Die Hagelabwehr Ortenau plant, noch in diesem Jahr über ein zweites Flugzeug zu verfügen. Foto: Hagelabwehr Foto: Schwarzwälder-Bote

Wetter: Einsatz bereits in diesem Jahr geplant / Ausweitung des Schutzgebiets bis nach Karlsruhe

Die Hagelabwehr Ortenau wird ein zweites Flugzeug zur Hagelabwehr einsetzen. Dies hat die Mitgliederversammlung beschlossen. Möglich wird diese Aufstockung durch den Einstieg des Versicherungsunternehmens BGV Badische Versicherungen.

Offenburg. (red/fs). "Die BGV will bei uns Mitglied werden", hat Franz Benz, Vorsitzender der Hagelabwehr Ortenau, bei der Mitgliederversammlung mitgeteilt. "Die Versicherung bringt so viel mit, dass wir uns einen zweiten Flieger leisten können." Das neue Schutzgebiet soll das Stadtgebiet von Karlsruhe mit einschließen. Der Nutzen für die Hagelabwehr Ortenau und damit der Schutz des gesamten Gebiets vor Hagelschäden werde "deutlich wachsen", heißt es in einer Pressemitteilung.

Von der Mitgliedschaft der BGV verspricht sich die Hagelabwehr auch zusätzliche Kontakte zu anderen Versicherungen und erhofft sich so für die Zukunft weitere Mitglieder. Dass die BGV die Beteiligung an einem Hagelflieger so positiv sieht, liege mit daran, dass auch die WGV Versicherungen im Württembergischen mit einem eigenen Hagelflieger sehr gute Erfahrungen machten, berichtete Benz.

Pilot Frank Kasparek werde nun auf die Suche nach einem geeigneten Flugzeug gehen. Künftig würden mindestens drei beziehungsweise vier Piloten für die Hagelabwehr Ortenau in Bereitschaft und im Einsatz sein. Der Verein hofft, dass der zweite Flieger zur Saison 2016 fliegen kann.

14 Mal ist der Hagelflieger im vergangenen Jahr aufgestiegen. Bereitschaft hatte die Crew an 43 Tagen. Den ersten und auch größten Einsatz flogen die Piloten am 13. Mai, als eine Gewitterfront im Raum Freiburg große Hagelschäden verursacht hat. Hier war das Ortenauer Flugzeug im südlichen Schutzgebiet bei Ettenheim im Einsatz. "Die Winzer berichteten uns, dass es auch gehagelt hat, aber der Hagel war butterweich", schilderte Benz. Somit konnte von Reb- und Obstanlagen Schaden abgewendet werden.

Anfragen aus den Anbaugebieten südlich der Ortenau habe der Verein abgelehnt. "Wir konzentrieren uns auf das bisher erreichte und finanzierte Gebiet", so Benz. Außerdem müsse das Geld vor Ort organisiert werden, um einen Hagelflieger zu finanzieren. Dazu müsse man potenzielle Ansprechpartner persönlich kennen. Trotzdem ist Benz bei verschiedenen Bereichsversammlungen vor Ort, um die Winzer über die guten Erfahrungen aus der Ortenau zu informieren. Die Versammlung wählte Markus Bieser zum zusätzlichen Kassenprüfer.