Das Hohenloher Figurentheater verzauberte die Kinder im Lahrer Stiftsschaffneikeller mit einer märchenhaften Aufführung voller Poesie. Das Stück erzählte von Feen und Hexen, von Wichteln und kleinen Elfen, sprechenden Wurzelknollen und von Blumen. Foto: Haberer

Veranstalter der Puppenparade sind mit der diesjährigen Ausgabe rundum zufrieden.

Ortenau - Die Puppenparade Ortenau ist zu Ende gegangen. Zeit für die Veranstalter, Bilanz zu ziehen: Sie zeigen sich begeistert von der Entwicklung des bislang einzigen interkommunalen Kulturfestivals im Ortenaukreis.

Es habe sich zum größten Figurentheater-Ereignis Badens entwickelt, heißt es in einer Mitteilung der Organisatoren. Sowohl der farbenprächtige Eröffnungstag in Kehl wie auch die beiden Open-Air-Tage in Lahr und Achern seien ein großer Erfolg gewesen. Für Stefanie Bade vom Kulturbüro Kehl bleiben vor allem die Kinder-Figurenparade zur Eröffnung und das Gastspiel des Maskentheaters "Habbe und Meik" als Höhepunkte des diesjährigen Programms im Gedächtnis. Dass gerade letztere erfreulich viel Publikum aus dem ganzen Ortenaukreis nach Kehl gelockt haben, sei ein Zeichen dafür, dass die Puppenparade Ortenau im vierten Jahr ihres Bestehens ein "Festivalpublikum" hat, das durchaus auch mal von Kehl nach Hausach oder von Achern nach Lahr fährt, um eine bestimmte Aufführung zu sehen.

Der Lahrer Kulturamtsleiter Gottfried Berger berichtet, dass "die Veranstaltungen in Lahr gut bis sehr gut besucht" waren. In Gengenbach verbindet Lothar Kimmig von der Kultur- und Tourismus Gesellschaft das Kinderstück der Puppenparade immer mit dem darauf folgenden Adventskalender, weshalb in diesem Jahr das Wodo-Puppentheater mit seinem Stück "Pippi Langstrumpf" gastierte.

In Offenburg hat Kulturbüro-Leiter Edgar Common zwei Schwerpunkte gesetzt: Zum einen unterhaltsame Stücke für Kinder ab dem Kindergartenalter, zum anderen war auch in diesem Jahr wieder eine anspruchsvolle Literaturinszenierung für Erwachsene zu sehen. Thomas Manns "Mario und der Zauberer" überzeugte vor allem damit, dass das "Ensemble Cipolla" ganz bewusst die Mittel einsetzte, die das Figurentheater dem normalen Schauspiel voraus hat.

Mit dem Märchen "Das kalte Herz" hatte sich die Stadt Hausach in diesem Jahr genau das richtige Erwachsenenstück ins Programm geholt. Das auf Sagen aus dem Schwarzwald beruhende Kunstmärchen von Wilhelm Hauff lockte zahlreiche Besucher an. Dass die Figurenspieler Johanna und Harald Sperlich im Anschluss einen Blick hinter die Bühne ermöglichten, war eine Zugabe, die von vielen Besuchern interessiert verfolgt wurde. In Achern ist die Begeisterung für die Puppenparade groß. Die Vorstellungen mit dem Theater Zitadelle aus Berlin und dem Hohenloher Figurentheater waren sehr gut besucht – teilweise gar ausverkauft. Oberkirch setzte am Sonntag mit der ausverkauften Vorstellung des Figurentheater-Musicals "Tabaluga und Lilli", inszeniert als Heimspiel des Theaters Fiesemadände aus Oberkirch, einen krönenden Schlusspunkt zur Puppenparade Ortenau 2015.

Das Datum für die nächste Puppenparade steht auch schon: Vom 5. bis 10. März 2016 tanzen im Ortenaukreis wieder die Puppen. Und auch dann dürfte sich wieder bewahrheiten, was die Stuttgarter Artistin Maria Scheib in Achern reimte: "Um Sensationen zu erleben, muss man nicht am Bildschirm kleben."