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Via Solutions plant Fertigstellung des A 5-Teilstücks zwischen Baden-Baden und Offenburg.

Ortenau - Der sechsspurige Ausbau der Autobahn 5 zwischen Baden-Baden und Offenburg soll Ende dieses Jahres abgeschlossen sein. Der private Konzessionär Via Solutions Südwest will das 41,5 Kilometer lange Teilstück ein Jahr früher fertigstellen.

Der Konzessionsvertrag mit dem Bund sieht eine Fertigstellung der Baumaßnahmen am 15. Januar 2015 vor. Bis Ende 2013 will Via Solutions die letzten vier Bauabschnitte fertiggestellt haben. "Es spricht vieles dafür, dass dieser Plan aufgeht", erklärte der technische Geschäftsführer, Lubomir Hoza, am Firmensitz in Bühl/Oberbruch.

Mehr als 60 der 83 Kilometer dreistreifiger Richtungsfahrbahn wurden seit Baubeginn 2010 modernisiert und ausgebaut. Zwei Drittel der veranschlagten Investitionssumme von 350 Millionen Euro wurden bereits ausgegeben. Damit liege man im finanziellen Rahmen, was nicht selbstverständlich sei, erklärte die Geschäftsführung mit Blick auf den Berliner Flughafen. Via Solutions will die Operation "am offenen Herzen, sprich bei laufendem Betrieb", so Hoza, unbedingt früher als zugesagt fertigstellen. "Wir wissen aber, dass ein Projekt dieser Größenordnung der Region mitunter viel zumutet."

Dem ambitionierten Plan könnte nur das Wetter einen Strich durch die Rechnung machen. »Natürlich sieht niemand gerne Baustellen, auf denen nicht gearbeitet wird, wie derzeit auf der Brücke zwischen Griesheim und Willstätt. Aber wir können bei Frost und Schnee nicht asphaltieren«, erklärte der Leiter der Bauabteilung, Matthias Schmidt.

Seit Baubeginn wurden 67 Brückenbauwerke abgerissen und 74 neue errichtet. Allein im vergangenen Jahr waren es 16 Abrisse und 24 Neubauten. In diesem Jahr will Via Solutions elf halbseitige Brückenbauwerke abreisen und neu bauen. Dazu wird es maximal zwei kurzzeitige Vollsperrungen geben.

330 zusätzliche Parkplätze

In der bisherigen Bauphase wurden vier moderne Park- und WC-Anlagen dem Verkehr übergeben. Damit stünden nun rund 330 zusätzliche Parkplätze auf der Konzessionsstrecke zur Verfügung. Von Anfang an habe insbesondere der Schwerlastverkehr immer wieder das Fehlen von Parkflächen zwischen Malsch und Offenburg reklamiert, teilte die vierköpfige Geschäftsführung mit.

Stolz auf die Notoperation präsentierte Via Solutions nicht nur das vorzeitige Bauende, sondern auch Zahlen zum bisherigen Ausbau. So wurden beim Erdbau 500 000 Kubikmeter Boden abgetragen und 800 000 Kubikmeter aufgetragen. "Es ist Land in Sicht", sagte der Kaufmännische Geschäftsführer Arnaud Judet.

Via Solutions Südwest hält seit April 2009 die Konzession mit einer Dauer von 30 Jahren. Das gesamte Konzessionsvolumen beträgt rund 850 Millionen Euro, davon sind 343 Millionen reine Baukosten. Die restliche Summe ist für den Betrieb und den Erhalt der Strecke vorgesehen. Nach Abzug der Baukolonnen werden 15 Straßenwärter rund um die Uhr für die Konzessionsstrecke zuständig sein.

Nach Angaben des Leiters Betrieb und Erhaltung, Adham Azzam, sind bislang 1300 Tonnen Salz gestreut worden, 300 Tonnen allein am vorletzten Blitzeis-Wochenende. Während der Konzessionsdauer werde nicht mehr neu gebaut werden, teilte Azzam mit.

Via Solutions Südwest erhält für sein Investitionsvolumen einen Teil der Einnahmen aus der Lkw-Maut, die auf der Teilstrecke anfällt.