Pressereferent Blank (links) beglückwünschte Florian Neumaier für seine gute Leistung. Foto: Bauer Foto: Schwarzwälder-Bote

Mühlenbacher unterliegt im Viertelfinale hauchdünn / Von den Europaspielen beeindruckt

(wb). Das Mühlenbacher Ringer-Ass Florian Neumaier ist bei den Europa-Spielen in Baku knapp an einer Medaille vorbei geschrammt.

Die ersten kontinentalen Spiele auf europäischem Boden waren von hohen Erwartungen geprägt, nicht umsonst war fast der komplette Kader der deutschen Ringer-Nationalmannschaft am Start. Und unter ihnen der Mühlenbacher Florian Neumaier, der schon am Freitag beim Einlauf ins Stadion, angeführt von Ex-Reck-Weltmeister Fabian Hambüchen, von diesem Spielen beeindruckt war. Neumaier durfte in der Sportart Wrestling ran, für ihn in der ungewohnten Klasse bis 80 kg – sonst 75 kg.

Doch der Mühlenbacher machte sein Sache gut, weil er unbedingt mit einem Sieg in das Turnier starten wollte. Im ersten Kampf hatte er den Ungarn Zoltan Keri zu ringen. Nach punktloser erster Runde glückte Neumaier in Durchgang zwei eine Eins und verteidigte diesen hauchdünnen Vorsprung bis zum Schlussgong. Das Minimalziel des deutschen Mannschaftsmeisters war erreicht. In Runde zwei hatte er es mit dem starken Moldavier Igor Besleaga zu tun. Neumaier überraschte seinen Kontrahenten mit der ersten Wertung und ließ drei weitere Einser folgen. Mit dem sicheren 4:0-Vorsprung im Rücken diktierte der Schwarzwälder auch den zweiten Durchgang, ließ nichts mehr anbrennen und qualifizierte sich somit für das Viertelfinale.

Bei einem Sieg schien jetzt sogar Bronze möglich, das wusste der Mühlenbacher, der jetzt taktierte. Doch der Weisrusse Viktor Sasunouski war bärenstark und holte sich den ersten Zweier. Dieses Ergebnis hatte auch Bestand nach Abschluss der ersten drei Minuten. In Durchgang zwei musste nun Neumaier etwas riskieren, was ihm mit dem Ausgleich auch gelang. Doch der Weisrusse ließ nicht locker und holte sich erneut eine technische Wertung. Im Fight alles oder nichts ging Neumaier dann mit 3:2 in Führung und war drauf und dran, das 0:2 aus der ersten Runde zu egalisieren.

Es reichte nicht mehr ganz, Viktor Sasunouski hatte am Ende mit 4:3 die Nase knapp vorne. Nun musste Neumaier auf die Hoffnungsrunde warten, denn nur wenn Sasunouski auch den Finaleinzug geschafft hätte, wäre Neumaier im Turnier geblieben. Der Weisrusse zog aber gegen den späteren Goldmedaillengewinner Saleev aus Rußland mit 4:12 den Kürzeren, weshalb für den Mühlenbacher die Spiele beendet waren. Viktor Sasunouski selbst holte noch souverän Bronze, was Neumaier zwar nicht trösten konnte, doch hatte er die Gewissheit, in der absoluten Weltspitze mit ringen zu können.

Den Goldmedaillen- und Bronzemedaillengewinner in einem Pool zu haben ist auch nicht gerade eine glückliche Auslosung, dennoch darf sich Florian Neumaier über Rang sechs freuen. Im anderen Pool wäre sogar eine Medaille drin gewesen, was auch der Bundestrainer analysierte. Für Florian Neumaier rückt nun Rio immer näher und vielleicht darf er dank seiner guten Leistung bei diesen Spielen mit zu Olympia.