Die derzeitigen Freiwilligen des Nationalparks haben auch bei winterlichen Bedingungen Spaß an ihrer Arbeit (von links): Lena Marie Keuerleber, Carl Seitz, Nele Weis, Till Strathmann und Janus Mosbacher. Foto: Dobrzewski

Bewerbung: Stellen für Freiwilliges Ökologisches Jahr und Bundesfreiwilligen- dienst werden vergeben

Fünf junge Menschen absolvieren gerade ein freiwilliges Jahr im Nationalpark Schwarzwald – ab sofort werden ihre Nachfolger gesucht. Dieses Jahr kommt laut Ankündigung noch eine weitere Stelle im Fachbereich "Wald und Naturschutz" hinzu.

Seebach (red/vk). Die Abiturienten Lena Marie Keuerleber, Nele Weis, Janus Mosbacher und Till Strathmann müssen sich morgens nicht in eine überfüllte Bahn zwängen, um den Tag im Büro zu verbringen. Für sie beginnt dieser mit einer Fahrt durch den Schwarzwald hinauf auf den Ruhestein-Pass, wo das Nationalparkzentrum liegt.

Aber nicht nur darüber freuen sich die Vier, wenn sie mit ihrer Arbeit im Info-Zentrum beginnen. "Unsere Aufgaben hier oben sind total vielfältig. Wir betreuen Besucher an der Infotheke, machen typische Büroarbeit, sind mit den Rangern draußen unterwegs oder machen das, was gerade anfällt", berichtet Keuerleber, die dort ihr Freiwilliges Ökologisches Jahr (FÖJ) absolviert. "Langweilig wird es nie. Wir übernehmen sehr viel Verantwortung und lernen dadurch sehr selbstständig zu arbeiten", ergänzt "Bufdi" Weis, die Bundesfreiwilligendienst (BFD) macht.

Ein ebenfalls abwechslungsreiches Aufgabengebiet hat Carl Seitz, der als "Bufdi" im Fachbereich Forschung und Monitoring arbeitet. Neben der Betreuung der Fachbereichs-Bibliothek ist er viel draußen unterwegs, etwa beim Sammeln von Information an Messstellen.

Alle Fünf hatten beschlossen, vor dem Studium noch einen Freiwilligendienst zu leisten. Nach dem langen Lernen für das Abi sei eine praktische Arbeit genau das Richtige für sie. "Besonders wenn man sich für Natur interessiert oder etwas in die Richtung Naturwissenschaften studieren möchte, ist ein freiwilliges Jahr im Nationalpark sehr interessant", sagt Seitz.

Die jungen Menschen können auch ein eigenes Projekt umsetzen

Startschuss für die Fünf war der 1. September 2016. Gemeinsam leben sie in einer Wohngemeinschaft im ehemaligen Hotel Adler in Seebach – bis ihr Dienst im Nationalpark am 31. August endet. Obwohl der Beginn des Freiwilligendienstes frei wählbar sei, ermögliche der gemeinsame Eintrittstermin ein effizienteres Einlernen und einen nahtlosen Übergang ins Studium, so Dobrzewski. "Durch die selbstständige Arbeit, den direkten Kontakt zu den erfahreneren Nationalpark-Kollegen und die gemeinsame WG-Erfahrung entwickelt man sich auch als Mensch ungemein weiter", findet Strathmann.

Neben alltäglichen Aufgaben wie der Besucherbetreuung oder dem Schneeschaufeln in der kalten Jahreszeit könnten die Freiwilligen auch eigene, frei gewählte Projekte umsetzen. Mosbacher freut sich zum Beispiel auf die im Frühjahr beginnende Vogelkartierung, bei der er seine Hobbys Naturkunde und Fotografieren voll ausleben könne.

"Für uns sind die Freiwilligen feste Teammitglieder, die in alle Prozesse eingebunden werden", so Friederike Scharfe, die stellvertretende Leiterin des Infozentrums. "Sie nehmen bei uns einen sehr wichtigen Platz ein. Und das spüren sie auch. Es ist toll, mit jungen Menschen mit so viel Natur- und auch Verantwortungsbewusstsein zusammenzuarbeiten."

Ganz neu im kommenden Freiwilligenjahr ist eine BFD-Stelle im Fachbereich "Wald und Naturschutz", kündigt Nationalpark-Sprecher Thomas Dobrzewski an. Dafür seien echte Naturburschen und -mädels mit handwerklichem Talent gefragt. Denn der Fachbereich fertige viele Holzbauwerke selbst an: vom Eingangsschild bis hin zum Bau einer neuen Rangerstation. Außerdem würden viele Tätigkeiten wie die Biotop- oder Grindenpflege in der Natur stattfinden und die Gelegenheit bieten, den Nationalpark ganz praktisch draußen vor Ort zu erleben.

Bewerbung:  Wer von September 2017 bis August 2018 ein Freiwilliges Ökologisches Jahr oder den Bundesfreiwilligendienst im Nationalpark Schwarzwald machen möchte, sollte sich laut Ankündigung schnellstmöglich bewerben. Ab Mitte März würden die Bewerbungen gesichtet. Weitere Informationen gibt es im Internet unter www.schwarzwald-nationalpark.de.

Entlohnung: Nach Angaben des Nationalparks gibt es ein Taschengeld von 180 Euro und einen Verpflegungszuschuss, sodass die Freiwilligen monatlich über rund 350 Euro verfügen. Zusätzlich übernehme der Nationalpark die Sozialversicherungsbeiträge und stelle die Unterkunft.