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Zeugen wollen 20-jährigen BMW-Fahrer auf Parkplatz gesehen haben. Auf Horror-Crash folgten weitere Unfälle.

Offenburg - Fünf Tage nach dem schweren Unfall auf der Autobahn 5 verdichten sich die Hinweise auf ein Wendmanöver des 20-jährigen Geisterfahrers. Dies meldet die Polizei.
Der Fahrtverlauf des weißen BMW, dessen Fahrer zum Unfallzeitpunkt 1,9 Promille Alkohol im Blut hatte, kann durch mehrere Zeugenaussagen bis zu einem Parkplatz unmittelbar vor der Anschlussstelle Lahr nachvollzogen werden.

Derzeitigen Ermittlungen zufolge dürfte der 20-Jährige mit seinem BMW in Offenburg ordnungsgemäß auf die A5 in Richtung Süden aufgefahren sein. In Richtung Lahr fiel das weiße Fahrzeug dann einem Zeugen auf. Dichtes Auffahren und ein riskantes Überholmanöver veranlassten den Verkehrsteilnehmer schließlich dazu, sich nach Zeugenaufrufen bei der Polizei zu melden.

Weitere Zeugen berichteten den Beamten der Ermittlungsgruppe, dass sie das auffällige Fahrzeug am Unfallmorgen beim Ausfahren auf den letzten Parkplatz vor der Anschlussstelle Lahr sahen - immer noch ordnungsgemäß in Richtung Süden. Kurz danach jedoch, so der Fahrer eines Sattelzuges und der Fahrer eines Abschleppfahrzeuges, sei der BMW mit mäßiger Geschwindigkeit in Richtung Norden beiden Verkehrsteilnehmer entgegen gekommen. Hierbei hätte er den linken Fahrstreifen mit eingeschaltetem Abblendlicht benutzt. Auffällige Lenkbewegungen waren hierbei nicht zu beobachten. Unmittelbar darauf kam es dann zu dem folgenschweren Zusammenstoß mit dem aus Offenburg herannahenden Sammeltaxi.

Ob die Alkoholbeeinflussung des Unfallfahrers alleine ursächlich für das folgenschwere Wendemanöver war, kann weiterhin nicht abschließend beurteilt werden. Einen Suizid scheidet die Polizei jedoch aus.

Aufeinanderfolgen von mindestens zwei Unfällen

Die aktuellen Untersuchungen der Sachverständigen bestätigten überdies die ersten Annahmen der Polizei am Unfallort: Das tragische Ereignis resultiert aus dem Aufeinanderfolgen von mindestens zwei Unfällen.

Im dichten Morgennebel kollidierte nach dem Frontalzusammenstoß des Touran und des BMW ein Hyundai mit den beiden quer zur Fahrtrichtung stehenden Unfallfahrzeugen. Einem vierten Verkehrsteilnehmer gelang ebenfalls nicht mehr, den nunmehr drei Wracks auszuweichen - es kam zu einem weiteren Auffahrunfall zwischen einem 7er-BMW und dem Hyundai. Die beiden 47- und 36-jährigen Insassen des 7er-BMWs und die 35-jährige Fahrerin des Hyundai wurden leicht verletzt.

Ob alle Insassen des Touran bereits beim ersten Zusammenstoß getötet wurden oder ob der zweite Aufprall teilweise ebenfalls zum Tod der Insassen geführt hatte, ist weiterhin unklar.

Die Analysen zur Blutalkoholbestimmung sind abgeschlossen. Außer dem Unfallverursacher konnten bei keinem der Unfallbeteiligten Alkohol festgestellt werden. Die Untersuchungen zur Bestimmung weiterer berauschender Mittel dauern noch an.