Ewald Elsäßer (links) und Peter Schmiederer (Zweiter von rechts) machten sich in den Gemeinden Chuprene und Belogradtschik ein Bild des Waldzustands. Begleitet wurden sie von Mitarbeitern der Gemeinde Chuprene und der Übersetzerin Daniela Pintova. Foto: Landratsamt Foto: Schwarzwälder-Bote

Der Ortenaukries hilft der bulgarischen Partnerregion Vidin beim Aufbau des beschädigten Waldes

Die Partnerschaft des Ortenaukreises mit der bulgarischen Region Vidin wird intensiviert. Im März ist ein neues gemeinsames Projekt zum Thema nachhaltiger Forstwirtschaft gestartet.

Offenburg (red/fs). Mit Ewald Elsäßer, dem langjährigen Leiter des Amts für Waldwirtschaft im Kreis, und Peter Schmiederer, Leiter des forsttechnischen Stützpunktes Allerheiligen, sind dazu zwei Forstexperten nach Vidin gereist. Sie haben sich laut einer Mitteilung ein Bild des Waldes in den Gemeinden Chuprene und Belogradtschik gemacht, der unter den Folgen von Eisbruchschäden im Winter 2014/15 leidet.

"Mit den bulgarischen Partnern vor Ort wurden notwendige Maßnahmen zur Beseitigung der Schäden und zur Wiederbewaldung der Schadflächen diskutiert. Momchil Stankov, Gouverneur der Region Vidin, sicherte die Unterstützung seiner Verwaltung bei der Projektumsetzung zu", informiert Barbara Albermann, die im Landratsamt für die Kreispartnerschaft zuständig ist.

Das Forstprojekt ist Teil des zwischen der Ortenau und Vidin beschlossenen Arbeitsprogramms der gemischten Regierungskommission Baden-Württemberg-Bulgarien und wird vom Land Baden-Württemberg im Rahmen der EU-Strategie für den Donauraum gefördert. "Ich freue mich besonders darüber, dass das Land Baden-Württemberg ein kommunales deutsch-bulgarisches Kleinprojekt fördert, bei dem unser bulgarischer Partner unmittelbar vom umfassenden Know-how unserer Experten profitieren kann", begrüßte Landrat Frank Scherer die Förderzusage.

"Durch das Forstprojekt des Ortenaukreises mit den bulgarischen Partnern werden Schwerpunkte des baden-württembergischen Engagements in der EU-Strategie für den Donauraum konkret umgesetzt. Die Projektverantwortlichen im Ortenaukreis gehen durch die Kombination einer nachhaltigen Beseitigung von Waldschäden und einer Weiterbildung des bulgarischen Waldpersonals mit gutem Beispiel voran", betont Peter Friedrich, Baden-Württembergs Minister für den Bundesrat, Europa und internationale Angelegenheiten.

Bei gemeinsamen Beratungen in Vidin wurde deutlich, dass die oftmals mangelhafte Ausbildung der örtlichen Arbeitskräfte, die schlechte Infrastruktur und die veraltete Technik mitverantwortlich für die langsame Beseitigung der Schäden sind. "Hier ist nun die Hilfe der Ortenauer Forstexperten gefragt, die auf die Erfahrungen aus der Bewältigung der Schäden des Jahrhundertsturms Lothar im Dezember 1999 zurückgreifen können", so Albermann.