Umwerfendes Derby in Schutterwald: Der Tabellenzweite unterlag Altenheim. Foto: Wendling Foto: Schwarzwälder-Bote

Südbadenliga: Sieg beim Tabellenzweiten Schutterwald / HGW mit viertem Sieg in Folge

(tom). TuS Schutterwald – TuS Altenheim 24:27 (11:9). Die Komponenten haben gestimmt beim Lokalderby in der Mörburghalle: Deutlich über 500 begeisterte Zuschauer, zwei Teams, die sich fair, aber engagiert nichts schenkten und ein prickelnder Spielverlauf, der unter die Haut ging. Obgleich die Gäste aus dem Ried mutig und konzentriert starteten, kamen die favorisierten "roten Teufel" umgehend zurück. Schutterwald agierte sicherer, wenngleich beide Mannschaften weder fehlerfrei noch souverän waren. "Die Angriffsleistungen waren in Hälfte eins hüben wie drüben schwach, wobei wir einige unmögliche Treffer kassiert haben", so Gästecoach Michael Schilling. Altenheim blieb dran, glich beim 9:9 (26.) aus. In den letzten vier Minuten der ersten Hälfte blieben die Gäste aber ohne Tor, auf der anderen Seite nutzte Schutterwald seine Chancen besser und konnte mit einem knappen 11:9 den Gang in die Kabine antreten.

Nach dem Seitenwechsel ließen sich die Hausherren zunächst nicht aufhalten und kontrollierten scheinbar über 16:12 (38.), 18:16 (42.) bis zum 22:18 (48.) das Geschehen. "Wir hatten das Geschehen fast 50 Minuten lang eigentlich ganz gut im Griff. Dann war aber bei uns der Akku schlichtweg leer", befand Schutterwalds Coach Bernd Junker in seiner Analyse nach dem Spiel. Taktisch stellte Gegenüber Michael Schilling nun um, wechselte Frederik Simak ein und stellte ihn als "Speerspitze" einer offensiveren 5:1-Abwehr auf. Simak fing sogleich mehrere Bälle ab, um postwendend Angriffe einzuleiten. "Das hat umgehend geklappt, fortan ging nicht mehr viel im Schutterwälder Angriff", so Schilling zufrieden.

Allmählich schwanden die Kräfte der Gastgeber, während Schilling auf der anderen Seite mehr Wechselvarianten besaß. Gerade Marius Heitz, Frederik Simak und Jonathan Fischer wuchsen beim Riedverein in dieser entscheidenden Phase entscheidend über sich hinaus. Herauszuheben beim TuS Altenheim war auch das Comeback des zuletzt lange fehlenden Peter Sutter mit zwei Treffern.

Während sich die Schutterwälder Fehler häuften, gewann Altenheim an Selbstsicherheit, agierte jetzt variantenreich über die Rückraumpositionen und den Kreis. Beim 22:22 (54.) glich Altenheim nicht unverdient aus, in der Mörburghalle verschafften sich die Fans aus dem Ried immer mehr Gehör. So nach vorne gepeitscht, erhielt Altenheim seine dritte Luft, legte zum 25:24 (58.) vor. Als dann auch noch Torhüter Michael Knuth einen Siebenmeter David Körkels entschärfte, legte Altenheim blitzschnell nach und fuhr einen 27:24-Sieg ein. "Altenheims Sieg geht in Ordnung, sie hatten gerade am Ende die besseren personellen Möglichkeiten", gratulierte Bernd Junker fair. Michael Schilling sah es ähnlich: "Die Konstellation war ähnlich wie im Hinspiel, nur umgekehrt. Damals haben wir lange geführt, sind dann entscheidend eingebrochen."

TuS Schutterwald: D. Bindner, Herrmann; Schindler 2, Heuberger 8, Scheer, Decker 2, F. Huck, M. Herzog 2, Körkel 3/3, Gieringer 5, Lehmann 2.

TuS Altenheim: Bauer, Knuth, G. Sutter 2, Echle 2, Simak 5, Köse 1, Batt 1, Fels, Schneckenburger, T. Maier 2/2, Grothmann, Heitz 6, P. Sutter 2, Fischer 6.

(ps). HGW Hofweier – SG Waldkirch/Denzlingen 33:24 (16:10). Nur mit sieben Feldspielern und einem Torwart begannen die Gäste die Partie in der Hohberghalle. Die ersten Minuten waren die Hausherren allerdings überhaupt nicht präsent. Indiskutables Abwehr- und Rückzugsverhalten erlaubten es dem Aufsteiger, seine Stärken auszuspielen. So hatte Hofweier bis zum 8:9 in der 15. Spielminute stets das Nachsehen.

In einer Auszeit brachte HGW-Trainer Ulf Seefeldt seine Truppe wieder auf den richtigen Weg. Einen Treffer durften die Gäste bis zur Pause noch erzielen. Alle anderen Angriffsversuche wurden die Beute des glänzend haltenden Stephan Irslinger, aber auch bei der HGW-Defensive fanden viele Versuche und Kreisanspiele immer wieder ihr Ende. Im HGW-Angriff nutzte Tim Stocker die Lücken, die durch die kurze Deckung für Manuel Cybulski entstanden.

Wie zuletzt in Meißenheim gab es bei den Gastgebern zu Beginn des zweiten Spielabschnitts keinen Bruch. Ab der 36. Minute, beim 22:13, ging es nur noch um die Frage, wie hoch der Heimsieg ausfallen würde. Bei den Gästen war an diesem Abend die Spielerdecke zu dünn und Hofweier zu überlegen. Zumal Stephan Irslinger zur unüberwindbaren Barriere wurde und Patrick Ruf über Gegenstöße sein Torekonto stetig in die Höhe trieb. Er hat 32 Treffer allein in den vergangenen drei Spielen erzielt. Auch Maximilian Schulz und Manuel Cybulski überzeugten.

Durch den verdienten Sieg – der vierte in Folge – ist Hofweier dort angekommen, wo die Ziele zu Saisonbeginn gesetzt waren. Durch den unmittelbaren Kontakt zu Platz drei und zwei ist in die Schlussphase der Runde plötzlich wieder Brisanz eingezogen.

HGW: Irslinger, T. Ruf, Zimmermann, L. Groh, Stocker 5, Kopf 1, Spraul 2, Barbon 1, P. Ruf 10/2, Schulz 5, Neff, Cybulski 7, Schade 2, Einloth (n.e.).

SG Waldkirch/Denzlingen: Philipp, A. Bachmann 10/5, Strübin 3/1, T. Hoch 3, P. Hoch 1, Zank 3, Forster 2, Bludau, Bachmann, Fahrlander 1, Quinto 1, Faller.