Die Schultheateraufführung wusste nicht nur durch eine flotte Handlung und ansprechende Schauspielerleistungen, sondern auch durch eine fantasievolle Ausstattung zu überzeugen. Foto: dec Foto: Schwarzwälder-Bote

Theater-AG der Ferdinand-Ruska-Schule führt moderne Version der "Bremer Stadtmusikanten" auf

Grafenhausen (mm). Ein Märchenspiel "nicht ganz so, wie erwartet" hatte Maria Gut, Leiterin der Ferdinand-Ruska- Schule, in der Mehrzweckhalle angekündigt. Hier führte die Theater-AG "Die Bremer Stadtmusikanten" auf, allerdings in einer umgeschriebenen Version. Zahlreiche Eltern und weitere Verwandte der Schüler wollten sich das nicht entgehen lassen.

Die Protagonisten auf einem Bauernhof waren noch dieselben wie bei den Gebrüdern Grimm. Nur dass Hahn Henry (wunderbar gespielt von Tamara Hughes) hier deshalb auf die Reise nach Bremen gehen will, da er sich dort bei Dieter Bohlens TV-Sendung "Deutschland sucht den Superstar" beworben hat, überzeugt von seiner fantastischen Stimme. Die Bauersleute (Jenny Huber und Igbal Ramic) werden da erst gar nicht gefragt.

Der räudige Kater, der schwerhörige Hund Bello und der alte Esel Bruno (ebenso leidenschaftlich dargestellt von Sarah Sattler, Patricia Totzke und Sanya Stulz) beschließen, sich das mit anzusehen, obwohl sie Hahn Henrys Gesangskünsten nicht trauen. So geht’s also auf die Reise. Im dunklen Wald treffen die vier auf eine Räuberbande in Lederjacken (Timea Schoch, Anne Schaub, Maya Keck und Simon Gala). Zwischendurch wechselt die Szenerie ins TV-Studio, wo Dieter Bohlen (Leon Ernst) in knalliger Jacke schon auf Herrn Hahn wartet.

Im Wald haben die Räuber nicht weniger Angst als die tierischen Reisenden. Beim Vertreiben der Bande mit mörderischem Krach tut sich Hahn Henry hervor. Sein geschmettertes "Kikeriki" wird von der Bande als "Ich mach dich hi" verstanden, deren wilde Flucht ist die Folge.

Unterdessen treten bei Bohlen mit seinen Mit-Jurorinnen (Ionella Pomarac und Igbal Rasmic) zwei Sängerinnen aus Grafenhausen auf, hinter denen sich niemand anderes als die Lehrerinnen Stefanie Schumacher-Schön und Jutta Lederle-Binkert verbergen, unter deren Regie die Theater- AG das quirlige Stück monatelang geprobt hatte. Sie ernteten tosenden Szenenapplaus für ihre Gesangseinlagen – nur nicht von Bohlen.

Das Happy- End geriet wieder halbwegs Grimm-getreu: Die Tiere beschließen, als Wohngemeinschaft im Räuberhaus zu bleiben, noch verstärkt durch zwei nachgereiste Hühner (Sidney Schaberger und Evelyn Anselm). So wartet Bohlen in seinem Studio vergeblich auf einen neuen Gesangsstar.

Im von Tamara Ebert mit Schüler Dennis Forsthuber liebevoll gestalteten Bühnenbild mit vielen Strohballen begeisterten noch alle 14 mitwirkenden Schüler mit einem gemeinsamen Abschlusstanz, um sich dann von den Zuschauern für ihre Theaterleistungen feiern zu lassen. Der schulische Förderverein hatte anschließend auch noch für Getränke und kleine Häppchen gesorgt.