Armin Mittelstädt (links), Leiter der Kommunalen Arbeitsförderung, und Georg Benz, Sozialdezernent des Ortenaukreises, informieren über die Ergebnisse des vergangenen Quartals. Foto: Möschle

Kommunale Arbeitsförderung des Ortenaukreises stellt Quartalsbericht vor. Neues Förderprogramm.

Ortenau - Nach Beendigung des dritten Quartals kann die Kommunale Arbeitsförderung (KOA) erstmals eine Abnahme der Fallzahlen verzeichnen. Diese waren im ersten und zweiten Quartal noch leicht angestiegen.

"Erfreulich ist auch die positive Entwicklung bei den Arbeitsfördermaßnahmen", sagte Armin Mittelstädt, Leiter der KOA. Im vergangenen Monat konnte mit 1249 Teilnehmern in Qualifizierungs-, Aktivierungs- und Trainingsmaßnamen der bislang höchste Wert für einen September verzeichnet werden, so Mittelstädt weiter.

Das Eingliederungsbudget sei in 2014 nach den Kürzungen der vergangenen Jahre erstmalig wieder geringfügig auf sieben Millionen Euro angestiegen und werde voraussichtlich auch im kommenden Jahr bei dieser Höhe liegen. Der Kreiszuschuss werde in diesem Jahr vor allem aufgrund steigender Unterkunftskosten leicht überschritten und liege um etwa 600.000 Euro über dem ursprünglichen Planansatz. Für das kommende Jahr könne von einem unveränderten Zuschuss in Höhe von 20,6 Millionen Euro ausgegangen werden, freute sicht Mittelstädt.

Insgesamt 4,5 Millionen Euro werden in diesem Jahr aus Drittmitteln wie dem Landesprogramm "Gute und sichere Arbeit", dem Projekt "50plus" oder der Bürgerarbeit erhalten. Bedauerlich sei für die KOA, dass manche etablierte Programme wie die Bürgerarbeit zum Ende des Jahres ersatzlos auslaufen müssten. Andererseits lege der Bund derzeit ein neues Programm für Langzeitarbeitslose auf, das zu einem Großteil aus EU-Mitteln finanziert werde, so Mittelstädt.

Bundesweit würden dafür über sechs Jahre hinweg 885 Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Zielgruppe des Programms sind geringqualifizierte erwerbsfähige Leistungsberechtigte, die seit mindestens zwei Jahren arbeitslos sind, das 35. Lebensjahr vollendet haben, über keine verwertbare Berufsausbildung verfügen und bei denen eine Eingliederung in den ersten Arbeitsmarkt auf andere Weise voraussichtlich nicht erreicht werden kann, erklärte Sozialdezernent Georg Benz. Ein sogenannter "Betriebsakquisiteur" geht für Personen der Zielgruppe gezielt auf Stellensuche und berät die Arbeitgeber über bestehende Fördermöglichkeiten.

Innovativ im Unterschied zu anderen Programmen sei hier die nachsorgende Betreuung der Teilnehmer in Form eines Coachings, so Benz. Bundesweit könnten bis zu 30 000 Erwerbslose gefördert werden. Auch der Ortenaukreis hat vor, sich an diesem Programm zu beteiligen und hofft, dass er dadurch etwa 80 bis 120 Personen wieder eine Beschäftigungsmöglichkeit bieten kann, sagte Benz. Die genaue Summe an Fördergeld, die der Ortenaukreis erhalten kann, bleibt indes noch offen.