im Zweikampf. Auf der anderen Seite musste Schenkenzell in einer Partie, die angesichts von neun Strafzeiten körperbetont, aber nicht unfair geführt wurde, etwas herunter drehen. Die Gastgeber blieben im Vorteil, ließen sich ab und an zu überhasteten Abschlüssen verleiten.

Nach einer Auszeit von Trainer Mario Reif konnten die Gäste den Abstand zum 20:16 (57.) verkürzen. In der Halle herrschte bis zum Ende die Spannung vor, denn nur ein Treffer hätte das Pendel anders ausschlagen lassen. So aber scheiterte der TVH nur hauchdünn.

Sprecher Otmar Haag war wie alle TVH-Verantwortlichen zunächst enttäuscht, zollte Trainer wie Team aber Respekt: "Niemand hatte damit gerechnet, dass die Mannschaft nach dem Abstieg und den damit verbundenen Abgängen die Vizemeisterschaft erringen könnte." Haags Blick richtete sich außerdem schon nach vorn: "Die personellen Vorbereitungen für die kommende Saison sind abgeschlossen, die jungen Spieler sind in der abgelaufenen Saison gereift. Kader und Trainer sind jetzt schon heiß, 2017/18 etwas zu reißen."

TV Herbolzheim: Klomfaß, Walter; Mokosch, Ziehler 2, Rieß 1, Wurst, Schumacher, Troxler 4/3, Guth 8, Brandt, Kaiser, Gremmelspacher 2, Mutschler.