HandballSüdbadenliga: HTV-Keeper pariert gegen Sinzheim Wurf in letzter Sekunde

(büh). Südbadenliga: HTV Meißenheim – BSV Phönix Sinzheim 23:22 (12:11). Der HTV stürzt den Tabellenführer. In einer vor allem in den Schlusssekunden hochdramatischen Partie gewannen die Schützlinge von Trainer Nico Baumann gegen Phönix-Sinzheim mit 23:22. Eine Sekunde vor Ertönen der Schlusssirene entschärfte Daniel Velz mit einem grandiosen Reflex einen Wurf von Eric Saint Pierre. Der Torwart wurde somit zum gefeierten Helden.

Beinahe wäre es nach der Schlusssirene zum Eklat gekommen. Gerade hatte Velz den finalen Wurf pariert, seine Mannschaftskollegen feierten ihren Torwart in einer Jubeltraube. Auch die Meißenheimer Anhänger lagen sich in der Armen. Aus der Jubeltraube war allerdings Pascal Ostermann ausgebüchst, um sich mit Frank Schulmeister, dem Trainer von Phönix, ein Gesten- und Wortgefecht zu liefern. Beide hatten vor allem in der zweiten Halbzeit immer wieder Meinungsverschiedenheiten ausgetragen. Ordner und Mitspieler verhinderten dann Schlimmeres.

Doch es wurde auch Handball gespielt, phasenweise sogar recht gut. Vor allem die HTV-Abwehr überzeugte, die Baumann von einer defensiven 6:0-Variante im zweiten Abschnitt auf 3:2:1 umstellte. Damit gelang es seiner Truppe, nachdem Phönix immer stärker wurde und nach einem Treffer von Julian Geibel mit vier Toren (17:13) in Führung lag (40.), das Ruder herumzureißen. Angefeuert von immer lauter werdenden "Missne, Missne"-Rufen, gelang Patrick Bertsch (51.) die erneute Führung.

Zum Unmut der HTV-Anhänger und HTV-Spieler ließen die Unparteiischen einen Tempogegenstoßtreffer von Antoine Lauffenberger (54.) gelten, obwohl Florian Engel unmittelbar davor angeschlagen liegen geblieben war. Somit waren die Gäste auf 19:20 herangekommen. Danach wurde es dramatisch: 16 Sekunden vor dem Ende traf Florian Engel zum 23:22. Nach einer "schnellen Mitte" rettete letztlich Daniel Velz seiner Mannschaft mit einem grandiosen Reflex den Sieg. Einen Punkt hätten die starken Gäste allerdings durchaus verdient gehabt. (tom). Südbadenliga: TuS Altenheim – SG Muggensturm/Kuppenheim 32:35 (10:19). Die Altenheimer zeigten zwei Gesichter. "In der ersten Halbzeit war es die Fortsetzung von Sinzheim vergangene Woche. Keine Körperspannung, kein Zugriff auf den Gegner, das war schwach. In der zweiten Hälfte ist die Mannschaft dann aufgewacht, hat sich viel besser behauptet. Das war schon eher Südbadenliga-Niveau", fand Trainer Michael Schilling in seiner Analyse deutliche Worte.

Schilling musste vor und während der Partie personaltechnisch als Jongleur fungieren. Peter Sutter (Ellbogenverletzung) fiel kurzfristig aus, womit das taktische Konzept in Teilen bereits über den Haufen geworfen war. Im Kader stand erstmals nach Kreuzbandriss Marius Heitz, der eine sehr ordentliche Leistung bot. Das konnte man vom TuS in den ersten 30 Minuten nicht behaupten. Ab dem 5:7 setzte sich die SG Muggensturm rasant schnell über 7:14 zum 10:19-Halbzeitstand ab. "Wir haben sie nicht in den Griff bekommen, allein in den ersten fünf Minuten vier Aktionen bekommen, auf die wir uns eigens vorbereitet hatten", kritisierte Schilling. Allein 14 Minuten ohne Treffer in der ersten Halbzeit, unentschlossenes Auftreten und viele Fehler kennzeichneten das Auftreten des Ried-Vereins.

In der zweiten Hälfte änderte sich zunächst nicht viel. Altenheim lief bis zum 18:28 einem Zehn-Tore-Abstand hinterher. Dann wurde Muggensturms Halmagyi des Feldes verwiesen (44.), vier Minuten später allerdings auch Gerry Sutter (48./dritte Zeitstrafe). Altenheim stemmte sich nun vehement gegen das Geschehen, bekämpfte den Gegenspieler entschlossener und suchte durch Heitz und den am Kreis bärenstark agierenden A-Jugendlichen Jonathan Fischer (zehn Treffer) immer wieder erfolgreich seine Chancen.

"Sonderlob für Jonathan, er hat mittags noch Jugend gespielt, dann aber auch gegen Muggensturm durchgespielt. Vor allem körperlich hat er sich nicht einschüchtern lassen, sehr mutig agiert", freute sich Schilling. Seine Mannschaft holte über 23:30 und 29:33 weiter auf, am Ende stand eine 32:35-Heimniederlage.

Schilling: "Muggensturm ist kein unschlagbarer Gegner, aber wir haben durch unser schwaches Auftreten in der ersten Halbzeit verloren. So wie in der zweiten Hälfte hätte es von Beginn an laufen müssen."TuS Altenheim: Knuth, Bauer; G. Sutter 2, Echle 5/1, Köse, Fels 1, Schneckenburger 2/1, O. Maier 3/1, Valha, Heitz 5, Lefevre 1, Huck 3, P. Sutter (n.e.), Fischer 10/1.SG Muggensturm: Seitz, Kovacs; Halmagyi 7, Heider 2, Crocoll 8/2, Unser 1, Hörth 5, G. Stahlberger, Hofmann 6/2, Welzer 1, Wagner 4, Bathori 1, N. Stahlberger, Quintieri.