Ganz oben auf dem Treppchen, mit Goldmedaille: David Seeberger Foto: privat Foto: Schwarzwälder-Bote

Kampfsport: Der 14-jährige David Seeberger wird in Spanien Jugend-Weltmeister im Vollkontakt

Von Frank Seyen

David Seeberger hat es geschafft. Wieder einmal. Der 14-jährige Kickboxer aus Reichenbach ist Weltmeister geworden. 2013 war ihm das schon einmal gelungen – auf Kreta, damals noch in der Klasse bis 40 Kilo in der Kids-Kategorie.

Nun hat er erneut einen WM-Titel in der Tasche. Dabei hat er den von damals nicht verteidigt – vielmehr hat David Seeberger zwei Jahre später seiner großen Sammlung einen weiteren hinzugefügt. Im spanischen Albir fand diesmal die Weltmeisterschaft statt. In der Jugend-Kategorie (13 bis 17 Jahre/-55 Kilo) startete Seeberger im Voll- und im Leichtkontakt. Begleitet wurde er von seinem Trainer Henri Charlet (Kampfsportzentrum Offenburg) und von seinen Eltern Christine und Ralf.

Zunächst stand das Wiegen an. Ursprünglich war angedacht gewesen, so Christine Seeberger im Gespräch mit der "Lahrer Zeitung", den jungen Sportler in der 60-Kilo-Klasse starten zu lassen. Doch egal was David Seeberger an Nahrung zu sich nahm – sein Gewicht wollte nicht nach oben. Am Ende wurde also reduziert und zunächst standen die Herausforderungen im Vollkontakt, denen sich sieben Kämpfer aus sieben Nationen stellten, an. Es herrschte eine große Leistungsdichte – gerade im Jugendbereich – an internationalen Kickboxern.

Es galt, zwei Runden à anderthalb Minuten zu bestreiten. Gegen einen Libanesen gab es "einen harten Kampf", wie Charlet befand. Doch Seeberger behielt kühlen Kopf und stand im Finale einem Kanadier gegenüber. Nun galt es, drei Runden à anderthalb Minuten zu bestehen. Erschwerend hinzu kam, dass der Finalgegner drei Jahre älter war als der Ortenauer – Seeberger, der fünfmal die Woche in Offenburg, Lahr und Hausach trainiert, siegte durch Technischen Knockout und war somit Weltmeister im Vollkontakt.

Im Leichtkontakt, einen Tag später, waren 14 Teilnehmer gemeldet, darunter viele aus England, dem Libanon und aus Kanada. Nach einem Freilos, ein Verdienst von Seebergers WM-Titelgewinn 2013, unterlag der Schüler der Werkrealschule Seelbach im Halbfinale einem Tschechen mit 17:19 nach Punkten. Obwohl Seeberger aktiver war, "überlegen und mit mehr Vorwärtsdrang" (Charlet), war am Ende ein Treffer des Halbfinalgegners entscheidend. David Seeberger blieb aber immerhin Rang drei.

Doch was die Eltern und Großeltern abseits des sportlichen Geschehens am meisten freut: David Seeberger ist auch ein guter Schüler. Für die WM-Teilnahme, die Anreise erfolgte vor den Ferien, wurde der Reichenbacher sogar vom Schuldienst freigestellt.

Die nächste WM findet im kommenden Jahr in Florida statt. Ob Seeberger wieder in den Ring steigt, ist noch ungewiss, zumal der Aufwand ohne größere Sponsoren – bisher kommen hauptsächlich seine Eltern für die Kosten auf – nur schwer zu stemmen ist.