Positive Nachrichten bei Versuchsfeldtag in Orschweier / Wetter spielt in diesem Jahr mit

Von Michael Masson

Orschweier. Rund 120 Landwirte aus dem Ortenaukreis und dem Landkreis Emmendingen sind zum Versuchsfeldtag nach Orschweier gekommen. Die Erkenntnis: Um Getreide und Mais steht es gut in Südbaden. Nun fehlt nur noch eine "saubere Ernte".

Dabei standen auch Nischenprodukte wie Hirse, Soja, Ackerbohnen und Futtererbsen im Fokus. Auf einer Fläche von fünf Hektar mit mehr als 1000 Einzelparzellen werden auf dem Versuchsgelände von Landwirt Martin Anselm betreut, unterschiedliche Sorteneigenschaften, Düngungsvarianten sowie der Einsatz von diversen Unkraut- und Pilzbekämpfungsmitteln unter die Lupe genommen. Geleitet werden die umfangreichen Tests, wie auf weiteren zehn baden-württembergischen Versuchsflächen, vom Landwirtschaftlichen Technologiezentrum Augustenburg.

Vor Ort führten Helmut Häs, Volker Heitz und Michael Hönig als bei den Landratsämtern angesiedelte Pflanzenproduktionsberater durch die ausgedehnten Versuchsfelder. Generelle Erkenntnis für die mittlere Rheinebene: Das Wetter hat dieses Mal bislang prächtig mitgemacht, es stehen gute Ernten ins Haus. Beim Weizen allerdings dürfen bis zur baldigen Abreife keine massiven Regenfälle mehr kommen, erläuterte der Ortenauer Leiter des Landwirtschaftsamts Rainer Moritz, während der Mais in seiner Endphase durchaus ordentlich Wasser gebrauchen kann.

Franz Utz von der Karlsruher Zentrale der Raiffeisengenossenschaften beantwortete die Hauptfrage der Landwirte: "Welche Preise können wir erwarten?" Utz machte Hoffnung: Wegen des starken Dollars und des schwachen Euros begünstige das internationale Marktgeschehen in diesem Jahr auch die deutschen Landwirte, weil weltweit auf Dollarbasis gehandelt werde.

Beim Weizen werden mit 310 Millionen Tonnen im Vergleich zum Vorjahr weltweit 20 Millionen Tonne weniger an Erntemengen erwartet. Auch das dürfte laut Utz "die Preise mindestens stabil halten". Gegenrechnen müssen die deutschen Landwirte allerdings, dass trotz Ölpreisverfall die eingesetzten Betriebsmittel teurer geworden sind.

Auch Mike Möllmann vom Friesenheimer Agrar-Großhandel Bähr zeigte sich optimistisch: "Die Ankaufspreise werden noch leicht steigen." Somit sei in Südbaden eine sehr gute Situation gegeben, anders als etwa in Nordbaden, Hessen oder Rheinland-Pfalz, wo die Wetterverhältnisse für teils erhebliche Ernteeinbußen sorgen werden. "Hier in der Region müssen wir jetzt nur noch sauber ernten", machte auch Möllmann den hiesigen Landwirten Hoffnung auf anständige Erlöse.