Vorläufige Unterbringungen in Ettenheim, Neuried, Hornberg, Zell und Oberkirch werden aufgelöst. Foto: Symbolfoto: Karmann

Landratsamt  löst zum 31. Oktober weitere 275 Plätze in zehn Unterkünften auf.

Ortenau - Das Landratsamt Ortenaukreis löst zum 31. Oktober weitere 275 Plätze in zehn Unterkünften der vorläufigen Flüchtlingsunterbringung auf. Konkret handelt es sich um Einrichtungen in Ettenheim, Neuried, Hornberg, Zell am Harmersbach und Oberkirch.

Die Schließungen betreffen jeweils eine Gemeinschaftsunterkunft im Pappelweg in Ettenheim mit 18 und in der Hauptstraße in Neuried mit 25 Plätzen, wie das Landratsamt mitteilte. Außerdem gehe es um die Wohnungen am Stadthallenplatz und in der Triberger Straße in Hornberg mit zusammen 29 Plätzen sowie um die Einrichtungen in der Hauptstraße und am Mühlweg in Zell am Harmersbach, in der bis zu 74 Menschen untergebracht werden konnten. In Oberkirch werden die Gemeinschaftsunterkünfte der Stadt Oberkirch und der städtischen Wohnbaugesellschaft in der Appenweierer Straße, im Waldweg sowie in den Ortsteilen Nußbach und Tiergarten mit insgesamt 129 Plätzen aufgegeben.

Für den Zeitraum zwischen Juli und Ende September hatte das Landratsamt bereits die Auflösung von 327 Unterkunftsplätzen bekannt gegeben. Zusätzlich wurde das ehemalige Militärgebäude N 40 in Friesenheim mit einer Kapazität für 150 Zuwanderer vorübergehend stillgelegt und geräumt. Insgesamt seien somit 752 der bis dato rund 5700 Plätze im Ortenaukreis gekündigt worden.
Bis zu 1200 Plätze sollen bis Jahresende insgesamt abgebaut werden

Anlass seien die seit April zurückgegangen Flüchtlingszahlen, die Landrat Frank Scherer Anfang Juni dazu veranlasst haben, ein neues Unterbringungskonzept auf den Weg zu bringen. Die in der vergangenen Woche vorgestellte "Gesamtstrategie Zuwanderung" sieht vor, insbesondere kleine, unwirtschaftliche und organisatorisch schwer zu betreuende Objekte aufzugeben (wir berichteten).

"Um einerseits einen sicheren Basisbestand zu haben, andererseits aber auch flexibel auf Rückgänge reagieren zu können, haben wir uns von Anfang an mit verschiedenen Miet- und Kaufmodellen breit aufgestellt", so Scherer. Dieses Konzept habe sich gerade angesichts der jüngsten Entwicklungen als richtig erwiesen. Dank des vorausschauenden Managements könne das Landratsamt bis Ende des Jahres bis zu 1200 Plätze abbauen.

Angesichts der wachsenden Bedeutung der Anschlussunterbringung habe das Landratsamt den Städten und Gemeinden angeboten, vor allem kleine und für den Landkreis ungünstig gelegene, jedoch für die Anschlussunterbringung geeignete Wohnungen und Gebäude im Bedarfsfall zu übernehmen, heißt es in der Mitteilung weiter. Welche der bis zum 31. Oktober gekündigten Unterkünfte in die Anschlussunterbringung überführt werden, stehe aber noch nicht in jedem Fall fest.

Wohin die derzeitigen Bewohner umziehen sollen, werde kurzfristig und in Abhängigkeit von den jeweils zum Monatsbeginn vom Land zugewiesenen Neuankömmlingen entschieden. Soweit möglich will das Landratsamt bei der Verlegung in andere Gemeinschaftsunterkünfte Rücksicht auf persönliche Umstände wie familiäre Konstellationen, bereits bestehende Arbeitsverhältnisse oder den Schulstandort nehmen.