Inklusionsklassen in Schulen einzuführen ist nur einer von vielen Schritten, für die das CJD Jugenddorf Offenburg mit seinem Projekt "Inklusive Ortenau" aufmerksam machen möchte. Foto: Kaiser

Auftakt für das Projekt "Inklusive Ortenau" im CJD Jugenddorf Offenburg. Aus mehreren Blickwinkeln betrachten.

Offenburg - In der Vielfalt das Besondere entdecken: Unter diesem Motto hat Jugenddorfleiter Jochen Nordau 20 Vertreter verschiedener Unternehmen und Institutionen im Christlichen Jugenddorfwerk Deutschland (CJD) in Offenburg begrüßt. Ziel der Veranstaltung war es, den Grundstein für ein Netzwerk "Inklusive Ortenau" zu legen.

Inklusion bedeutet, dass jeder Mensch – ob mit oder ohne Behinderung – selbstbestimmt an allen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens uneingeschränkt teilhaben kann. Diese Veränderung der Gesellschaft wurde 2008 von den Vereinten Nationen in Form der UN-Behindertenrechtskonvention zum Menschenrecht für Menschen mit Behinderung erklärt.

Aber "Inklusion kann keiner alleine machen. Vielmehr braucht es ein regionales Netzwerk, das die Akteure und ihre Ideen gezielt zusammenbringt", betonte Karin Hoser, Stabsleitung Organisationsentwicklung im CJD Jugenddorf Offenburg. Mit einer solchen Vernetzungsstruktur sowie einer "Strategie der kleinen Schritte" kann der

Inklusion aus mehreren Blickwinkeln betrachten

Inklusionsgedanke erfolgreich angegangen werden, sind die Verantwortlichen überzeugt.

Im ersten Schritt auf dem Weg zur "Inklusiven Ortenau" finden sich interessierte Partner zusammen, die gemeinsam ein tragfähiges Netzwerk auf- und ausbauen wollen, heißt es in der Mitteilung. Ziel ist es, Menschen mit und ohne Behinderung die Möglichkeit zu geben, Kontakte zu knüpfen und sich auszutauschen. Das Thema Inklusion soll aus unterschiedlichen Blickwinkeln betrachtet und der Handlungsbedarf in Bereichen wie beispielsweise Arbeit und Bildung gemeinsam aufgedeckt werden.

Mit ihrer Teilnahme an dieser Auftaktveranstaltung bekundeten die Vertreter der Sparkasse Offenburg/Ortenau, Stadt Offenburg, Handwerkskammer Freiburg, Meiko Maschinenbau Gesellschaft, Lebenshilfe Offenburg-Oberkirch, Edeka Südwest, Bildungsregion Ortenau, VHS Offenburg, Seminar Offenburg, Evangelisches Schuldekanat, dem Integrationsfachdienst sowie der Kommunalen Arbeitsförderung ihr Interesse an der Thematik.

In Kleingruppen diskutierten die Teilnehmer über ihr Verständnis von Inklusion. Als Grundlage diente ein vom CJD Jugenddorf Offenburg entwickeltes Positionspapier, das - ganz dem Inklusionsgedanken verpflichtet - in "Leichter Sprache" zur Verfügung stand.

Die weiteren Schritte hin zur "Inklusiven Ortenau" wurden danach von Jugenddorfleiter Jochen Nordau erläutert. Das CJD Jugenddorf Offenburg wird sich um mögliche Fördermittel zur Unterstützung der Netzwerkarbeit bemühen. Für den Spätsommer diesen Jahres ist ein erstes konstituierendes Forum vorgesehen, das von einem Projektsteuerkreis vorbereitet werden soll.

Manuel Yupanqui, Fachbereichsleiter Gesundheit der VHS Offenburg, signalisierte bereits zum Veranstaltungsende seine Bereitschaft, als Netzwerkpartner mitzuwirken. "Großes Interesse an der Mitwirkung" zeigte auch Michael Hattenbach, Leiter des Fachbereichs Bürgerservice und Soziales der Stadt Offenburg.