Im Netz lässt sich schnell der Urlaub buchen – doch es lauern Fallen Foto: Pixel/Fotolia

Immer mehr Deutsche buchen ihren Urlaub im Internet. Aber wie findet man eigentlich aus der Vielzahl der Angebote den günstigsten Flug oder das beste Hotelangebot?

Stuttgart/Zürich - Per Mausklick ans Meer. Was sich im ersten Moment ziemlich bequem und einfach anhört, kann durchaus mit Stress verbunden sein. Denn die Optionen zur Urlaubssuche im Internet sind nahezu grenzenlos. Unzählige Hotelportale, Fluggesellschaften, Online-Reisebüros und andere Drittanbieter locken mit Rabatten und Last-Minute-Schnäppchen. Da kommt unweigerlich die Frage auf: Wo gibt es denn den günstigsten Preis?

Die Angebote und deren Bewertungen einzeln zu vergleichen, kosten den Verbraucher viel Zeit. Sogenannte Metasuchmaschinen wie Idealo, Kayak, Swoodoo, Billigflieger, Trivago, Tripadvisor, Momondo, Skyscanner oder Check24 können da helfen. Sie durchwühlen und vergleichen die Informationen und Preise von Hunderten Anbietern und Portalen aus dem Netz in Sekundenschnelle. „Reisesuchmaschinen sind ein nützlicher Weg, um sich einen Überblick zu verschaffen“, sagt der Sprecher der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg, Niklas Haaskamp, im Gespräch mit unserer Zeitung. „Es ist jedoch Vorsicht geboten. Der Verbraucher kann sich nie sicher sein, dass der vermeintlich günstigste Preis auch nach dem Buchungsprozess noch der günstigste Preis ist.“

Denn die Metasuchmaschinen sind lediglich der digitale Vermittler auf dem Weg zum Traumurlaub. Sie leiten den Nutzer weiter auf Seiten von Online-Reisebüros, Hotelportalen oder Fluggesellschaften. Erst dort kann der Reisewillige buchen. Und je nach Anbieter können dann – insbesondere bei Flügen – Zusatzkosten entstehen, zum Beispiel Gebühren für das Gepäck oder für die Bezahlung mit einer üblichen Kreditkarte oder per Sofort-Überweisung. Bei einigen Buchungssystemen ist auch die Auswahl einer Reiserücktrittsversicherung voreingestellt. Wer da nicht genau hinschaut, kann böse überrascht werden und am Ende mehr zahlen als erwartet.

Die Stiftung Warentest hat im Juli 2014 die sogenannten Billigflüge untersucht. Im Testbericht werfen die Autoren dem Unister-Portal Fluege.de sowie den Online-Reisebüros Bravofly.de, eDreams.de und Opodo wegen exorbitant hoher Zusatzgebühren „Abzockmethoden“ vor, auch Expedia.de und Seat24.de verfolge dasselbe Prinzip, nur seien die Gebühren „hier nicht ganz so hoch“.

Für den Preisvergleich einer Metasuchmaschine zahlt der Verbraucher indes keinen Cent, er ist kostenlos. Aber wie verdienen die Unternehmen, die eine Metasuchmaschine betreiben, ihr Geld? Einerseits durch Werbeanzeigen auf ihrer Seite, andererseits – und das ist der deutlich lukrativere Teil – kassieren sie Provisionen, wenn ein Kunde auf eines der aufgelisteten Angebote der Drittanbieter klickt (Pay-per-Click) und dort tatsächlich einen Flug, eine Unterkunft oder einen Mietwagen bucht (Pay-per-Sale). Das Problem ist: Nicht selten sind die am besten gelisteten Angebote jene von Unternehmen, die erst den vermeintlich günstigen Preis ausweisen und später noch saftige Servicegebühren für gängige Zahlungsmethoden erheben.

Das US-amerikanische Unternehmen Kayak, das in 32 Märkten vertreten ist und im deutschsprachigen Raum hinter den Marken Swoodoo und Checkfelix steckt, bietet daher seit mehr als einem Jahr durch die Auswahl der Zahlungsmethode die Möglichkeit, den Preis inklusive Servicegebühren berechnen zu lassen. „Nur wenn die Kunden zufrieden sind, kehren sie auch zurück“, sagt Jan Valentin, Europa-Chef von Kayak. Das sind sie offenbar. Nach Aussage von Valentin ist Swoodoo „die Nummer eins in Deutschland, was den Flug-Metasuchen-Markt betrifft“.

Kayak, Swoodoo und Checkfelix beanspruchen für sich, „mehr Anbieter als andere zu vergleichen und dadurch durchschnittlich den günstigsten Preis zu liefern“, wie Valentin sagt. Was im Umkehrschluss allerdings bedeutet, dass das Markentrio zwar oft, aber eben nicht immer den günstigsten Preis findet. Woran das liegt? „Kein Preisvergleichsportal hat wirklich alle Angebote im Portfolio“, sagt Kayak-Manager Valentin. Selbst der IT-Riese Google nicht, der seit geraumer Zeit ebenfalls eine Flugsuche anbietet. Die Verbraucherzentrale empfiehlt deshalb, möglichst mehrere Metasuchmaschinen zu nutzen und deren Preise gegenüberzustellen. Das bedeutet für den Urlaubswilligen zwar etwas mehr Aufwand, ist aber immer noch zeitsparender, als die Angebote einzeln zu vergleichen.

Oder aber man wählt eben doch die Offline-Variante; wälzt Kataloge und bucht nach einer Beratung im Reisebüro.