Bestzeit für Dold eine schmerzhafte Angelegenheit

Der Oberelbemarathon in Dresden war der Schauplatz für einen neuen Weltrekord über 10 Kilometer. Nach 40:58 Minuten war der nun sechfache Weltrekordhalter Thomas Dold aus Steinach im Ziel angekommen und ist nun der schnellste Mensch über 10 Kilometer rückwärts.

Es war ein ganz besonderes Event, das Thomas Dold nach dem sechsten Gewinn in Folge des Empire State Building Run Ups im Februar in Angriff genommen hat. "Nachdem ich in den letzten Jahren die größten und bekanntesten Treppenläufe weltweit meist mehrfach gewonnen hatte, wollte ich wieder mal etwas ganz Neues machen, Grenzen verschieben", so der Schwarzwälder.

Mit dem Organisationsteam des Oberelbemarathons und dem Sportinstitut der Universität Karlsruhe hat Thomas Dold Anfang des Jahres einen Plan und Konzept ausgearbeitet, das am Ende einen Weltrekord über die 10 Kilometer ermöglichen sollte.

Mit Sascha Härtel, dem Leiter der Leistungsdiagnostik, hat er in Karlsruhe mehrere Leistungstests durchgeführt und die Ergebnisse ins Training einfließen lassen. So ging es von Anfang Februar an, stetig voran. "Am Anfang habe ich mich wie ein blutiger Anfänger gefühlt, als ich nach zwei Kilometer Rückwärtslaufen drei Tage nur vorwärts laufen konnte", gesteht Dold.

Aber schon bald wurden Umfang und Geschwindigkeit gesteigert, so dass in der Spitze über 30 Wochenkilometer rückwärts möglich waren und selbst ein 10-Kilometer-Testlauf auf der Wettkampfstrecke vor drei Wochen schon in 48 Minuten möglich war.

Eine optimale Ausgangslage, die von hervorragenden äußeren Bedingungen mit 20 Grad und Sonne am Sonntagmorgen um 9 Uhr komplettiert wurde. Von zwei Radfahrern geleitet, drei weiteren geschützt, die für eine hundert Prozent freie Strecke garantierten, begann der Lauf am Blauen Wunder in Dresden.

Gefilmt vom MDR und einem weiteren Kamerateam, lief Dold die Kilometer wie ein Uhrwerk zwischen 4:05 und 4:10 Minuten. "Es war wirklich beeindruckend, wie konzentriert und schnell und trotzdem leicht Thomas den Radweg an der Oberelbe entlang gerannt ist", so Stefan Mortes, der während des Wettkampfs immer direkt auf der Ideallinie mit dem Rad gefahren ist und so den Weg gezeigt hat.

Obwohl es auf dem letzten Kilometer noch einige scharfe Kurven und Bodenwellen gab, konnte der Doppelweltmeister im Rückwärtslaufen auch dort die Geschwindigkeit halten und belohnte sich und alle anderen Mitwirkenden mit der ersten Zeit unter 41 Minuten für die zehn Kilometer rückwärts. "Das war ein super Erlebnis, drei unvergessliche Trainingsmonate, die heute mit einem Weltrekord gekrönt wurden", freut sich der 26-Jährige. Als Nächstes stehen für Dold aber wieder Treppen auf dem Programm.

Anfang Juni sind die Läufe in Taipeh und Berlin. Wann es wieder einen Rückwärtslauf gibt, weiß er noch nicht. "Aktuell ist nichts geplant, aber ich kann mir sehr gut vorstellen, bei einem anderen großen Laufevent in diesem Jahr noch zu starten", prognostiziert Dold. Bis dahin sollten dann auch wieder die Blasen an seinen Füßen geheilt sein, denn davon hatte Dold nach dem Lauf einige.