Planungen der Rheintalbahn können beginnen / Ausschreibungen ab Herbst
Nachdem der Bundestag die Finanzierung der geänderten Streckenführung der Rheintalbahn beschlossen hat, beginnt die Bahn mit konkreten Planungen. Die Ausschreibungen dazu sollen im Herbst erfolgen.
Karlsruhe/Ortenau (red/fs). Mehrkosten in Höhe von rund 1,5 Milliarden Euro hat der Bund für die neuen Planungen verabschiedet. Baden-Württemberg steuert 280 Millionen Euro bei. Die Finanzmittel sind für den Bau des Tunnels in Offenburg, der geänderten Neubautrassenführung zwischen Offenburg und Riegel entlang der A 5 samt übergesetzlichem Lärmschutz, den Ausbau der Rheintalbahn von 160 km/h auf 250 km/h inklusive zusätzlicher Überholgleise samt übergesetzlichem Lärmschutz, zusätzlichen übergesetzlichen Lärmschutz im Bereich zwischen Hügelheim und Auggen und die kreuzungsfreie Errichtung des Knotens Hügelheim.
Mit der Finanzierungszusage des Bundestags können die weiteren Vorbereitungen zur Planung des Offenburger Tunnels beginnen. Das hat die Bahn gestern Nachmittag bekannt gegeben. Nachdem bereits die verkehrlichen und betrieblichen Parameter erarbeitet wurden, werden jetzt die Unterlagen für die Ausschreibung der Planungsleistungen zusammengestellt. Die europaweite Ausschreibung soll im Herbst 2016 erfolgen. Ziel ist es, den Planungsauftrag bis Ende 2016 zu vergeben. Die Planungen sind von Grund auf neu zu erarbeiten, sodass mit der Einleitung des verwaltungsrechtlichen Planfeststellungsverfahrens frühestens 2021 zu rechnen ist.
Die Vorbereitung der Ausschreibung für die Planungen der autobahnparallelen Trassenführung zwischen Offenburg und Riegel startet um sechs Monate zeitversetzt. Die Vergabe des Planungsauftrages ist dementsprechend für Mitte 2017 anvisiert. Das erste Planfeststellungsverfahren für diesen Streckenabschnitt wird voraussichtlich frühestens 2021 eingeleitet. Weitere vorbereitende Leistungen werden bereits in 2016 vergeben, wie grundlegende Vermessungsleistungen und die Prüfung der Auswirkungen auf die Umwelt.
Um den Kommunen und Bürgerinitiativen auch künftig eine enge Einbindung in die Planungen zu ermöglichen, sollen zwei neue Gesprächskreise die Umsetzung des Projektes begleiten.
In einem zentralen Projektförderkreis werden die übergeordneten Sach- und Fachthemen behandelt. Dieser trifft sich halbjährlich, ein erster Termin ist vor den Sommerferien vorgesehen. Zusätzlich werden für die Streckenabschnitte 7 und 8 (Offenburg bis Hügelheim) regionale Projektbegleitgremien gebildet. In diesen findet die Begleitung der Planung und Realisierung statt. Eine erste Sitzung ist nach Ostern sowie für Herbst 2016 vorgesehen.