Alexander Müller (rechts) will mit seinem Mühlenbacher Team alles daransetzen, dass brisante Lokalderby gegen den KSV Hofstetten zu gewinnen. Foto: Gegg Foto: Schwarzwälder-Bote

Vor dem 31. Derby Ausnahmezustand in Mühlenbach

Von Lothar Herzog

Am heutigen Freitag grassiert wieder das Ringerfieber im Kinzigtal und drum herum. Kaum ein Sportereignis sensibilisiert die Massen so, wenn sich der VfK Mühlenbach und der KSV Hofstetten gegenüberstehen.

Derby-Stimmung kommt in der Mühlenbacher Gemeindehalle bereits ab 19.30 Uhr auf, wenn sich die Reserve der Gastgeber und die dritte Garnitur aus Hofstetten duellieren. Ab 20.30 Uhr geht es dann richtig zur Sache, da herrscht dann so etwas wie ein Ausnahmezustand.

Dank der akribischen Archivierung des Hofstetters Franz Krämer weiß die Fachwelt, dass heute das 31. Lokalderby zwischen den beiden Ringervereinen aus den Seitentälern der Kinzig stattfindet. In bislang zehn Oberliga- und 20 Regionalligavergleichen verließ der KSV Hofstetten 21 mal die Matte als Sieger. Nur achtmal gewann der VfK den Klassiker.

Dass es im Dezember vergangenen Jahres beim 15:15 das erste Unentschieden gab, verwundert. Aber bekanntlich geht jede Serie irgendwann zu Ende. Was die Statistik anbetrifft, haben die Mühlenbacher somit noch einiges aufzuholen. Damit soll schon heute begonnen werden. Und die Voraussetzungen sind gut. Bei der Zehn von Chefcoach Patrick Schwendemann und Co-Trainer Steffen Armbruster läuft es in der noch jungen Saison glänzend, wozu auch sie mit ihren Einsätzen maßgeblich beigetragen haben. Mit vier Siegen steht der VfK verlustpunktfrei an der Tabellenspitze und hat vor Vorwochenfrist mit der RG Waldkirch-Kollnau einen vermeintlichen Titelfavoriten mit 18:14 bezwungen.

Der letzte Sieg des KSV liegt aber bereits drei Jahre zurück

Die Gästestaffel steht mit nur einer Niederlage beim KSV Taisersdorf (14:17) auf Rang zwei und fühlt sich in der Verfolgerposition recht wohl. Allein schon vom Tabellenstand her also beste Bedingungen für einen Oberliga-Spitzenkampf. Der letzte Sieg des KSV Hofstetten in Mühlenbach liegt mittlerweile schon drei Jahre zurück. Doch der hatte es in sich. Mit 6:34 wurden Schwendemann und Co. auf eigener Matte geradezu gedemütigt.

Dies alles dürfte beim Schreiben der Wiege-Liste die Trainer auf beiden Seiten nicht interessieren. In taktischer Hinsicht hatten eher die Hofstetter sich in der Vergangenheit die besseren Finten ausgedacht, wenngleich die Rechnung nicht immer aufging. Oft spielt in solchen Kämpfen die Tagesform eine ganz entscheidende Rolle.

Man denke da an das an Spannung und Dramatik vollgeladene Derby im Oktober 2013 vor rund 600 begeisterten Ringsportfans, als VfK-Ringer Bernd Burger gegen Markus Neumaier Sekunden vor Kampfende beim Stand von 5:5 wie der Verlierer aussah, ehe ihm mit dem Schlussgong die Wertung zum 7:5 Punktsieg gelang. Binnen fünf Sekunden drehte sich ein leistungsgerechtes 18:18-Unentschieden in eine 17:19-Niederlage der Hofstetter.

Gut möglich, dass sich beide Athleten wieder auf Augenhöhe gegenüberstehen, allerdings definitiv nicht im Schlusskampf. Der ist aufgrund der angeordneten Reihenfolge den Griechisch-Römisch-Spezialisten vorenthalten: Paul Vollmer auf Seiten des VfK und möglicherweise dem Gästeringer Patrick Neumaier. Ein Gewinner steht mit Sicherheit fest, noch ehe das erste Duell auf der Matte von Kampfrichter Peter Giesin (ASC Kappel) angepfiffen wird: Mühlenbachs Kassierer Armin Hansmann.