Als "Herlinspacher Felsen" wird der nun abgerutschte Hang im Plan der "Flößerei- und Mähranstalten der Schifferschaft Schmidt, Neef & Comp. in Wolfach" von 1850 bezeichnet.                           Repro: Schrader Foto: Schwarzwälder-Bote

Archivfund zum abgerutschten Hang

Von Frank Schrader

Wolfach. Der Felsen unterhalb des Stuckhäusles bei der Wolfsbrücke, der letzte Woche teilweise herabgestürzt ist, wird auf einem Plan der "Flößerei- und Mähranstalten der Schifferschaft Schmidt, Neef & Comp. in Wolfach" aus dem Jahre 1850 als "Herrlinspacher Felsen" bezeichnet.

Der Name geht zurück auf das Hofgut Herlinsbach im unteren Hapbachtal, das ursprünglich den Grafen von Fürstenberg gehörte. Dessen Gelände reichte vom Stückhäusle bis zum Kriegerehrenmal beim "Straßburger Hof". Der Zuleitungsgraben zum Sägekanal auf der Bergseite der Wolfacher Realschule hieß demnach "Herlinsbacher Teich".

Der Begriff "Herlin" stammt aus dem Mittelhochdeutschen und bedeutet "Flachsbüschel". Er ist auch als Familiennamen verbreitet.

Das Wolfacher Stuckhäusle diente dazu, das städtische Geschütz aufzubewahren, das früher als "Stuck" bezeichnet wurde. Noch heute wird von dort oben durch die Bürgerwehr Wolfach an hohen Feiertagen mit einer Kanone geschossen.

Nach dem Felsabbruch unter dem Wolfacher Stuckhäusle vergangene Woche besteht immer noch die Gefahr, dass Steine und Geröll nachrutschen. Deshalb bleibt laut Pressemitteilung der Stadt der Herlinsbachweg zwischen Wolfsbrücke und Herlinsbachschule vorerst voll gesperrt. Wenn möglich, wird der Fuß- und Radweg entlang der Kinzig vor Ostern wieder geöffnet.

Aus Sicherheitsgründen muss der Wanderweg zum Stuckhäusle bis auf weiteres geschlossen bleiben. Sämtliche Maßnahmen dienen dem Schutz von Fahrradfahrern und Fußgängern. Deshalb bittet die Stadt Wolfach um Beachtung und Verständnis der Bevölkerung.