Die Mauer auf dem Gelände des Heiligenzeller Schlössles wird saniert. Foto: Bohnert-Seidel Foto: Schwarzwälder-Bote

Gelder eines ursprünglich für Oberweier vorgesehenen Auftrags fließt teilweise in Renovierung

Von Christine Bohnert-Seidel

Heiligenzell. Eigentlich steht die Sanierung der Schlösslemauer nicht im Haushaltsplan der Gemeinde Friesenheim. Seit Wochen werden dennoch im St. Georgsweg Steine geschleppt und wieder neu aufgerichtet.

Die Mauer wird sogar an manchen Stellen als Stützmauer zum dahinterliegenden Grundstück erhöht oder in ansprechender Treppenführung an das historische Gebäude ergänzt.

Bis Anfang des Jahres schien im St. Georgsweg alles in bester Ordnung. Erst als an der Mauer einzelne Efeunester gelüftet wurden, erkannten die Verantwortlichen des Bauamtes eine sehr marode und baufällige Mauer. Nach Entfernung von Efeu und Gestrüpp gingen die Maurer ans Werk. Außergewöhnlich an diesem Mauerwerk auf der Nordseite des Areals ist die Höhe und der Verlauf der Stützmauer in Treppenform. Als Stütze des angrenzenden Hangs und der Wohngebiete wird dem historischen Mauerwerk eine beachtliche Rolle zugeschrieben. Dass der Blick auf Statik und Festigkeit insgesamt gelenkt wurde, sei mehr oder weniger dem Oberweirer Dorfbach zu verdanken. Dort wurden geplante Arbeiten nicht ausgeführt.

Die Sanierung des Oberweirer Dorfbachs auf Höhe Mühlweg/Mittlere Dorfstraße bis zur Oberweierer Hauptstraße kam zu Stillstand. Im Oktober vergangenen Jahres vergab der Friesenheimer Gemeinderat die Teilsanierung im Wert von 122 000 Euro vergeben. Ende des Jahres legte jedoch das Land Baden-Württemberg Hochwasserschutzberechnungen vor, die nicht mit den Berechnungen der Gemeinde Friesenheim übereinstimmten.

"Damit war nicht zu rechnen", betonte Markus Reinbold vom Bauamt in Friesenheim. Das Land Baden-Württemberg kommt in seinen Berechnungen auf eine Erweiterung des Bachquerschnitts. Markus Reinbold vermutet unterschiedliche Berechnungsgrundlagen – sprich einen eklatanten Rechenfehler von Seiten des Landes. "Das Ergebnis der Nachberechnung wird sicherlich unsere Berechnungen bestätigen", versichert Reinbold. Mit einem neuen Ergebnis wird jedoch frühestens im Herbst diesen Jahres gerechnet.

Bis diese Ergebnisse des Landes vorliegen, muss die Maßnahme in Oberweier ruhen und für das Jahr 2015 wieder neu ausgeschrieben werden. Da bereits im Oktober vergangenen Jahres die Baumaßnahme an die Firma Resabau in Freiburg mit einer Investitionssumme von 122 000 Euro ging, blieb die Gemeinde Friesenheim die Erfüllung des Auftrags schuldig. Als goldenen Mittelweg bezeichnet Reinbold die Verlagerung der Sanierungsmaßnahme auf die Geländemauer am Heiligenzeller Schlössle. Das Geld wird nicht vollständig in Sanierung des Mauerwerks einfließen. Abschlussrechnungen stehen noch aus.