Ferid Salihi (Sukhotai Lahr/links) besiegte in der Klasse bis 76 Kilogramm nach fünf Runden Gabriel Huyer (Pforzheim). Foto: Schwarzwälder-Bote

Packende Duelle bei Fightnight des Kampfsportzentrums Offenburg. Daniela Graf gewinnt nach Punkten.

In Offenburg sind Kampfsportfans voll auf ihre Kosten gekommen. Bei der Fightnight des Kampfsportzentrums Offenburg sahen mehr als 700 Zuschauer in der Nordwest-Halle packende Duelle.

"Offenburg hat wieder einen Weltmeister", wurde nach dem hauchdünnen Sieg von Kickbox-Lokalmatador Marco Woraphot Narachantho (28) über den Kroaten Andrej Kedves (22/Kampfbilanz: 30 Fights, davon 25 gewonnen) vollmundig verkündet.

Der WM-Kampf nach Version des Verbands WKU in der Klasse bis 57 Kilogramm nach K1-Regeln stand nach den angesetzten fünf Runden à drei Minuten noch unentschieden. Die Entscheidung musste in Runde sechs fallen, wo Narachantho seinen Kontrahenten, vierfacher Meister seines Landes, klar beherrschte. Der neue Weltmeister war nach seinem Sieg ebenso stolz wie erschöpft. "Großer Respekt an Kedves, ich hätte nicht gedacht, dass er so stark auftreten würde. Das war so knapp, mir tut alles weh. Mein Plus war, dass ich in der letztren Runde klarere Treffer gesetzt habe", so Narachantho.

Danach brach es aus dem Champion, der mit 14 Jahren seinen Sport begann, regelrecht heraus: "Endlich habe ich den Gürtel. Darauf habe ich seit dem Gewinn des EM-Titels vor zwei Jahren hingearbeitet. Mein größter Traum hat sich erfüllt."

Den zweiten wichtigen Titel des Abends gewann aus Sicht des Kampfsportzentrums Offenburg die Lahrerin Daniela Graf (31). Im Kampf um die Europameisterschaft bezwang Graf ihre kroatische Kontrahentin Monika Babic, musste dabei jedoch über die volle Rundendistanz gehen. Der Punktsieg fiel dann eindeutig aus. "Mir ist immer wichtig, dass die Kämpfe technisch sauber ablaufen. Das war heute der Fall. Natürlich bin ich sehr glücklich über den Sieg", freute sich die neue Europameisterin.

In zwei Kämpfen um die Deutsche Meisterschaft (K1-Regeln) besiegte Fabian Tritschler seinen Freiburger Gegner Philipp Haarbruger in der Klasse bis 70 Kilogramm. Ferid Salihi (Sukhotai Lahr) besiegte in der Klasse bis 76 Kilogramm nach fünf Runden Gabriel Huyer (Pforzheim). Artjam Buchhammer (Sukhotai Lahr) bezwang nach MMA (Mixed Martial Arts)-Regeln Julian Walter (Heidelberg).

David Seeberger (Lahr) ließ Jonathan Hassli (Frankreich) nach einem TKO in der zweiten Runde hinter sich. Laher Kurun (Heidelberg) knockte seinen übermotiviert heranstürzenden Kontrahenten Thomas Grzeschik nach MMA-Regeln (bis 91 Kilogramm) bereits mit dem ersten Treffer aus. Ebenso unterlag Grzeschiks Schüler Said Tschdari in einem MMA-Kampf Uwe Tritschler nach zwei Runden mit 0:3-Richterstimmen.

Alexander Strecker (Sukhotai Lahr) und der Pforzheimer Denis Mulder trennten sich im Kickboxen mit einem Remis. Zufrieden zeigte sich Organisator Henri Charlet (Kampfsportzentrum Offenburg). Die Faszination, vor allem beim Kickboxen, liegt seiner Meinung nach in dessen Vielseitigkeit. "Der Sport vereinigt verschiedenste Aspekte, verlangt Kraft, Schnelligkeit, strategisches Denken und Präzision. Da ist schon einiges geboten", so Charlet.

Den Anfang der bis 2.30 Uhr dauernden Fightnight machte David Seeberger, der im vergangen Jahr auf Kreta Kickbox-Weltmeister geworden war. Der 13-jährige Reichenbacher gewann in seinem ersten Vollkontaktkampf.

Insbesondere den zahlreichen Lahrer Anhängern, die Thomas Grzeschik in die Nordwest-Halle gelockt hatte, stockte der Atem, als der 33-Jährige in seinem dritten MMA-Kampf den Ring betrat. Denn bereits nach der ersten Aktion ging Grzeschik nach einem heftigen Kinntreffer seines Gegners zu Boden und lag minutenlang regungslos im Ring. Inzwischen geht es dem Sportler aber wieder besser.

Said Tschdari musste gegen den ehemaligen deutschen Boxmeister Tritschler ran. Der 20-Jährige präsentierte sich in starker Form, musste sich dann allerdings nach zwei Runden seinem 44-jährigen und erfahrenen Gegner geschlagen geben.