Obenauf: Hofstettens Luca Megerle (oben) hat den Mühlenbacher Bernd Burger in eine gefährliche Lage gebracht. Foto: Gegg Foto: Schwarzwälder-Bote

Ringen: Packende Zweikämpfe, strittige Entscheidungen und ein Hofstetter 19:15-Sieg

Packende Kämpfe, strittige Entscheidungen und über 600 begeisterte Fans: Das Kinzigtal-Derby in der Ringer-Oberliga Südbaden zwischen dem KSV Hofstetten und dem VfK Mühlenbach hatte beim 19:14-Sieg der Gastgeber viel zu bieten.

Von Lothar Herzog

Die geschlagenen Mühlenbacher bleiben zwar Spitzenreiter der Oberliga Südbaden. Allerdings ist nun aus dem einstigen Alleingang des VfK ein Vierkampf geworden. Man darf gespannt sein, wer am Ende die Nase vorne hat. Vieles spricht für den derzeitigen Tabellenzweiten KSV Taisersdorf.

Zuschauer müssen eine ganze Weile warten

Bis Kampfrichter Michel Breidel aus Zschopau (Sachsen) das 32. Derby anpfeifen konnte, mussten die Zuschauer aufgrund von länger dauernden Vorkämpfen eine ganze Weile ausharren. Schon bei der Vorstellung der beiden Mannschaften gab es eine Überraschung: KSV-Trainer Manuel Krämer schnürte erstmals in dieser Saison die Ringerstiefel und kochte Gewicht für die 57 kg-Klasse ab. Sein 10:2-Punktsieg über Steffen Armbruster sollte sich am Ende lohnen, es war der Schlüssel zum Erfolg.

Erwartungsgemäß gingen die Gäste durch Patrick Schwendemann, der gegen Dominic Volk zu einem Disqualifikationssieg kam, in Führung. Diese holte KSV-Coach Hansi Megerle durch einen frühzeitigen 20:2-Überlegenheitssieg gegen Christoph Walter zurück. Bis 98 kg schenkten sich Markus J. Neumaier und Alexander Müller nichts. Lange Zeit sah es nach einen Punktsieg des Gastringers aus, ehe Neumaier in der fünften und sechsten Minute zwei Zweier-Wertungen gelangen. Dies gab beim 4:4-Endstand den Ausschlag für Neumaiers knappen Sieg.

Durch einen 8:2-Erfolg über Luca Lauble hielt VfK-Ringer Simon Volk sein Team zur Halbzeit beim 8:6 Zwischenstand auf Schlagdistanz. Den kampflosen Vierer von Florian Wölfle – Mühlenbach musste auf den verletzten Mario Eble verzichten – beantwortete der VfK durch Ovidiu-Valentin Popescu, der Marius Allgaier beim 15:0-Überlegenheitssieg keine Chance ließ. Im Gegensatz zum Vorkampf zeigte sich KSV-Vorstand Fabian Hofer diesmal voll konzentriert und punktete Tobias Neumaier mit 19:4 systematisch aus.

Die Entscheidung des Abends stand nun beim Stand von 16:10 für die Hausherren unmittelbar bevor. Als jedoch der Hofstetter Michael Volk in der Brückenlage unerlaubter Weise die Beine von Paul Vollmer fasste, pfiff der Kampfrichter für Vollmer einen Schultersieg. Weil dies ohne Vorwarnung geschah, erhitzten sich die Gemüter in der KSV-Fanecke.

Luca Megerle lässt sich nicht beeindrucken

Davon ließ sich der junge Luca Megerle auf Seiten der Gastgeber nicht beeindrucken. Obwohl ihm ein knapper Punktsieg über Bernd Burger gereicht hätte, setzte er auf Angriff und machte mit einem souveränen 13:3 Punktsieg den 22. Derby-Erfolg für den KSV Hofstetten perfekt.

Im Vorkampf besiegte der KSV Hofstetten III den ASV Vörstetten II mit 20:8 Punkten. Für den KSV waren Claudio Wernet, Dominik Wölfle, Jan Allgaier, Thomas Summ (je vier Punkte), Michael Krämer und Felix Lupfer (je zwei) erfolgreich. Die Ergebnisse im Einzelnen, Hofstetten zuerst genannt: 57 kg G: Manuel Krämer – Steffen Armbruster 3:0 PS 10:2; 130 kg F: Dominic Volk – Patrick Schwendemann 0:4 DQ 1:11; 61 kg F: Hansi Megerle – Christoph Walter 4:0 TÜS 20:2; 98 kg G: Markus J. Neumaier – Alexander Müller 1:0 PS 4:4; 66 kg G: Luca Lauble – Simon Volk 0:2 PN 2:8; 86 kg F: Florian Wölfle – unbesetzt 4:0 kampflos; 66 kg F: Marius Allgaier – Ovidiu-Valentin Popescu 0:4 TÜN 0:15; 86 kg G: Fabian Hofer – Tobias Neumaier 4:0 TÜS 19:4; 75 kg G: Michael Volk – Paul Vollmer 0:4 SN 0:2; 75 kg F: Luca Megerle – Bernd Burger 3:0 PS 13:3.